Hamburger Kulturwirtschaftsbericht 2006 - Creative.NRW

5.2 / STADTTEILKULTUR
Die Thesen von Richard Florida, wonach eine Stadt für ihre wirtschaftliche
und gesellschaftliche Prosperität Kultur benötige, um zum einen kreative Im pulse
zu gewinnen und zum anderen den Nährboden für ein ganzheitliches Denken zu
erhalten, lassen sich uneingeschränkt auf Hamburg und seine Stadtteile übertragen.
333
Die Neu- und Wiederbelebung von Stadtteilen ist - nicht zuletzt auch im Hinblick
auf die Integration und Förderung von Bevölkerungsgruppen - ohne kulturelle
Beiträge undenkbar. Kultur ist folglich ein Motor der Stadtentwicklung. Sie leistet
einen unverzichtbaren Beitrag zum interkulturellen Miteinander.
Rund 5,3 Mio. EUR stellte die Kulturbehörde im Jahre 2004 für die Entwicklung
der Stadtteilkultur zur Verfügung: 334
ZWECKTeilmarkt Angewandte Verwendung
Kulturelle Veranstaltungen
Landesverband Soziokultur
Stadtteilkultur-Zentren
Stadtteilkulturprojekte
Geschichtswerkstätten
Kulturelle Zielgruppen
Gesamt
Die Kulturbehörde Hamburg 337 und die Bezirke der Freien und Hansestadt Hamburg
338 sind vorrangig zuständig für die öffentlich geförderte Stadtteilkultur. Der
Begriff „Stadtteilkultur“ steht dabei für ein spezifi sches Hamburger Fördersystem
339 ; er ist fachlich eingebettet in den bekannteren Begriff „Soziokultur“. 340
Zu „Stadtteilkultur“ wird in Hamburg eine heterogene Landschaft aus Stadtteilzentren,
Kulturinitiativen und den Geschichtswerkstätten zusammengefasst.
333_ The Rise of the Creative Class ... and how it’s
transforming work, leisure, community, & everyday life,
New York 2002
334_ Die Daten gelten für das Jahr 2004, falls nicht
ausdrücklich ein anderes Bezugsjahr genannt ist
(Quelle: Kulturbehörde Hamburg).
335_ Angaben zum Haushalt („HH“) in 1.000 eur
336_ Es wird nicht unterschieden nach Teilzeitoder
Vollzeit-Beschäftigten.
337_ Sie hat Richtlinienkompetenz.
338_ Sie koordinieren die Zuwendungspraxis.
339_ Die Globalrichtlinie Stadtteilkultur 2004-2008
benennt Ziele und Kriterien zur Förderung von
Stadtteilkultur-Zentren, Stadtteilkulturprojekten
und Geschichtswerkstätten.
106
HH 335
26
83
4.241
256
400
324
5.330
340_ Soziokultur bezeichnet die Kulturarbeit, die die
Künste in einen alltagswirksamen, gesellschaftlichen
Zusammenhang stellt. Mit soziokultureller Arbeit
wird u.a. verknüpft, den Zugang zu Kunst und Kultur
für breite Bevölkerungsschichten zu ermöglichen,
zu kreativer Eigentätigkeit zu ermutigen (kulturelle
Bildung), die festgefügte Trennung von kulturellem
und öffentlichem Raum zu überwinden, die Schranken
zwischen Publikum und Künstlern sowie zwischen
professionellen Kunstproduktionen und selbst organisiertem
künstlerischen Schaffen aufzuheben; schließlich
soll es die Integration verschiedener Altersgruppen,
sozialer Schichten und unterschiedlicher Nationalitäten
durch kulturelle Aktivitäten unterstützen und somit
zum „innergesellschaftlichen Kulturaustausch“
5. HAMBURGER SPEZIFIKA / STADTTEILKULTUR
BESUCHER
1.247.521
47.063
42.180
1.336.764
SVB 336
166
12
5
183
beitragen (Kulturbehörde Hamburg, 2004).
341_ Motte, Haus Drei, GWA-St. Pauli (Kölibri)
342_ Kulturpalast Billstedt, Kulturladen Hamm,
Kulturladen St. Georg
342_ Eidelstedter Bürgerhaus, Freizeitzentrum Schnelsen
344_ goldbekHaus, Bürgerhaus Barmbek, Zinnschmelze,
Eppendorfer Kulturhaus, Stadtteilverein im
Tarpen viertel, Kulturhaus Dehnhaide
345_ Bramfelder Kulturladen, Bürgerhaus in Meiendorf,
Freie Kulturinitiative Jenfeld, Sasel-Haus, AGDAZ,
Begegnungsstätte Bergstedt, IG Lentersweg
346_ LOLA
347_ Honigfabrik, Kulturhaus Süderelbe,
Alles wird schön