26.04.2013 Aufrufe

fightback05

fightback05

fightback05

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

67<br />

▸Abb.7 Kai Hupe<br />

▸Abb.8 Sebastian Dörre<br />

nicht sehr ernst, fehlte bei fast allen Aktivitäten des<br />

Verbandes und zahlte seine Beträge nicht. Der Vorstand<br />

verdächtigte ihn weiterhin, Informationen an<br />

Dritte weiterzugeben und so wurde er Anfang 2013 aus<br />

dem Verband ausgeschlossen. Um den überalterten<br />

Verband für weitere junge Mitglieder attraktiv zu machen,<br />

wurde Georg Magnus 2012 beauftragt, spezielle<br />

Veranstaltungen zu planen, die zum Beispiel Frauen<br />

einbinden sollten. Interessentinnen wie Mandy Bläck<br />

und Peggy Ehnert sollten so an die NPD gebunden<br />

werden. Scheinbar ohne Erfolg.<br />

Gegenwehr in Reinickendorf<br />

Im Jahr 2012 nahmen Antifaschist_innen die NPD-<br />

Aktivitäten ins Visier mit dem Ziel dem Verband seine<br />

öffentlichen Räume zu nehmen. Mit Kundgebungen<br />

wurden Veranstaltungen der NPD nacheinander im<br />

„Zum gelben Schloss“, in der „Postkutsche“ und im<br />

„Zum Kegel“ verhindert. Der Verband, in die Ecke gedrängt,<br />

musste für Sitzungen inzwischen auf Privatwohnungen<br />

zurückgreifen und bat befreundete Neonazis,<br />

nach neuen Lokalitäten zu suchen. Scheinbar<br />

die einzige Kneipe, die weiterhin die NPD duldet, ist<br />

die „Bier-Stub'n“. Hier fand das Weihnachtsessen<br />

des Verbands 2012 statt. Die Nerven scheinen blank<br />

zu liegen. Das zeigt nicht nur der Rauswurf Steffen<br />

Peplows, sondern auch der bevorstehende Rückzug<br />

Kay Eggerts aus dem Vorstand. Um seine Arbeit als<br />

Gebietsrepräsentant bei der „Erlus AG - Dachbaustoffe<br />

und Schornsteinsysteme“ nicht zu gefährden, will<br />

er nicht weiter als NPD-Funktionär wahrgenommen<br />

werden. Die antifaschistischen Proteste werfen den<br />

Verband auf den inneren Kreis der jahrelang Aktiven<br />

zurück. Die gedankenlose Sicherheit der Reinickendorfer<br />

NPD, in jeder deutschen Eckkneipe des Bezirks<br />

ungestört Veranstaltungen durchführen zu können,<br />

wurde 2012 empfindlich gestört.<br />

Das Fazit<br />

Auch wenn der Reinickendorfer NPD-Verband wenig<br />

Außenwirkung entfaltet, hat er doch in den vergangenen<br />

Jahren kontinuierlich Strukturarbeit im Bezirk<br />

geleistet und verfügt über einen Stamm von ca 10 aktiven<br />

Neonazis. Er stellt Infrastruktur für die weiterhin<br />

schwächelnde Berliner NPD und gerade seine Bemühungen,<br />

sein Stammtisch-Nazi-Klientel, durch jüngere<br />

Aktivisten aufzufrischen müssen weiterhin aufmerksam<br />

beobachtet werden. Im Jahr 2013 wird der Verband<br />

auf den Zug der NPD-Mobilisierungen gegen Flüchtlingsheime<br />

aufspringen, bezirksspezifische Flugblätter<br />

dazu sind bereits in Planung.<br />

Die Neonaziszene in<br />

Marzahn-Hellersdorf<br />

Um die Neonazi-Szene in Marzahn-Hellersdorf ist es in den letzten Jahren ruhig<br />

geworden. Von dem Bezirksverband der NPD, der nach dem Austritt der ehemaligen<br />

Vorsitzenden Gesine Hennrich und ihrer Anhänger in sich zusammenbrach, ist<br />

nichts mehr zu vernehmen. Einzelne Angehörige des Restverbands engagieren sich<br />

inzwischen bei der Lichtenberger NPD, so z.B. André Groth. Trotzdem erhielt die<br />

NPD bei der Bezirkswahl 4% der Stimmen. Sie büßte zwar ein Drittel ihrer Stimmen<br />

ein, zog jedoch wieder mit zwei Verordneten in die Bezirksverordnetenversammlung<br />

(BVV) ein. Die beiden NPDler Karl-Heinz Burkhardt und Matthias Wichmann<br />

melden sich nur selten zu Wort und werden auch nicht von weiteren Neonazis begleitet.<br />

Ihr ehemaliger BVV-Mitstreiter und vormalige Fraktionsvorsitzende der NPD<br />

Wolfgang-Dieter Chieduch trat 2011 als Kandidat für PRO-Deutschland in Erscheinung<br />

und ist im PRO-Kreisverband Marzahn-Hellersdorf aktiv.<br />

Marzahn-Hellersdorf war im Jahr 2012 zweimal Ort von NPD-Kundgebungen – am<br />

1. Mai und am 27. Oktober. Dort versammelten sich jeweils nur 30 bzw. 10 Berliner<br />

NPDler, ergänzt durch 3-4 lokale Neonazis für etwa halbstündige Kundgebungen.<br />

Nur wenige Hellersdorfer Neonazis fallen noch bei Berliner Neonazi-Aktionen auf.<br />

Matthias Hirsch und Kai Milde sind regelmäßig bei Aktivititäten von „NW-Berlin“<br />

anzutreffen. Während Matthias Hirsch für den Transport von Transparenten veranwortlich<br />

zu sein scheint, wird Kai Milde oft als Transparentträger aktiv. Milde war<br />

am 11. Juli 2007 einer der Angreifer, als ein Dutzend Neonazis in Pankow mehrere<br />

Jugendliche verprügelten. Andreas Thomä ist vor einiger Zeit nach Königs Wusterhausen<br />

gezogen und seitdem dort aktiv. Von den vormals sehr aktiven Karsten<br />

Maschke und Stefan Drahs ist nichts mehr zu vernehmen.<br />

So kommt es nur noch selten zu Propagandaaktionen im Bezirk und noch seltener<br />

zu Angriffen auf alternative Jugendliche, Linke und das AJZ „La Casa“ oder Ausspähaktionen<br />

gegen das Demokratie-Fest am U-Bhf Hellersdorf.<br />

Obwohl die rechtspopulistische Partei „Pro Deutschland“ im Bezirk ihr Büro hat,<br />

gelingt auch ihr nicht, hier eine lokale Präsenz zu erreichen. Bei der Bezirkswahl<br />

scheiterte die Partei an der 3%-Hürde. Das Büro zog im Jahr 2012 vom Bürohaus in<br />

der Allee der Kosmonauten 28A in die „Pyramide“ in der Alten Rhinstraße 16.<br />

Im Juli 2010 beschlagnahmte die Berliner Polizei mehr als 6500 Tonträger von Neonazibands<br />

beim neonazistischen „Wearwolf-Versand“ in der Wohngemeinschaft<br />

des damals 27-jährigen Dennis Schünemann in der Bärensteinstrasse und in der<br />

Wohnung des damals 34-jährigen David Halwass in der Märkischen Allee in Berlin-Marzahn.<br />

Die Artikel des „Wearwolf-Versand“ wurden zudem über das Berliner<br />

Neonazi-Label „Nacht und Nebel-Records“ von Halwass verschickt. Der Anmelder<br />

der „Wearwolf-Versand“-Webseite Andreas Kaiser hatte auch die Internetpräsenz<br />

des zuvor geschlossenen gleichnamigen Neonazigeschäftes in Berlin-Hohenschönhausen<br />

betreut.<br />

▸Abb.1 Wolfgang-Dieter Chieduch ▸Abb.2 Karl-Heinz Burkhardt ▸Abb.3 Matthias Wichmann

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!