Hamburger Kulturwirtschaftsbericht 2006 - Creative.NRW
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KZ Gedenkstätte Neuengamme/ © Michael Kottmeier<br />
In Hamburg nahm zwischen 1997 und 2004 die Anzahl der Steuerbe scheinigungen<br />
nahezu kontinuierlich zu. Die darin bescheinigte Summe des Jahres<br />
2004 lag zwar unter dem Wert des Vorjahres, das einen Spitzenwert verzeich-<br />
nete, aber deutlich über den Werten der Jahre 1997 bis 2001. Dies belegt die<br />
zunehmende Investitionsbereitschaft im Bereich des Denkmalschutzes in<br />
Hamburg.<br />
Für die <strong>Hamburger</strong> Denkmäler stehen öffentliche Fördermittel, vergeben über<br />
das Denkmalschutzamt, in Höhe von rund 1,1 Mio. EUR zur Verfügung. Diese<br />
werden in Einzelfällen ergänzt durch Mittel der Deutschen Stiftung Denk malschutz<br />
in Höhe von jährlich rund 200.000 EUR sowie mit Mitteln des Beauftragen<br />
der Bundesregierung für Kultur und Medien aus dem Programm<br />
für national wertvolle Kulturdenkmale mit rund 250.000 EUR. Außerdem<br />
schüttet die Stiftung Denkmalpfl ege Hamburg jährlich rund 200.000 EUR für<br />
denkmalpfl egerische Maßnahmen aus. Die direkten Zuwendungen sollen Investoren<br />
einen Teil der durch den Denkmalschutz entstandenen Mehrkosten ausgleichen.<br />
So dienen sie durchaus dazu, die Bereitschaft der Investoren zu wecken<br />
bzw. zu erhöhen, einen höheren Betrag in den Denkmalschutz zu investieren.<br />
Direkte Zuwendungen sind kaum dazu geeignet, die erforderlichen Aufwendungen<br />
für denkmalpfl egerische Maßnahmen in vollem Umfang auszugleichen;<br />
dazu ist die unmittelbare Förderung je Objekt zu niedrig. In besonderen Einzelfällen<br />
kommt es darüber hinaus zu beträchtlichen mäzenatischen Beiträgen für<br />
Sonderprojekte der Denkmalpfl ege. 250<br />
Perspektivisch wird die in <strong>2006</strong> erfolgte Änderung des Denkmalschutz gesetzes<br />
zu einer noch größeren Bedeutung des Bereiches Denkmalschutz innerhalb des<br />
TEILMARKTES KULTURELLES ERBE führen. Erstmals wurden nahezu fl ächenmäßig alle<br />
Baudenkmale und denkmalwerten Ensembles erfasst und in einem Ver zeichnis<br />
veröffentlicht. Die jeweiligen Eigentümer werden sukzessive über den Denkmalstatus<br />
ihres noch nicht geschützten Objektes und die Anzeigepfl icht über<br />
ge plan te Maßnahmen informiert, die sie gegenüber dem Denkmalschutz amt<br />
nach dem Gesetz zu erfüllen haben. Dies wird zu einer spürbaren Aus weitung<br />
der denkmalschützerischen und -pfl egerischen Aktivitäten auch aufgrund der<br />
damit verbundenen Steuerersparnismöglichkeiten führen. Dafür sind entsprechend<br />
erhöhte Dienstleistungskapazitäten im dafür zuständigen Denkmal schutzamt<br />
erforderlich.<br />
250_ Beispiele: Restaurierung Elbschlösschen,<br />
Inventarisation Jüdischer Friedhof Königstraße<br />
251_ Zuwendungen in eur<br />
4. DIE KULTURWIRTSCHAFTLICHEN TEILMÄRKTE / TEILMARKT KULTURELLES ERBE