Hamburger Kulturwirtschaftsbericht 2006 - Creative.NRW
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Um die gesamtwirtschaftliche Dimension des Denkmalschutzes zutreffend<br />
einordnen zu können, sollten nicht nur Umsätze der Gewerbe berücksichtigt<br />
werden, die im unmittelbaren Zusammenhang mit Baumaßnahmen an Denkmalen<br />
stehen. Es sollten auch diejenigen Investitionen berücksichtigt werden,<br />
die der substanzschonenden Erhaltung und Nutzung von Denkmalen dienen.<br />
Eine auf Hamburg bezogene Darstellung dieser quantitativen Wirkungen kann<br />
aufgrund fehlender Daten allerdings nicht geleistet werden.<br />
Im Denkmalschutz sind indirekte Fördermöglichkeiten, vor allem Steuererleichterungen,<br />
von erheblicher Bedeutung. Hier wirken insbesondere die Abschreibungsmöglichkeiten<br />
nach §§ 7i, 10f und 11b EStG. Um die Steuervorteile nutzen<br />
zu können, muss das Gebäude bzw. der Gebäudeteil in die Denkmalliste eingetragen<br />
sein und die geplanten Herstellungs- und Erhaltungsmaßnahmen müssen mit<br />
dem zuständigen Denkmalschutzamt abgestimmt werden. Eine Bescheinigung<br />
des Denkmalschutzamtes, das diese nach Prüfung der Rechnungen ausstellt,<br />
kann dann dem zuständigen Finanzamt vorgelegt werden. 248<br />
Das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz hat gemeinsam mit dem<br />
Zentralverband des Deutschen Handwerks die ökonomischen Wirkungen des<br />
Denkmalschutzes untersucht. Danach haben die Steuermindereinnahmen 2004<br />
das 15-fache an Gesamtinvestitionen in Gang gesetzt. Diese münden vielfach in<br />
Aufträge an Handwerksbetriebe und hier an klein- und mittelständische Unternehmen.<br />
249 Das belegt nachdrücklich, dass Förderungen und steuerlichen Erleichterungen<br />
um ein Vielfaches in die öffentlichen Haushalte zurückfl ießen.<br />
ENTWICKLUNG DER DENKMALBEDINGTEN STEUERBESCHEINIGUNGEN 1997-2004<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
37<br />
30,2<br />
1997<br />
77<br />
9,3<br />
49<br />
30,2<br />
10,9<br />
1998<br />
51<br />
27,2<br />
11,9<br />
Anzahl der Steuerbescheinigungen Bescheinigte Summen in Mio. EUR<br />
1999<br />
59<br />
16,6<br />
30,3<br />
2000<br />
41<br />
16,3<br />
16,6<br />
248_ 52% der Befragten einer repräsentativen Untersuchung in Hamburg haben<br />
Abschreibungsmöglichkeiten gem. § 7i EStG genutzt und 66% des Investitionsvolumens<br />
wurden im Durchschnitt abgeschrieben (Quelle: Studie zu gewerblich<br />
genutzten und gesetzlich geschützten Denkmalen in Hamburg, Kulturbehörde/<br />
Denkmalschutzamt 2002).<br />
249_ Die jährlich in Deutschland erbrachten Bauleistungen an Baudenkmalen von<br />
rund 12 Mrd. eur werden zu 90% von regionalen Handwerksbetrieben erwirt schaftet<br />
(Quelle: Deutsches Nationalkomitee für Denkmalschutz).<br />
2001<br />
60<br />
60,8<br />
45,5<br />
2002<br />
64<br />
68,6<br />
49,1<br />
2003<br />
2004<br />
Gebühreneinnahmen in T. EUR<br />
64<br />
50,4<br />
37,6