Hamburger Kulturwirtschaftsbericht 2006 - Creative.NRW
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Die Hamburgische Kulturstiftung wurde in einer gemeinsamen Initiative von<br />
Staat und Wirtschaft gegründet. Anlässlich ihres 15-jährigen Bestehens konnte<br />
sie ihr Stiftungskapital im Rahmen einer Kapitalkampagne nach dem Prinzip<br />
der „matching funds“ noch einmal um 2 Mio. EUR steigern.<br />
Ein weiteres Beispiel für das Zusammenwirken von Privaten und Staat ist die<br />
Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Kunstsammlungen (SHK). Sie<br />
besteht seit 1956 als gemeinsame Institution der <strong>Hamburger</strong> Wirtschaft, kunstinteressierter<br />
Privat leute und der Freien und Hansestadt Hamburg. Bemerkenswert<br />
an dieser Ein richtung ist zum einen, dass hier Vertreter des Senats und der<br />
Bürger schaft sowie der <strong>Hamburger</strong> Wirtschaft gemeinsam mit den Museumsdirektoren<br />
der Kunsthalle und des Museums für Kunst und Gewerbe über<br />
Erwerbungen entscheiden. Auch die Stiftung weist die Finanzierungsform der<br />
„matching funds“ auf – die jährlich eingeworbenen Spenden werden durch<br />
staatliche Zuschüsse in maximal gleicher Höhe aufgestockt. Allein in den Jahren<br />
1997 bis 2005 hat sie Spenden von durchschnittlich rund 355.000 EUR pro Jahr<br />
eingeworben, die durch staatliche Mittel in Höhe von durchschnittlich rund<br />
260.000 EUR verstärkt wurden.<br />
Hamburg weist das gesamte Spektrum an privatem und unternehmerischem<br />
Stiftertum auf. Die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius wurde beispielsweise<br />
von dem Verlegerehepaar Bucerius (u.a. „DIE ZEIT“) gegründet. Es hat<br />
sie mit einem Vermögen ausgestattet, das die Stiftung zu den bundesweit<br />
führenden Einrichtungen zählen lässt. Auch beispielsweise die Körber-Stiftung,<br />
die Alfred-Toepfer-Stiftung FVS, die Oscar und Vera Ritter-Stiftung und die<br />
Eduard Bargheer-Stiftung sind Förderinstitutionen, die von Privatpersonen<br />
eingerichtet wurden.<br />
In Hamburg beheimatet sind zudem zahlreiche Unternehmensstiftungen, wie<br />
beispielsweise die Montblanc-Kulturstiftung, die Hapag-Lloyd-Stiftung und die<br />
Berenberg-Stiftung. Sie sind zugleich Beispiele dafür, dass die Stifter ganz unterschiedlichen<br />
Wirtschaftsbereichen angehören: Das Unternehmen Mont-blanc<br />
produziert hochwertige Schreibgeräte, Hapag-Lloyd ist ein weltweit agierender<br />
Touristik- und Logistik-Konzern, die Berenberg-Bank ist ein privates Bankhaus.<br />
Ein außergewöhnliches Stifter-Beispiel ist die <strong>Hamburger</strong> Nordmetall-Stif-<br />
tung, die ebenfalls Kunst und Kultur in ihr Förderspektrum aufgenommen hat.<br />
Stifter ist der Arbeitgeberverband Nordmetall e.V., dem norddeutsche Unternehmen<br />
der Metall- und Elektro-Branche angehören. Bemerkenswert ist hier zum<br />
einen, dass ein Verband sich institutionell zu bürgerschaftlichem Engagement<br />
bekennt und dies in Form einer Stiftung zum Ausdruck bringt. Zum anderen ist<br />
es durch die Bindung an den Verband möglich, dessen Mitglieder 367 direkt und<br />
indirekt in die kulturelle Förderung einzubinden.<br />
367_ Die Struktur des Verbandes weist große<br />
und zahlreiche kleine Betriebe als Mitglieder auf.<br />
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