Hamburger Kulturwirtschaftsbericht 2006 - Creative.NRW
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70<br />
Kinowirtschaft<br />
In der <strong>Hamburger</strong> Film- und Fernsehlandschaft kommt Studio Hamburg 224<br />
eine besondere Bedeutung zu. Der nach Ufa zweitgrößte deutsche Film-<br />
und Fernsehproduzent erwirtschaftete 2005 mit gut 1.130 Beschäftigten<br />
(im Vergleich zu 2004: +166) knapp 290 Millionen EUR Umsatz und einen<br />
Ge winn von rund 11 Millionen EUR (2004: rund 9 Mio.). Das Unternehmen,<br />
im Ursprung ein Ableger des öffentlich-rechtlichen NDR, produziert beispielsweise<br />
Serien und „daily soaps“ 225 für RTL, das ZDF und die ARD. Für andere<br />
Produktionen ist Studio Hamburg technischer Dienstleister.<br />
Die Kinolandschaft in Deutschland ist gespalten. Zum einen nahm die Zahl an<br />
Spielstätten zu, gleichzeitig verzeichnet die Kinowirtschaft erhebliche<br />
Besuchereinbußen. 226 In Hamburg nahmen die Besucherzahlen im Jahre 2005 im<br />
Vergleich zum Vorjahr um rund 20% ab. 227<br />
Die Filmförderungsanstalt (FFA) registrierte im Jahre 2005 für Hamburg 101<br />
Leinwände in 32 Spielstätten. Insgesamt stehen in Hamburg 24.267 Plätze zur<br />
Verfügung. Mit etwas über 71 Einwohnern pro Sitzplatz liegt Hamburg damit vor<br />
Bremen (57) und vor Berlin (61). Hamburg verzeichnete in 2005 einen Besucherzuspruch<br />
in Höhe von rund 4,478 Millionen. Die Kinowirtschaft Hamburgs erwirt<br />
schaftete damit rund 28 Mio. EUR. Der durchschnittliche Eintrittspreis liegt<br />
bei 6,26 EUR. Eine Eintrittskarte ist damit durchschnittlich um etwa 20 Cent<br />
teurer als in Bremen und rund 40 Cent teurer als in Berlin. Dennoch verzeichnet<br />
Hamburg einen hohen Zuspruch der Bewohner. Ablesbar ist dies unter anderem<br />
an der Kennzahl „Besucher pro Sitzplatz“. Hier liegt Hamburg (184) vor Bremen<br />
(141) und Berlin (171). Bei der Kennzahl „Kinobesuch pro Einwohner“ liegt<br />
Hamburg (2,6) zwischen Bremen (2,4) und Berlin (2,8). 228<br />
224_ Überregional populäre Sendungen, wie beispielsweise Tatort, Sesam straße<br />
und Großstadtrevier, werden in Hamburg produziert.<br />
225_ Serien, zu der täglich eine neue Folge ausgestrahlt wird (Martin Willich, der<br />
Vorsitzende der Geschäftsführung der Studio Hamburg Gruppe, in der Süddeutschen<br />
Zeitung vom 20. Januar <strong>2006</strong>: „industriell gefertigte Serien“).<br />
226_ Auch die <strong>Hamburger</strong> Kinowirtschaft ist in einem hohen Maße von erfolgreichen<br />
Filmen abhängig. Das Jahr 2004 war eines der erfolgreichsten Jahres des deutschen<br />
Films. Dafür stehen beispielsweise „(T)Raumschiff Surprise“ und „7 Zwerge“.<br />
Allein „(T)Raumschiff Surprise“ (Regie: Bully Herbig) sahen bundesweit rund 9<br />
Millionen Menschen. Im Vergleich dazu erreichten in 2005 sämtliche<br />
deutschen Filme, die jeweils mehr als eine Million Besucher zählten,<br />
dieses Einzelergebnis nicht. Das erfolgreichste nationale Werk in 2005<br />
war „Die weiße Massai“ mit rund 2,1 Millionen Besuchern<br />
(Quelle: Filmförderungsanstalt (FFA), Bundesanstalt des öffentlichen Rechts).<br />
227_ „Die weiße Massai“ (Regie: Hermine Huntgeburth) und „Gegen die Wand“<br />
(Regie: Fatih Akin) sind Beispiele für ein international erfolgreiches Filmschaffen<br />
junger <strong>Hamburger</strong> Regisseure.<br />
228_Quelle: Filmförderungsanstalt <strong>2006</strong><br />
4. DIE KULTURWIRTSCHAFTLICHEN TEILMÄRKTE / TEILMARKT ANGEWANDTE KUNST