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ein „Zusammentreffen“ mit linken Fans zu erwarten ist.<br />
Aus dem Westhavelland unterstützt die rechte Hooligangruppe<br />
„BFC Hooligans Rathenow/Premnitz“ den<br />
FC Stahl, die in erster Linie jedoch auf den Berliner<br />
Fußballverein BFC Dynamo supporten. Die Mitglieder<br />
des „BFC Hooligans Rathenow/Premnitz“ sind ehemalige<br />
Anhänger der verbotenen Kameradschaften<br />
„Hauptvolk“ und „Sturm 27“, sowie der inaktiven Vereinigung<br />
„Anti Antifa Rathenow“.<br />
Freundschaften mit Lazio Rom<br />
„Irriducibili“<br />
Im Frühjahr 2011 war eine Delegation rechter Hooligans<br />
des FC Stahl sowie des BFC sogar in der italienische<br />
Hauptstadt Rom bei einem Spiel des Fußballvereins<br />
Lazio Roma zu Gast. Die Fanszene, allen voran die<br />
„Irriducibili Lazio“ (Irriducibili=Die Unbeugsamen),<br />
sind für ihre neofaschistischen Sympathien berüchtigt.<br />
Auf Fotografien sind hier u.a. André Schmidt und<br />
Torsten Proksch aus Brandenburg an der Havel zu<br />
erkennen, ebenso Michel Müller aus Rathenow und<br />
auch Stefan Rietz aus Kloster Lehnin. Rietz sitzt wie<br />
Müller im Brandenburger Landesvorstand der NPD,<br />
gilt aber auch als einer der Köpfe der Anfang und Mitte<br />
der 2000er Jahre aktiven „Aktionsgruppe Potsdam-Mittelmark“<br />
und musste sich 2008 in Halle/Saale wegen<br />
Fortsetzung von Aktivitäten der verbotenen Organisation<br />
„Blood&Honour“ vor Gericht verantworten (Siehe:<br />
Antifaschistisches Infoblatt Nr. 79). Oftmals ist er auch<br />
als Ordner bei neonazistischen Aufmärschen zu sehen.<br />
Crimark<br />
„Crimark“ ist eine kleine selbst ernannte Hooligangruppe<br />
, die den Fußballverein 1. FC Union Berlin unterstützt.<br />
Ihr Name setzt sich aus „crime“ und „Mark“, für<br />
die „Mark Brandenburg“, zusammen. Viele Aktivitäten<br />
finden jedoch in und um Potsdam statt.<br />
Sie gehören nicht zu organisierten Neonazis, aber propagieren<br />
in ihrem Internetauftreten, auf ihren Stickern<br />
und sonstiger Propaganda deutlich neonazistische Inhalte.<br />
So verlinkten sie auf ihrem youtube-Channel „Crimark<br />
88“ Videos von „Volksfront Medien“ und Rechts-Rock-<br />
Bands wie „Sleipnir“ oder „Kategorie C“ und kommentieren<br />
Neonazi-Lieder mit „criMARK Union Berlin! Die<br />
Mark bleibt Deutsch!“. Außerdem pflegen sie Kontakte<br />
zu den „Eisernen Kameraden“.<br />
Neben ihrer Propaganda durch Aufkleber mit Keltenkreuz,<br />
schüchterten sie in der Vergangenheit immer<br />
wieder SV Babelsberg 03-Fans durch verbale und körperliche<br />
Attacken ein.<br />
Zum Personenkreis um „Crimark“ gehören Paul Udo<br />
Kulze, Paul Elm, Nico Hochmann, Max S. auch genannt<br />
Kalle, Fabian K. und Max C.<br />
Zu ihrem Hauptbezugspunkt gehört die Sportschule<br />
Potsdam, die Paul Udo Kulze, Paul Elm, Max S. und<br />
Max C. besuchten bzw. besuchen.<br />
Paul Udo Kulze pflegt Kontakte zu den bereits verbotenen<br />
„Widerstand Südbrandenburg“, auch unter dem<br />
Label „Spreelichter“ bekannt – so bewarb warb er auf<br />
seiner Facebook-Seite (ehemaliges Profil „AlterFritz88“) das von ihnen organisierte<br />
„nationale Kampfsportturnier“. Er sprühte und klebte „NS jetzt“, „Juden SVB“ und<br />
„FC Union“ mit Keltenkreuz. 2009 wurde er wegen des Zeigens eines Hitlergrußes<br />
angeklagt. Paul Elm trainiert Judo beim UJKC Potsdam und gewann Ende März<br />
2012 Silber beim internationalen Judo-Turnier. Fabian K. aus Fahrland spielt im<br />
SG Bornim Fußball und trägt gerne Nationale Sozialisten Shirts. Nico Hochmann<br />
nahm 2012 an einem am Übergriff auf ein alternatives Wohnprojekt in der Potsdamer<br />
Innenstadt teil, dabei wurde ein Fenster zerstört und Bewohner_innen homophob<br />
beschimpft.<br />
Die Gruppierung pflegt gute Kontakte zu den Hooligans vom 1.FC Frankfurt Eintracht/Viktoria<br />
und zu Potsdamer Mitgliedern der Hansa Fangruppe „Reisegruppe<br />
Ungemütlich“, mit denen sie gemeinsam „hoppen“ fahren und zusammen Babelsberger<br />
Anhänger_innen abfotografieren.<br />
Fußballcliquen aufm Dorf –<br />
„Firma 18“ macht es vor<br />
Zur Fangruppe „Firma 18“ gehören Fußballfans und ehemalige Spieler des SV Süden<br />
Forst. Am 19.März 2011 schützten Teile der „Firma 18“ einen NPD-Infostand in der<br />
Forster Innenstadt. Bei einem Kreisligaspiel gegen Vetschau im Mai 2011 fiel „Firma<br />
18“ durch rassistische und antisemitische Sprüche auf. Über zwei Jahre lang trafen<br />
sie sich in der Waldstraße 18, einer Baracke neben dem Sportplatz des Fußballvereins.<br />
Der Fußballverein selbst distanzierte sich nicht von ihrer rechten Fangruppierung.<br />
Nationale Fußballturniere als Vernetzungstref-<br />
fen/politische Treffen<br />
So mietete Thomas Pecht ab September 2008 die Schulturnhalle im Potsdamer<br />
Stadtteil Drewitz für „gelegentliches Fußballspielen“ an. Eben in dieser Turnhalle<br />
fand am 9. November 2008 die Gründungsfeier der JN Potsdam statt, bei der ein ehemaliger<br />
Waffen-SS Angehöriger eine Rede hielt und u.a. Neonazis aus dem Umfeld<br />
des „Freien Netz Leipzig“ anwesend waren.<br />
„Nationale Fußballturniere“ eignen sich somit einerseits gut dazu neonazistische<br />
Veranstaltungen durchzuführen, folgen dem „Gesundheitsgedanken“ aus der Nazizeit<br />
und tragen zur Vernetzung regionaler Strukturen bei, so wie auch am 12. Juli<br />
2008, als etwa 70 Neonazis aus Sachsen-Anhalt und Brandenburg wie Potsdam,<br />
Genthin, Königs Wusterhausen, Baruth, Ludwigsfelde und Trebbin/Mahlow teilnahmen.<br />
Jährlich finden um den 1. September „antiimperialistische Fußballturniere“ statt,<br />
so wie 2012 vor dem Rathaus in Velten. Angemeldet wurde ihr „JN-Turnier“ durch<br />
Sebastian Schmidtke. Unter den 80 Teilnehmenden waren Mirko Kubeler, Marco<br />
Helmstedt und Philipp Hintzmann aus Potsdam sowie zwei „AN-OS“-Anhänger<br />
aus dem Raum Erkner/Schöneiche, u.a. Tim Wendt, der mittlerweile in Berlin<br />
wohnt.<br />
▸Abb.20 Firma 18, vorne links: „Inferno“- Vorsänger William Puder