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▸Abb.6 Markus Noack<br />

▸Abb.8 Oliver Fischer<br />

▸Abb.10 Pierre Dornbrach<br />

▸Abb.12 NPD-Aktivist<br />

▸Abb.7 Ronny Zasowk<br />

▸Abb.9 Oliver Schierack<br />

▸Abb.11 Robert Becker<br />

▸Abb.13 NPD-Aktivist<br />

▸Abb.14 NPD-Aktivist ▸Abb.15 NPD-Aktivist<br />

Label 23 und Markus Walzuck<br />

Zwischen Kampfsport und Neonazis<br />

Neben Fußballgruppierungen wie dem IC99 (siehe Seite 40) etablierten sich Neonazis<br />

in Cottbus eine weitere rechte „Homezone” in einem der wenigen Kampfsport-<br />

Vereine, dem „Kickbox-Team Cottbus 09“ (KBTC). Durch eine Schlüsselfigur wie<br />

Markus Walzuck entstand ein neues Agitationsfeld. Der ehemalige Vorzeigesportler<br />

des „Kickbox-Team Cottbus 09“ (KBTC) war nicht nur Kampfsportler, sondern auch<br />

ein langjähriges Mitglied bei IC99, sowie ein Aktivist des inzwischen verbotenen<br />

„Spreelichter“-Netzwerks. Auch bei Walzuck haben mehrere Hausdurchsuchungen<br />

im Verbotsverfahren der „Spreelichter“ stattgefunden. So wurde das KBTC über<br />

Jahre hinweg mit ihrem Aushängeschild Markus Walzuck zu einem Magnet für<br />

rechte Jugendliche.<br />

Immer wieder geriet der Verein KBTC mit ihren Kämpfern in das Fadenkreuz der<br />

Kritik. Walzuck wurde 2011 die Einreise nach Israel zu einem Wettkampf aufgrund<br />

von „Hinweisen auf Kontakte von ihm in die rechtsradikale Szene“ verweigert. Auch<br />

schon früher ist Walzuck vor einem Kampf zu einem Lied der Neonazi-Band „Blitzkrieg“<br />

in den Ring gestiegen. Zu einem Wendepunkt kam es im Januar 2012, nachdem<br />

Walzuck wegen Volksverhetzung verurteilt wurde. Er reiste mit 17 weiteren Personen<br />

in den Urlaub nach Mallorca, wobei alle ein T-Shirt mit dem Aufdruck „A.H. Memorial<br />

Tour 2011 – Protectorat Mallorca“ und „Seit 66 Jahren vermisst. Du fehlst uns. Wir<br />

brauchen dich“ trugen. Alle Teilnehmer bezahlten die Geldstrafe, außer Walzuck<br />

welcher einen Rechtsstreit forderte. Durch diese offensichtliche Hitler-Verehrung<br />

wurde Walzuck nach der Verurteilung aus dem Verein ausgeschlossen. Auch ein<br />

weiterer Teilnehmer der Reise, ebenfalls ein Kämpfer des KBTC und Hooligan bei<br />

IC99, Christian Branig, verließ den Verein. Nach der Verurteilung und medialem<br />

Interesse wurde bekannt, dass ein weiterer Kämpfer des KBTC, Mario Schulze, und<br />

ein offizieller Sponsor des Vereins, Daniel Jacobs, an der Reise beteiligt waren und<br />

die T-Shirts trugen. Trotz der gleichen Sachlage wie bei Walzuck, folgten keine<br />

weiteren Rausschmisse. Der Verein KBTC positionierte sich für den Sportler und<br />

steigerte somit seine Attraktivität.<br />

Markus Walzuck war vormaliger Inhaber der Bekleidungsmarke „Label 23 – Boxing<br />

Connection“ und des Geschäfts „Blickfang-Store“ in Cottbus. Besonders beliebt bei<br />

Kampfsportlern, Hooligans und Neonazis, nicht zuletzt wegen der Werbung auf einschlägigen<br />

Internet-Plattformen. Die Marke gibt sich nach außen eher unpolitisch,<br />

spielt jedoch mit neonazistischen Codes. So gibt es Motive mit dem Namen einer bekannten<br />

Rechtsrock-Band aus den USA „Bound for Glory“ oder einem Zahnrad mit<br />

großer Ähnlichkeit zum Symbol der „Schwarzen Sonne“. Die Marke bietet ebenso<br />

Sponsoring an, so werden Musiker wie der nationalistische Rapper „Dissziplin“ oder<br />

Kämpfer Benjamin Brinsa mit Verstrickungen in die Neonazi-Szene, unterstützt.<br />

▸Abb.1 Label23,<br />

schwarze Sonne-Abwandlung ▸Abb.2 Label23 Logo ▸Abb.3 Markus Walzuck

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