Hamburger Kulturwirtschaftsbericht 2006 - Creative.NRW
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Wertschöpfungs-Beitrag 8 p<br />
117_ Als eine Marktgefahr sehen die Konzertveranstalter allerdings die<br />
Entwicklung der Ticketpreise insbesondere bei Popkonzerten an: Kostete<br />
die teuerste Eintrittskarte für ein Konzert der Rolling Stones im Jahre<br />
1982 noch 42 DM, so lag der vergleichbare Ticketpreis bei einem<br />
Konzert dieser Gruppe im Jahre 1995 bei 68 DM und im Jahre <strong>2006</strong> bei<br />
gut 216 eur . Damit liegt Deutschland zwar durchaus im europäischen<br />
Mittel, doch werden die Preise als überhöht wahrgenommen<br />
(Quelle: Musikinformationszentrum des Deutschen Musikrats).<br />
Laeizhalle Hamburg / © Bildarchiv Denkmalschutzamt Elbphilharmonie / © Herzog & de Meuron<br />
Insgesamt musste die <strong>Hamburger</strong> Konzertbranche – dem bundesweiten Trend<br />
folgend - insbesondere im Popbereich mehrere Jahre infolge Rückgänge<br />
verzeichnen. 117 Großveranstaltungen im Bereich der klassischen Musik konnten<br />
dagegen leichte Zuwächse verzeichnen; sie liegen aber in ihrer Gesamtzahl<br />
deutlich hinter dem Angebot aus dem Bereich Rock/Pop. 118<br />
Im Bereich der klassischen Musik wird die öffentliche Diskussion nicht zuletzt<br />
von der Planung der ELBPHILHARMONIE bestimmt. Allein der Große Saal wird rund<br />
2.200 Besuchern Platz bieten. Somit wird Hamburg gemeinsam mit dem aktuellen<br />
Konzertsaal Hamburgs, der LAEISZHALLE über eine Konzertsaal-Kapazität von<br />
rund 5.000 Plätzen verfügen.<br />
Musikclubs<br />
Hamburg ist seit Jahrzehnten bekannt für seine kreative Musikclub-Szene, die<br />
sämtliche Genres von Avantgarde bis Mainstream anbietet. Überregional bekannt<br />
wurden u.a. der STAR CLUB und das TOP TEN. Die ältesten noch aktiven Clubs<br />
sind der KAISERKELLER (eröffnet 1959 und inzwischen angeschlossen an die<br />
GROSSE FREIHEIT 36), das GRÜNSPAN (eröffnet 1968), das MADHOUSE (eröffnet 1969),<br />
der DOCKS/D CLUB (eröffnet 1988) und der MOJO CLUB / MANDARIN KASINO (eröffnet<br />
1991). Auch andere Clubs, beispielsweise der Jazz-Club BIRDLAND, blicken auf<br />
eine lange Tradition zurück. Die <strong>Hamburger</strong> Clubs sind für die jüngeren Bewohner<br />
der Metropolregion und des gesamten norddeutschen Raumes ein wichtiger Ziel-<br />
und Aktionspunkt. Somit leisten Musikclubs auch mittelbar einen Beitrag für die<br />
<strong>Hamburger</strong> Wirtschaft, da ihre Besucher in Hamburg konsumieren.<br />
Hamburg verfügt über eine der lebendigsten Club-Szenen in Deutschland und<br />
St. Pauli über die bundesweit größte Club-Dichte. 119 Die überwiegende Zahl an<br />
<strong>Hamburger</strong> Musikclubs bietet auch Live-Musik. Das unterscheidet sie grundlegend<br />
von Lounges und Bars, die sich zunehmend zu einer starken Club-<br />
Konkurrenz entwickeln. Eine vitale Clubszene benötigt große und überregional<br />
anerkannte Einrichtungen ebenso wie kleine und innovative Initiativen, die<br />
jenseits etablierter Stile eine jeweils neue Kultur entwickeln. Die tatsächliche Zahl<br />
der Clubs ist auf grund einer hohen Dynamik der Szene nicht exakt ermittelbar.<br />
Nicht selten binnen Jahresfrist schließen und eröffnen Musikclubs. Diese<br />
Dynamik ist jedoch durchaus typisch für diese Branche und sie kann auch als<br />
Beleg für ihre Kreativität angesehen werden. Schätzungen gehen übereinstimmend<br />
davon aus, dass es in der Metropolregion Hamburg rund 150 und in<br />
Hamburg selbst rund 100 Musik clubs gibt.<br />
45<br />
118_ Im Jahre 2004 wurden bundesweit über 2,7 Mrd. eur<br />
für Kon zert karten ausgegeben und damit rund 1 Mrd. eur<br />
mehr als für Tonträger. Rund 250 Mio. eur entfallen dabei<br />
auf klassische Konzerte (Quelle: Verband der Konzertveranstalter,<br />
2005).<br />
119_ Als das „Party-Dreieck“ gelten Schanze - St. Pauli - Altona.