Hamburger Kulturwirtschaftsbericht 2006 - Creative.NRW
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Das private Spendenaufkommen in Deutschland liegt nach Schätzungen der<br />
EMNID-Studie Spendenmonitor insgesamt bei ca. 3 Mrd. EUR. 383 Darin sind<br />
Unternehmensspenden nicht enthalten. In Bayern und Baden-Württemberg<br />
spenden rund 40% der Bevölkerung über 14 Jahren, hingegen ist es im Norden<br />
nur jede(r) Sechste. 384 Bei der Erschließung des <strong>Hamburger</strong> Spendenpotenzials<br />
stehen den Kulturschaffenden - freie Kulturprojekte, Einzelkünstler und Kultureinrichtungen<br />
- viele Einrichtungen und Interessensgemeinschaften hilfreich<br />
zur Seite. Beispielhaft dafür steht die Hamburgische Kulturstiftung. Als Mittler<br />
zwischen Kultur, Wirtschaft und Politik konnte sie seit ihrem Bestehen mit Hilfe<br />
von privaten Förderern, Stiftern und Unternehmen über 4,5 Millionen EUR für<br />
rund 450 kulturelle Projekte zur Verfügung stellen. Daneben vergibt sie z.T. im<br />
Auftrag privater Stifter, z.T. in Kooperation mit anderen <strong>Hamburger</strong> Einrich-<br />
tungen Preise für herausragende kulturelle Leistungen. 385<br />
Eine weitere Einrichtung zur Gewinnung von Förderern für Kunst und Kultur<br />
ist das 1996 gegründete <strong>Hamburger</strong> Spendenparlament. Mittlerweile arbeiten<br />
rund 50 Menschen ehrenamtlich für den Verein, mehr als 3.000 Mitglieder unterstützen<br />
ihn. In den zehn Jahren seines Bestehens hat die Vereinigung 520 Projekte<br />
mit über 3,6 Mio. EUR gefördert. Der Verein InternetSpende e.V. wirbt<br />
um Online-Spenden ab einem EUR von Internet-Nutzern für unterschiedliche<br />
Organisationen, beispielsweise zum Erhalt <strong>Hamburger</strong> Denkmäler. 386<br />
Herausragender Beleg für die große Spendenbereitschaft von Bürgern sowie<br />
von Unternehmen und Stiftungen ist die ELBPHILHARMONIE. Für die zu diesem<br />
Zweck errichtete Stiftung konnten binnen weniger Monate Spenden in Höhe<br />
von über 62 Mio. EUR eingeworben werden.<br />
Sponsoring<br />
Beim Sponsoring handelt es sich um eine betriebsfremde Leistung von Unternehmen,<br />
der der Sponsoring-Nehmer eine Gegenleistung in gleichem Wert<br />
gegenüberstellt. Gleichzeitig muss die Unterstützung des Sponsors für Dritte<br />
deutlich erkennbar sein. 387<br />
Detaillierte Angaben zum fi nanziellen Umfang eines Kultursponsorings in<br />
Hamburg liegen nicht vor, sondern eher zum überregionalen Sponsoring-<br />
Engagement. 388 Jedoch lassen sich die dort getroffenen Angaben auch auf<br />
<strong>Hamburger</strong> Strukturen übertragen. Danach rangiert die Kultur hinter dem<br />
Förderbereich Sport stabil auf dem zweiten Rang.<br />
120 5. HAMBURGER SPEZIFIKA<br />
383_ Das größte Spendenvolumen gilt kirchlichen Zwecken, der<br />
Behinderten- und Krankenpfl ege, der Wohlfahrtspfl ege und der<br />
Sofort- bzw. Nothilfe.<br />
384_ In: Die Welt, 10. Dezember 2005<br />
385_ Beispielsweise den „Karl-Heinz-Zillmer-Preis für verdienstvolles<br />
verlegerisches Handeln“, den „Rita-Tanck-Glaser-Schauspielpreis“<br />
oder den „HanseShort“ für den besten <strong>Hamburger</strong> Kurzfi lm<br />
386_ hamburg.de, das offi zielle Internet-Portal der Freien und Hansestadt<br />
Hamburg, ist mit dieser Plattform ein Pionier in Deutschland.<br />
397_ Da im Sponsoring Leistung und Gegenleistung exakt defi niert<br />
sein sollten, empfi ehlt sich eine schriftliche Vereinbarung zwischen<br />
den Leistungs-Parteien.<br />
388_ Quelle: Sponsoring Trends 2004 – Bob Bomliz Group | Befragt<br />
werden regelmäßig Marketing-Entscheider der 2.500 umsatzstärksten<br />
Betriebe und Dienstleistungsunternehmen in Deutschland.