Hamburger Kulturwirtschaftsbericht 2006 - Creative.NRW
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5.3.2. / INTERNATIONALER KULTURAUSTAUSCH<br />
Hamburg ist aufgrund seiner besonderen Lage und Geschichte seit jeher eine<br />
international orientierte Stadt, was sich auch im kulturellen Austausch widerspiegelt.<br />
Kulturaustausch-Programme sind Ausweis der Internationalität Hamburgs.<br />
Die Kulturbehörde betreut internationale Projekte und Festivals 350 , die in der<br />
Regel kunstsparten-übergreifend ausgerichtet sind. 351 Die Pfl ege der acht Städtepartnerschaften<br />
mit Shanghai, Chicago, Osaka, St. Petersburg, Prag, Dresden,<br />
Leon und Marseille spielt dabei eine große Rolle. <strong>2006</strong> z.B. wird die 20-jährige<br />
Städtepartnerschaft mit Shanghai im Rahmen von China Time besonders<br />
gefeiert. Daneben werden im Rahmen der außenpolitischen Schwerpunkte des<br />
Senats (u.a. Ostseeregion und Ostasien) weitere Regionen besonders in die<br />
Arbeit der Kulturbehörde mit einbezogen.<br />
Bei den vielfältigen Aktivitäten beteiligen sich nicht nur kulturelle Einrichtungen,<br />
sondern z.B. auch die Senatskanzlei, die Behörde für Wirtschaft und Arbeit, die<br />
Hamburg Marketing GmbH, die Handelskammer und private Unternehmen.<br />
China Time ist bereits das vierte chinesische Festival in der Stadt. Die längste<br />
Städtepartnerschaft besteht mit St. Petersburg seit 1957, die jüngste seit 1994<br />
mit Chicago.<br />
Ziel der Hamburg-Präsentationen im Ausland ist die aktive Gestaltung von<br />
internationalen Kulturabkommen, Memoranden und Partnerschaftsvereinbarungen<br />
sowie die Image-Werbung für die Kulturmetropole Hamburg. Dazu<br />
gehören auch Austauschprogramme für junge Künstler (Artist-in-Residence).<br />
Durch ihre Teilnahme an Auslandsaufenthalten können sich Nachwuchskünstler<br />
für den globalisierten Wettbewerb auf internationaler Ebene qualifi zieren und<br />
wichtige Erfahrungen sammeln.<br />
Der Haushaltstitel Internationaler Kulturaustausch weist jährlich 250.000 EUR<br />
aus. Ergänzend dazu stellt die für die Städtepartnerschaften zuständige Senatskanzlei<br />
weitere Mittel in Höhe von bis zu 200.000 EUR zur Verfügung. Ferner<br />
wirbt die Kulturbehörde für internationale Projekte private Mittel und öffentliche<br />
Mittel, wie z.B. EU-Mittel und Mittel beim Auswärtigen Amt ein.<br />
348_ Die Zahl der Einbürgerungsanträge ist 2005 gegenüber dem Vorjahr<br />
um 10% auf 5.733 gestiegen. Eingebürgert wurden 4.335 Personen.<br />
Die Zuwanderer pfl egen in manchen Regionen Hamburgs ihre eigenen<br />
Kulturen. Wilhelmsburg gilt beispielsweise als ein Stadtteil, indem nur<br />
noch von einer Minderheit der Bevölkerung Deutsch gesprochen wird.<br />
Stadtteilzentren übernehmen somit auch interkulturelle Aufgaben einer<br />
internationalen Begegnungsstätte.<br />
349_ Das Festival „eigenarten“ steht insbesondere für die Multikulturalität<br />
Hamburgs. Es wurde im Jahre 2000 erstmals ausgerichtet und steht<br />
111<br />
einerseits für Interdisziplinarität – alle Kunstsparten vereinen sich hier –<br />
sowie für Interkulturalität – viele Nationen und ethnische Gruppen<br />
treffen hier zusammen – , um gemeinsam neue Projekte zu realisieren.<br />
350_ Beispiele dafür: Die <strong>Hamburger</strong> Kulturwochen in Osaka 1999,<br />
die <strong>Hamburger</strong> Kulturwochen in Shanghai 2001, das Festival Chicago<br />
goes Hamburg zum zehnjährigen Bestehen der Städtepartnerschaft<br />
Hamburg-Chicago 2004, der Hamburg-Tag in Riga 2005.<br />
351_ Die Programme im internationalen Kulturaustausch werden in enger<br />
Kooperation mit in- und ausländischen Institutionen entwickelt.