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▸Abb. 15 Banner Inferno Cottbus: „Unterwegs im Reich“ ▸Abb.16 Cottbuser Neonaziszene<br />

„Ein Sieg heilt unsere Wunden“ bilden sollte, jedoch<br />

wurden diese zeitverzögert präsentiert, sodass zwischenzeitlich<br />

„Sieg Heil“ gelesen werden konnte.<br />

Ihr Banner „Juden“, beim Derby-Spiel FC Energie Cottbus<br />

vs. SG Dynamo Dresden 2005, mit dem D-Emblem<br />

des Dynamo Dresden-Logos gilt als Vorzeigebild des<br />

Antisemitismus in deutschen Stadien.<br />

Auch beim DFB-Pokal-Spiel am 9. August 2008 gegen<br />

TeBe skandierten sie „Berlin, Berlin, Juden Berlin“.<br />

Dabei erhielten sie Unterstützung durch FCV-Fans,<br />

Union-Fans wie auch durch die rechten Fans des italienischen<br />

Fußballvereins Lazio Rom.<br />

Kontakte pflegen sie auch mit polnischen Hooligans<br />

aus Andrychów in Südpolen. So haben sie einen gemeinsamen<br />

Banner „ksBsg“ – eine Zusammensetzung<br />

aus KS Beskid Andrychów und die alte Bezeichnung<br />

BSG Cottbus. In der Mitte steht „Rot Weiße Brüder“.<br />

Auch auf youtube verewigen sie ihre Freundschaft mit<br />

einem Trailer.<br />

Einige Fanaufkleber für den Fußballverein Beskid Andrychów<br />

sind mit Keltenkreuzen, weißen Skins und<br />

„patriotischem“ Inhalt versehen – für das polnische<br />

Fußballhoolmilieu nicht unüblich.<br />

Im Juli 2012 organisierten „Inferno Cottbus“ ein Sommerturnier<br />

auf einem Fußballplatz in Spree-Neiße.<br />

Unter den Teilnehmenden waren Anhänger von KS<br />

Beskid, „FCV“ und den „NS-Boys“ aus Chemnitz.<br />

Vorsänger von „Inferno Cottbus“ ist William Puder,<br />

auch „Willi“ genannt. Bei Puder fand während des<br />

Verbotsverfahrens des „Widerstand Südbrandenburgs“<br />

eine Hausdurchsuchung statt. Auch bei weiteren Mitgliedern<br />

von IC99 gibt es Verbindungen zu neonazistischen<br />

Gruppierungen.<br />

Puder unterhielt außerdem Kontakte zu der Neonazi-<br />

Fußballclique „Firma 18“ in Forst.<br />

Neben „Inferno Cottbus“ tritt auch die Fangruppierung<br />

„Collettivo Bianco Rosso”(CBR '02) rechts bis<br />

rechtsoffen auf. Das CBR02 pflegt seit Jahren eine enge<br />

Fan-Freundschaft zu den „NS-Boys Chemnitz“, einer<br />

Hooligan und Ultra-Gruppierung, die aus ihrer neonazistischen<br />

Gesinnung kein Geheimnis macht und<br />

sich auf Werbe-Materialien mit dem Kopf eines Hitler-<br />

Jugendlichen aus dem Dritten Reich präsentiert. Die<br />

befreundeten Gruppen unterstützen sich gegenseitig, besuchen Fußball-Spiele des<br />

anderen Clubs und organisieren gemeinsame Veranstaltungen wie z.B. Fußball-Turniere.<br />

So kommt es öfters vor, dass NS-verherrlichende Transparente der „NS-Boys“<br />

auf den Cottbusser Heim- und Auswärtstribünen vorzufinden sind. Auch bei CBR02<br />

gibt es personelle Überschneidungen mit aktiven Neonazi-Gruppen. Der CBR02-<br />

Vorsänger Maik Liersch war 2005 wegen einem Überfall auf eine antifaschistische<br />

Party mit weiteren 20 Neonazis angeklagt.<br />

Die Cottbusser Fan-Szene mit den aktiven und einflussreichen Gruppen IC99 und<br />

CBR02 hat sich im „Stadion der Freundschaft“ eine eigene „Homezone“ kreiert.<br />

Mit dem Unterschied nicht nur Fans, sondern die aktive Spitze zu sein, bestimmen<br />

sie die Atmosphäre sowie die Außenwirkung des Vereins. Auch im Ordner-Dienst<br />

des Stadions, vor allem im Gästeblock-Bereich, sind unzählige aktive Neonazis<br />

beschäftigt. Sie haben ein Mobilisierungspotential von bis zu mehreren hundert<br />

Personen bei „Derby-Märschen“, welche durch die Teilnehmenden eher einem<br />

Neonazi-Aufmarsch gleichen.<br />

FC Stahl Brandenburg<br />

Rechte Fans des FC Stahl Brandenburg sind vor allem bei Spielen anwesend, die<br />

ein „Zusammentreffen“ mit linken Fans versprechen. Anders als „Inferno Cottbus“<br />

bilden sie allerdings keine feste Hool-Gruppe. Im Fanspektrum des FC Stahl bewegen<br />

sich Neonazis aus Rathenow, Premnitz, Brandenburg an der Havel und dem<br />

Milower Land.<br />

Aus dem Milower Land (Landkreis Havelland) gehören beispielsweise Christian<br />

Gobel und Marcel Liebner zu den „Stahl“-Supportern. Beide waren u.a. bei einem<br />

Landespokalspiel 2010 an gewalttätigen Auseinandersetzungen gegen SV Babelsberg<br />

03-Fans beteiligt. Weiterhin liefen Christian Gobel und Marcel Liebner bei<br />

einem Neonaziaufmarsch am 01.Mai 2012 in Wittstock mit.<br />

Zu den Rechten FC Stahl Fans aus Brandenburg an der Havel selber gehören viele<br />

Neonazis, die vor allem Anfang der 1990er im Milieu aktiv waren, heute aber eher<br />

dem Türsteher- und Rockermilieu (Red Devils) zu zuordnen sind, darunter René<br />

Frederich (alias „Tarzan“), Marco Barsch, Anko Müller, Andrè Schmidt, Michael<br />

Schorrat und Torsten Proksch.<br />

René Frederich fiel bei dem bereits erwähnten Spiel gegen Babelsberg durch<br />

einen „Hitlergruß“ auf. In den 2000er Jahren hängte er zudem regelmäßig sein<br />

„Stahlgewitter“-Banner in der FC-Fankurve auf. Michael Schorrat und Torsten<br />

Proksch nahmen gemeinsam an einem Neonaziaufmarsch am 7. Februar 2009 in<br />

Brandenburg an der Havel teil. Am 13. Februar 2010 beteiligte sich Proksch zu dem<br />

an einem Großaufmarsch von Neonazis in Dresden. André Schmidt nahm erst am<br />

31. März 2012 an einem Aufmarsch der NPD in Brandenburg an der Havel teil.<br />

Auch das ehemalige Mitglied der verbotenen Kameradschaft „Hauptvolk“, heutiger<br />

NPD Landesorganisationsleiter und regionaler Kreisbandvorsitzender, Michel<br />

Müller, gehört dann zum neonazistischen Support von „Stahl Brandenburg“, wenn<br />

▸Abb.17 FCVler beim Inferno Cottbus Sommerturnier ▸Abb.18 NS-Boys beim Inferno Cottbus Sommerturnier ▸Abb.19 Andy Köbke (FCV)

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