Hamburger Kulturwirtschaftsbericht 2006 - Creative.NRW
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Potenzial Kulturtourismus<br />
Aktuell beträgt die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der <strong>Hamburger</strong> Gäste<br />
1,9 Tage (2005) – in Berlin sind es durchschnittlich 2,3 und in München 2,0 Tage.<br />
Nach Angaben der Hamburg Tourismus GmbH liegt Hamburg mit 98,3 Millionen<br />
Tagestouristen hinter Berlin (rund 120 Mio.) an zweiter Stelle vor Köln (94,6 Mio.)<br />
und München (rund 83 Mio.). Davon besuchten rund 75,8 Mio. Tagesgäste aus<br />
privaten und rund 22,5 Mio. Tagesgäste aus berufl ichen Gründen die Hansestadt.<br />
Ein privater Tagestourist gibt in Hamburg durchschnittlich 43,50 EUR aus, in Köln<br />
durchschnittlich 37,20 EUR, in Berlin 33,80 EUR und in Bremen 31,20 EUR. Rund<br />
20 % der Tagestouristen kommen nach Hamburg, um hier Kulturangebote<br />
nachzufragen. 22<br />
Bundesweit geben Tagestouristen durchschnittlich zwischen 3 und 12 EUR<br />
für kulturwirtschaftliche Leistungen aus. 23 Setzt man für Hamburg einen durchschnittlichen<br />
Betrag von 4 EUR je Tagestourist an, dann kann die Hansestadt bei<br />
rund 98 Millionen Tagestouristen bereits bei zurückhaltender Berechnung für die<br />
Kulturangebote ein Nachfragevolumen von insgesamt etwa 400 Millionen EUR<br />
verzeichnen. 24 Dieser Betrag dürfte sich angesichts von rund 18,6 Millionen<br />
Gästen, die länger als einen Tag in Hamburg verweilen, deutlich erhöhen. Davon<br />
übernachten rund 6,4 Mio. Gäste in Hotels, 12,2 Mio. Gäste kommen privat<br />
unter. 25<br />
Der Deutsche Tourismusverband verweist auf überdurchschnittliche Zuwachsraten<br />
im Städtetourismus. Hier steht Hamburg also ein großes Potenzial offen.<br />
Potenzial Ausbildung<br />
Aktuell verzeichnet Hamburg in kulturwirtschaftlich ausgerichteten Studien richtungen<br />
etwa 60 kultur- und medienorientierte Studiengänge an rund 50 öffentlichen<br />
und privaten Hochschulen bzw. Akademien. Vor diesem Hintergrund sollte<br />
Ham burg die Chance ergreifen, sich bundes- und europaweit als kulturwirtschaftliches<br />
Ausbildungs- und Karriere-Zentrum zu positionieren und zu profi lieren.<br />
Denn an keinem anderen Ort bieten sich in unmittelbarer Ausbildungsnähe derart<br />
zahlreiche und vielfältige Chancen für eine Karriere in der Kulturwirtschaft. Dazu<br />
sollten die zuständigen Fachbehörden gemeinsam die politischen und administrativen<br />
Möglichkeiten für ein international ausgerichtetes Aus- und Weiterbildungszentrum<br />
für Kulturwirtschaft prüfen.<br />
Potenzial Leuchttürme und Landschaften<br />
Hamburg als eine Kulturmetropole von Rang hat herausragende Kulturein-<br />
richtungen und eine höchst aktive und breit gefächerte Kulturlandschaft.<br />
Insbesondere öffentlich geförderte Kultureinrichtungen und Kulturprojekte<br />
sollten im Hinblick auf einen optimierten Mitteleinsatz ihre Kapazitäten auf<br />
den Beitrag konzentrieren, den sie für Hamburg erbringen können – als<br />
„Leuchtturm“ oder als Beitrag für die „Landschaft“.<br />
Nicht alle kulturwirtschaftlichen Angebote und Leistungen Hamburgs können<br />
oder sollen eine überregional führende Rolle ausfüllen. Dies ist weder möglich<br />
noch empfehlenswert. Dazu eignen sich nur ausgewählte Kulturangebote.<br />
22 _ Quelle: Hamburg Tourismus GmbH, <strong>2006</strong><br />
23 _ Quelle: „Tagesreisen der Deutschen“, Deutsches<br />
Wirtschaftswissenschaftliches Institut für Fremdenverkehr<br />
(DWIF), 2005<br />
18 2. STATUS UND POTENZIAL DER KULTURWIRTSCHAFT IN HAMBURG<br />
24 _ Dieser Wert errechnet sich aus der Multiplikation von rund<br />
4 eur (durchschnittliche Ausgaben für Kulturleistungen) und etwa<br />
100 Millionen Tagesgästen.<br />
25 _ Quelle: Hamburg Tourismus GmbH, 2005