Hamburger Kulturwirtschaftsbericht 2006 - Creative.NRW
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Wertschöpfungs-Beitrag 5 p<br />
Hamburgische Staatsoper / © Kurt-Michael Westermann<br />
Einrichtungen und Freie Gruppen<br />
Die Theaterlandschaft Hamburgs wird vor allem geprägt von den drei Staatlichen<br />
Bühnen, dem KULTURZENTRUM KAMPNAGEL und den vielen privaten Bühnen. Sie<br />
bieten eine künstlerische Vielfalt, die bundesweit kaum anzutreffen ist. Die<br />
Gesamtzahl an Einrichtungen schwankt je nach Datenbasis um die 40 Einrichtungen,<br />
zuzüglich zahlreicher Freier Gruppen.<br />
Mit insgesamt gut 1.300 Mitarbeitern (7/2004) sind allein die drei Staatstheater<br />
aus Beschäftigungssicht ein Schwergewicht dieses Teilmarktes. Mit über 600<br />
Mitarbeitern gehört die HAMBURGISCHE STAATSOPER zu den großen Arbeitgebern<br />
in Hamburg. 151 Im Gegensatz zu den Staatlichen Bühnen spielen die Privattheater<br />
häufi g „en suite“. 152 Dafür benötigen sie erheblich weniger Mitarbeiter. Ein unmittelbarer<br />
Vergleich von SVB-Daten, beispielsweise zwischen Staatsoper und<br />
Musicals, ist also nicht statthaft.<br />
Innerhalb der Theaterlandschaft Hamburgs ist das HAMBURG BALLETT besonders<br />
herauszuheben. Seit über 30 Jahren prägt JOHN NEUMEIER diese Compagnie und<br />
trägt mit den jährlich stattfi ndenden internationalen Gastspielen und zahlreichen<br />
Auszeichnungen wesentlich zur Anerkennung Hamburgs als Tanz-Metropole bei.<br />
Hamburg ist überregional bekannt für das Genre Musical. „Hamburg - die<br />
Musical-Hauptstadt Deutschlands“ – nach wie vor greift diese Positionierung<br />
und Profi lierung angesichts von drei großen Musical-Häusern sowie zahlreichen<br />
Musical-Projekten in anderen <strong>Hamburger</strong> Theatern. Hamburg ist nicht nur deshalb<br />
eine Musical-Stadt, weil hier an einem Ort so viele Musicals parallel gespielt<br />
wer den. Von Hamburg aus wird auch die bundesweite Musical-Landschaft<br />
geprägt. Das liegt nicht zuletzt darin begründet, als dass hier unter anderem mit<br />
der Stage-Holding der führende Musical-Veran stalter Deutschlands beheimatet<br />
ist.<br />
Lokal und überregional gleichermaßen beliebt ist das OHNSORG-THEATER. Im Jahre<br />
2005 verzeich nete die niederdeutsche Bühne 162.000 Besucher in 465 Vorstellungen,<br />
was einer Platzauslastung von 95 Prozent entspricht. Das Haus verzeichnet<br />
10.800 Abonnenten und ist zugleich attraktiv für Touristen.<br />
151_ Deutscher Bühnenverein, Theaterstatistik 2005<br />
152_ Sie spielen über einen längeren Zeitraum in zahlreichen Aufführungen vor allem ein Stück,<br />
während die Staatlichen Bühnen ein täglich wechselndes Programm anbieten („Repertoire-Betrieb“).<br />
153_ In <strong>Hamburger</strong> Einrichtungen beheimatet und von sozialversicherungspfl ichtig Beschäftigten geleitet<br />
werden zahlreiche Theaterprojekte, die eine vornehmlich soziale Funktion übernehmen. Als Beispiele<br />
dafür stehen (1) die Theatergruppe Obdach-fertig-los - sie wurde als Hamburgs erstes Obdachlosen-<br />
Theater vor über 10 Jahren eingerichtet - sowie (2) die Theatergruppe Knöterich des Rauhen Hauses<br />
Hamburg - sie setzt sich zusammen aus behinderten und nicht behinderten Menschen, die gemeinsam<br />
Theaterstücke erarbeiten und regelmäßig zur Aufführung bringen.<br />
4. DIE KULTURWIRTSCHAFTLICHEN TEILMÄRKTE / TEILMARKT DARSTELLENDE KUNST