Hamburger Kulturwirtschaftsbericht 2006 - Creative.NRW
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Wertschöpfungs-Adressaten p<br />
Im Clubkombinat Hamburg e.V. sind aktuell 35 Mitglieder organisiert. Der<br />
Verbund von Clubbetreibern, Veranstaltern und Agenturen sieht sich als Schnittstelle<br />
zwischen der kreativen Subkultur und den etablierten Szeneclubs Hamburgs.<br />
Vor allem ist er bestrebt, die Kommunikation zwischen den Clubs und den<br />
offi ziellen Gremien der Stadt zu moderieren. Denn in Hamburg vollzieht sich<br />
aktuell ein durchgreifender Strukturwandel, der durchaus auch in anderen Groß -<br />
städten im Bundesgebiet zu beobachten ist: Es werden mehr Clubs geschlossen,<br />
als neue eröffnet werden. Diese Entwicklung, die gelegentlich mit „Club-<br />
Sterben“ umschrieben wird, hat interne und externe Ursachen 120 .<br />
Kunden und Besucher<br />
In der Spielzeit 2003/04 besuchten rund 13 Millionen Menschen die 22.000<br />
Aufführungen der öffentlich geförderten Orchester und Musiktheater in<br />
Deutschland. Allein zu den rund 7.400 Konzerten der öffentlichen Symphonieorchester<br />
gingen im Jahre 2004 fast vier Millionen Menschen. 121 Mehrere<br />
Studien über das Freizeitverhalten der Deutschen weisen jedoch nach, dass<br />
über 50% „höchst selten“ oder „nie“ ein klassisches Konzert besuchen. Über<br />
60% haben ein- oder mehrmals ein Rock-, Pop- oder Jazzkonzert besucht. Fast<br />
50% der Befragten nutzen „täglich“ bis „einmal die Woche“ entweder eine CD,<br />
eine MC oder sonstige Tonträger. Über 90% der Befragten hört „täglich“ bis<br />
„einmal pro Woche“ Radio 122 . Vor diesem Hintergrund streben Verantwortliche<br />
für die <strong>Hamburger</strong> Konzertsäle grundsätzlich eine Misch-Bespielung an.<br />
Übereinstimmenden Schätzungen zufolge besuchten im Jahr 2005 rund 3,6<br />
Millionen Menschen die Konzert-Großveranstaltungen. Über 60% der Besucher<br />
wohnt nicht in Hamburg. Dies weist auf die überregionale Magnetwirkung hin,<br />
die von den Konzertstätten Hamburgs ausgeht.<br />
Hamburg weist aktuell eine Kapazität von rund 1,5 Plätzen je 1.000 Einwohner in<br />
Konzertsälen mit mehrheitlich klassischem Programm aus. 123 Mit der ELBPHIL-<br />
HARMONIE wird sich die <strong>Hamburger</strong> Quote auf rund 2,7 Plätze je 1.000 Einwohner<br />
erhöhen.<br />
120_ Nicht selten verstärken eigene Fehler, wie beispielsweise fehlende ordnungsgemäße<br />
Buchhaltung, externe Einfl üsse. (1) Die Energie-, Technik- und Mietkosten stiegen<br />
ebenso wie die Künstlerhonorare überproportional. (2) Die Konsumneigung des<br />
Publikums verändert sich nachhaltig. Es wendet sich in immer schneller werdenden<br />
Zyklen neuen „Hot Spots“ zu. Dies sind vornehmlich Bars und Lounges. (3) Die<br />
Umsetzung von Stadtentwicklungs-Plänen verändern kontinuierlich die Keimzellen<br />
einer Club-Szene.<br />
121_ Quelle: Deutscher Musikrat<br />
122_ Quelle: Freizeit-Monitor, 2004, Freizeit-Forschungsinstitut der British American<br />
Tobacco; vgl. dazu auch unter anderem: Perspektive Deutschland 5, Bundeslandauswertung<br />
Hamburg – eine Initiative von McKinsey, stern, ZDF und web.de; 50 Städte<br />
im Test, in: wirtschaftswoche 26/<strong>2006</strong><br />
123_ Nicht einberechnet wurden dabei die lokal und kammermusikalisch genutzten<br />
Räume.<br />
4. DIE KULTURWIRTSCHAFTLICHEN TEILMÄRKTE / TEILMARKT MUSIK