Hamburger Kulturwirtschaftsbericht 2006 - Creative.NRW
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Wertschöpfungs-Beitrag 1 p<br />
244_ Ergänzende Datenquellen zu den amtlichen Stellen: Handels- und Handwerkskammer<br />
sowie Verbände und Organisationen (z.B.: Deutsches Nationalkomitee für<br />
Denkmalschutz)<br />
245_ Die amtlichen Daten dokumentierten die Größen ordnung sämtlicher Bestandteile<br />
des Teilmarktes. Vertiefend werden einige Wertschöpfungs-Beiträge vorgestellt. Die<br />
Wertschöpfungskette eines Teilmarktes bildet die Entwicklung der kulturwirtschaftlichen<br />
Leistungen zwischen Ausbildung und Endverbraucher ab. Die Angaben weisen<br />
zum Teil erhebliche Unter schiede zu den amtlichen Daten auf. Diese Unterschiede<br />
zeigen auf, wie schwierig eine objektive Beschreibung der kulturwirtschaftlichen<br />
Wirtschaftsbereiche ist.<br />
4.5.3 / AUSGEWÄHLTE BEITRÄGE ZUR<br />
WERTSCHÖPFUNGSKETTE 244<br />
Die Angaben stammen vielfach von Branchen diensten. 245<br />
Die ausgewählten Wertschöpfungs-Beiträge dieses Teilmarktes sind:<br />
p 1 Denkmalschutz, p 2 Einrichtungen zur Bewahrung des Gedenkens<br />
und von künstlerischen Leistungen, p 3 Besucher.<br />
Denkmalschutz<br />
Neben der quantitativen Einordnung von Dimension und Wirkung des Denkmalschutzes<br />
ist auch die qualitative Wirkung höchst relevant. Denn Denkmale tragen<br />
zur Lebensqualität der Stadt bei. Denk malinvestitionen dienen also der Aufrechterhaltung<br />
der Attraktivität Hamburgs. Die Speicherstadt, die Kontorhäuser, die<br />
Siedlungsbauten der 20er und 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, die<br />
gründerzeitlichen Stadterweiterungs quartiere, die Villengegenden und Parks der<br />
Elbvororte, die ländlichen Siedlungs strukturen und -objekte sowie die kulturlandschaftlichen<br />
Maßnahmen in den Vier- und Marschlanden – das alles sind Beispiele<br />
für touristische Ziele des Denk malschutzes in Hamburg. Hinzu kommen zahlreiche<br />
Konversionsprojekte im Bereich der Industrie-, Gewerbe- und Technikdenkmale,<br />
wie beispielsweise der Harburger Binnenhafen, das Gastwerk Altona oder<br />
die Hafenschuppen der sogenannten „50er Strecke“, die eine nachhaltige<br />
Fortexistenz der aus der ur sprünglichen Nutzung genommenen historischer<br />
Bauten garantieren und zum hamburg-typischen Denkmalprofi l beitragen.<br />
In Hamburg sind rund 4.800 Einzeldenkmale und Ensembles in einem öffentlichen<br />
Verzeichnis „erkannter Denkmale“ verzeichnet. 246 Von diesen sind gegenwärtig<br />
rund 1.550 denkmalgeschützt und in die Denkmalliste eingetragen.<br />
Im Vergleich dazu verzeichnet beispielsweise Berlin rund 8.000 geschützte<br />
Baudenkmale und Denkmalbereiche. 247<br />
Der Denkmalschutz wirkt wie kaum ein anderer kulturwirtschaftlicher Teilbereich<br />
in andere Wirtschaftsbereiche Hamburgs hinein. Durch direkte Zuwendungen<br />
bzw. durch indirekte Förderung, beispielsweise in Form von Steuererleichterungen,<br />
werden Investitionen in Millionen-Höhe ausgelöst, um historische<br />
Bauten und Strukturen zu erhalten. Berechnungen der Kulturbehörde zufolge<br />
werden jährlich 80 bis 100 Mio. EUR direkt oder indirekt geförderte Investitionen<br />
im Bereich der denkmalwürdigen bzw. denkmalgeschützten Bauten getätigt.<br />
Diese Investitionen lösen bei den Unternehmen, an die entsprechende Aufträge<br />
vergeben werden, erhebliche Beschäftigungseffekte aus. Der Denkmalschutz<br />
hat somit eine unmittelbare und nachhaltige Bedeutung beispielsweise für die<br />
Bauwirtschaft und die ihr angegliederten Gewerke.<br />
246_ Das Denkmalschutzamt der Freien und Hansestadt Hamburg hat<br />
in den vergangenen Jahren ein das gesamte Stadtgebiet umfassendes<br />
Verzeichnis aller Kulturdenkmale erarbeitet. Aufgrund einer Ergänzung<br />
des Hamburgischen Denkmalschutzgesetzes, die im April <strong>2006</strong> in Kraft<br />
trat, ergibt sich nunmehr für die Eigentümer bzw. sonstigen Verfügungsberechtigten<br />
von Objekten, die in dem Gesamtverzeichnis enthalten sind,<br />
nach § 7 a Abs. 1 für alle geplanten baulichen Eingriffe bzw. Veränderungen<br />
eine Anzeigepfl icht gegenüber dem Denkmalschutzamt.<br />
247_ Berlin kennt allerdings aufgrund des dortigen ipsa-lege-Denkmalschutzes<br />
keine Unterscheidung zwischen erkannten und geschützten<br />
Denkmalen.<br />
4. DIE KULTURWIRTSCHAFTLICHEN TEILMÄRKTE / TEILMARKT KULTURELLES ERBE