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▸Abb.16 Daniel Krivian ▸Abb.17 FKBSO-Aktive ▸Abb.18 FKBSO-Aktive ▸Abb.19 FKBSO-Aktive ▸Abb.20 Rene Palme<br />

Personeller Wandel<br />

Mittlerweile fand ein Generationswechsel in der örtlichen<br />

Szene statt. Ehemalige Mitglieder aus den früher<br />

im Bezirk aktiven, mittlerweile verbotenen Gruppierungen<br />

BASO und „Frontbann 24“ oder dem selbstaufgelösten<br />

Märkischen Heimatschutz Berlin (MHS)<br />

sind kaum mehr aktiv. Aus der BASO zogen sich viele<br />

nach dem Verbot zurück, Rene Bethage oder Sebastian<br />

Glaser zogen weg, lediglich Alexander Matthias<br />

Meurer ist gelegentlich bei NPD-Veranstaltungen oder<br />

völkischen Treffen anzutreffen, Bethage zumindest gelegentlich<br />

im Schöneweider Kiez. Ähnlich verhält es<br />

sich mit Thomas „Monty“ Markgraf, der zur Gründungsveranstaltung<br />

der „HNG-Berlin“ im „Henker“<br />

bei der Organisation half und lediglich bei größeren<br />

Aufmärschen in Erscheinung tritt. Der Aktivist der<br />

„Ortsgruppe Schöneweide“ des „Frontbann 24“ Lars<br />

Zimmermann zog sich nach dem Verbot zurück.<br />

Die Freien Kräfte Berlin Süd-<br />

Ost (FKBSO)<br />

Eine kurze Episode im Bezirk stellten die „Freien Kräfte<br />

Berlin Süd-Ost“ dar. Entstanden waren sie offenbar als<br />

lokale Nachfolgegruppe des verbotenen „Frontbann<br />

24“ durch Neonazis aus Treptow-Köpenick. Führende<br />

Akteure waren Uwe Dreisch und Marco Oemus, der<br />

Gruppe mehr oder weniger zuzurechnen sind zudem<br />

unter anderem Rene Palme, Gordon Bodo Dreisch<br />

und Daniel Krivian. Auf das Konto der Gruppe gingen<br />

jedoch nur wenig Aktivitäten: Am 17. April 2010<br />

plakatierte sie unter anderem in Adlershof für einen<br />

Naziaufmarsch am 1. Mai und befestigte dort auch ein<br />

besprühtes Bettlaken. Es folgten Beteiligungen an Aufmärschen<br />

am 1. Mai 2010 auf dem Kudamm in Berlin,<br />

am 8. Mai 2010 in Brandenburg an der Havel, am 29.<br />

Mai 2010 in Bernau und am 5. Juni 2010 in Hildesheim.<br />

Bei einem Aufmarsch in Strausberg am 19. Juni 2010<br />

tauchte erstmals ein Transparent der Gruppe auf, mit<br />

der Aufschrift „Wir lassen uns nicht BRDigen“. Beim<br />

„Nationalen Antikriegstag“ am 4. September 2010<br />

tauchte das Transparent ein zweites Mal auf und zuletzt bei einem Aufmarsch in<br />

Teterow am 5. März 2011. Als Gruppe trat der Zusammenhang seitdem nicht mehr<br />

in Erscheinung. Seit Dezember 2011 wurde dann auch die sporadisch aktualisierte<br />

Internetseite der Gruppe nicht mehr erneuert.<br />

NPD im Bezirk<br />

Der Kreisverband der NPD im Bezirk bewegt sich im Vergleich mit anderen Berliner<br />

Kreisverbänden in Bezug auf Aktivität und Mitgliederstärke im Mittelfeld. Jenseits<br />

von regelmäßigen Mitgliederversammlungen in der Bundeszentrale entfaltet der KV<br />

6 wenig Aktivitäten. Lediglich im Wahlkampf ließen sich die Mitglieder zu wenigen<br />

Infoständen aktivieren. Aufgrund der personellen Schwäche der Berliner NPD sind<br />

die beiden Aktivposten Josef Graf (Vorsitzender) und Stefan Lux aus dem Kreisverband<br />

auch im Landesvorstand. Beide sind auch unregelmäßig bei Kundgebungen<br />

oder Veranstaltungen der Berliner NPD als Teilnehmer dabei. In der Lichtenberger<br />

NPD organisiert ist Henryk Wurzel. Er betreibt zusammen mit seinem Bruder in<br />

Oberschöneweide eine Sozialbuchhandlung „Bücherparadies“ (Siemensstraße<br />

14). Nach außen gibt sich der Laden nicht offen neonazistisch, allerdings werden<br />

unter der Hand und über Ebay antisemitische und historisch-nationalsozialistische<br />

Literatur vertrieben.<br />

Er ist im Bezirk kein Unbekannter. Bereits Anfang der 90er war er zusammen mit<br />

Detlef Nolde, früher Cholewa, bei der schon genannten Wählervereinigung „Die<br />

Nationalen e.V.“ sowie in der „Nationalen Front“ (NF) organisiert. Im April 1995<br />

brach er mit einem „Kameraden“ in den Jugendclub „Gérard Phillipe“ in Alt-Treptow<br />

ein und legte Feuer. Der Jugendclub brannte vollkommen aus. Nach einem zweijährigen<br />

Gefängnisaufenthalt übernahm Wurzel 1997 die Führung der „Kameradschaft<br />

Treptow“, nachdem Nolde ins Gefängnis musste. In eben jener „Kameradschaft<br />

Treptow“ waren bis zu ihrer Selbstauflösung etliche bekannte Gesichter aktiv, darunter<br />

u.a. Marco Oemus, der sich inzwischen als Tätowierer verdingt oder Sören<br />

Haase und Marko Sennholz, die jetzt im NPD-Kreisverband Treptow-Köpenick<br />

aktiv sind. Später war Wurzel ebenso wie Andreas Thürmann im Berliner Ableger<br />

des „Märkischen Heimatschutzes“(MHS), der sich 2006 auflöste, aktiv. Inzwischen<br />

ist er bei der NPD untergekommen, in deren Lichtenberger Kreisverband er 2007 als<br />

Kassenwart und 2009 als Rechnungsprüfer Funktionen wahrnahm. Wurzel nahm<br />

u.a. an der NPD-Kundgebung zum 1. Mai 2009 in Köpenick teil und unterschrieb<br />

noch Ende 2010 eine Petition zur Freilassung des Holocaust-Leugners Horst Mahler.<br />

Derzeit versucht Wurzel, seine Nazi-Karriere zu vertuschen.<br />

Aufgrund der NPD-Parteizentrale gibt es auch eine erhöhte Nazipräsenz im Ortsteil<br />

Köpenick. Der Wechsel an der Führungsspitze, Holger Apfel aus Sachsen übernahm<br />

den Posten des Vorsitzenden von Udo Voigt (der immernoch mit Fritz Liebenow<br />

in der BVV Treptow-Köpenick sitzt), änderte daran nichts, sondern führte vielmehr<br />

zu einem Zuzug von weiteren Parteikadern. Bekannt ist, dass einige NPD-Mitglieder<br />

aufgrund ihrer Tätigkeit in der Parteizentrale nach Köpenick zogen bzw. zumindest<br />

▸Abb.21 Paul Stuart Barrington ▸Abb.22 Tim Wendt ▸Abb.23 Uwe Dreisch ▸Abb.24 Gordon Bodo Dreisch<br />

▸Abb.25 Oliver Oelschlaegl

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