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▸Abb.6 Manfred Rouhs ▸Abb.7 Lars Seidensticker ▸Abb.8 Wolfgang Fenske<br />
▸Abb. 9 Bibliothek des Konservativismus, Fasanenstraße 4<br />
Manfred Rouhs, Lars Seidensticker, Mario Mallon,<br />
Günter Czichon, Karl-Ernst Horbol, Reinhard<br />
Haese (alle „Pro Deutschland“), Hans-Ulrich Pieper<br />
(„Dienstagsgespräche“/NPD) und Uwe Meenen (NPD)<br />
unter dem Motto „Raus aus dem Euro“ als Redner auf.<br />
Am 3. Oktober 2012 fand auf dem Breitscheidplatz der<br />
„Tag der Patrioten“ statt, organisiert von der „German<br />
Defence League“ (GDL), „Der Freiheit“, „PI-News“, u.a.<br />
Ursprünglich waren auch mit im Boot „Pro Deutschland“<br />
und die „Deutschen Konservativen“. Unter<br />
ihnen „Mario Autunno“ (Nickname; PI-News Berlin),<br />
„Michael Mannheimer“ aka Merkle (PI-News) , Verena<br />
„NachdenklichBerlin“ (war zunächst Anmelderin) und<br />
Karl Schmitt (ehem. „Die Freiheit“ und „Pax Europa“).<br />
Außerdem traten Siegfried Schmitz und Carsten<br />
Lang (beide GDL) auf. Sebastian Schmidtke und 10<br />
NPD-Mitglieder unterstützten den „Tag der Patrioten“<br />
mit einem eigenen Transparent.<br />
Wie erwähnt beziehen sich diese Klein- und Kleinstaufläufe<br />
in der Regel nicht auf den Ort an sich und sind<br />
hier nicht direkt lokal verankert, sondern erhoffen<br />
sich an prestigeträchtigen Orten die größtmögliche<br />
Aufmerksamkeit.<br />
Rechte Infrastruktur<br />
Außer einem vom 1. Dezember 2010 bis 7. Februar 2011<br />
im Europa-Center am Kurfürstendamm befindlichen<br />
Bekleidungsgeschäft, welches erst unter dem Namen<br />
„Viking Brands“, später als „Nordic Brands“ die bei<br />
Neonazis beliebte Bekleidungsmarken Thor Steinar<br />
und Eric&Sons verkaufte, sind im Bezirk keine neonazistischen<br />
Räumlichkeiten vorhanden. Nach öffentlichem<br />
Druck wurde der Mietvertrag zügig gekündigt.<br />
Nennenswerte Neonazistische Aktivitäten durch die<br />
Kundschaft oder den Laden selbst, konnten nicht beobachtet<br />
werden.<br />
Umso mehr sind im Bezirk z.T. bundesweit bedeutende<br />
Infrastruktur und Treffpunkte rechtspopulistischer<br />
und rechtskonservativer Politik angesiedelt.<br />
So hat die neurechte Wochenzeitung „Junge Freiheit“<br />
(JF) ihre Redaktionsräume am Hohenzollerndamm 27a.<br />
▸Abb.10 „Dee Ex“ Mia Herm<br />
▸Abb.11 Eckehardt Jäger<br />
Sie kann als eine Schnittstelle zwischen bürgerlicher und extremer Rechter bezeichnet<br />
werden und hat bundesweit Bedeutung. Chefredakteur ist Dieter Stein, inoffiziell<br />
für den Bereich „Anti-Antifa“ zuständig in der Redaktion sind u.a. die beiden<br />
Onlineredakteure Felix Krautkrämer und Henning Hoffgaard. Letzterer versuchte<br />
im Jahr 2011 offensichtlich, sich als Neuling in der Redaktion zu profilieren, indem<br />
er linke Demonstrationen beobachtete und fotografierte. Er schrieb später, er habe<br />
rund 400 Fotos von Demonstrant_innen für die Anti-Antifa-Kartei der JF gemacht.<br />
Nach kurzer Zeit wurde der 1987 geborene Fan der Naziband „Stahlgewitter“ von<br />
Antifas geoutet und beschränkt sich seitdem aufs Schreiben, immer wieder gerne<br />
auch über linke Aktivitäten. Felix Krautkrämer arbeitet schon seit 2007 für die<br />
JF und schreibt in seiner Funktion als „Leitender Redakteur für Innenpolitik“ und<br />
Buchautor („Die offene Flanke der SPD“ und „Das linke Netz“) leidenschaftlich<br />
gegen alles, was ihm „linksextrem“ scheint oder angeblich mit „Linksextremen“<br />
paktiert (siehe AIB #88). Insbesondere nutzt er die JF, um bei offiziellen Stellen Auskünfte<br />
zu linken Projekten einzuholen, seine Informationen werden durch militante<br />
Neonazis aufgegriffen – was er durchaus intendiert.<br />
Lokal hat diese Ansässigkeit der JF im Bezirk keine Relevanz, jedoch war sie an<br />
den „Dienstagsgesprächen“, die von 2002 bis 2009 im „Ratskeller Schmargendorf“<br />
stattfanden, beteiligt. Die von Hans-Ulrich Pieper (NPD) veranstaltete Gesprächsreihe<br />
wurde in JF-Kreisen beworben und die JF stellte Referierende. Ab<br />
November 2009 veranstaltete Pieper mit dem geschichtsrevisionistischen Verlag<br />
„Druffel&Vowinckel“ den „Historischen Gesprächskreis“ als Nachfolgeprojekt. Als<br />
Referent trat auch Ernst Nolte aus Charlottenburg auf, der JF-Kontakte hat. Im<br />
„Ratskeller Schmargendorf“ diskutierten im Dezember 2010 Jürgen Elsässer („Compakt“),<br />
Oliver Janich („Partei der Vernunft“), und die nationalistische Rapperin Mia<br />
Herm aka „Dee Ex“. Auch „Die Freiheit“ nutzte den „Ratskeller Schmargendorf“ im<br />
Januar 2011 für ein Treffen.<br />
Mit der sog. Messe „Zwischentag“ fand am 6. Oktober 2012 eine bedeutende neurechte<br />
Veranstaltung im „Logenhaus Berlin“ (Emser Str. 12-13) statt. Sie stellte<br />
einen Vernetzungsversuch der nicht (offen) NS-bezogenen Rechten dar, jedoch<br />
waren auch Neonazis aus dem NPD-Umfeld anwesend. Der „Zwischentag“ wurde<br />
von Götz Kubitschek (JF-Autor, Leiter „Edition Antalos“) veranstaltet mit dem neurechten<br />
Think-Tank „Institut für Staatspolitik“. Mitorganisator war Felix Menzel<br />
(„Blaue Narzisse“). Aussteller_innen waren die JF, die rechte Zeitschrift „Sezession“,<br />
der Grazer „Ares-Verlag“, die „Deutsche Burschenschaft“, die Zeitschrift „Zuerst!“,<br />
„PI-News“ und die „Bibliothek des Konservatismus“. Letztere wird von der „Förderstiftung<br />
Konservative Bildung und Forschung“ (FKBF) betrieben. Sie hat ihre Bibliotheksräume<br />
in der Fasanenstraße 4. Die Bibliothek wird von Renate Renken, Bastian<br />
Behrens u.a. betreut, Bibliotheksleiter ist Dr. Wolfgang Fenske, Mitarbeiter sind<br />
Marc Haessig und Patrick Neuhaus. Die Stiftung vergibt den „Gerhard-Löwenthal-<br />
Ehrenpreis für Publizistik“, 2011 wurde Ernst Nolte damit für sein „Lebenswerk“<br />
ausgezeichnet. Zum Stiftungsrat gehören Stein, Renken, Fenske, Klaus Peter<br />
▸Abb.12 Thomas Böhm<br />
▸Abb.13 Felix Krautkrämer<br />
▸Abb.14 Henning Hoffgaard