Mechanismen und On-line Dosimetrie bei selektiver RPE Therapie
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100_________________________________________ Kapitel 6: Ergebnisse <strong>und</strong> Diskussion<br />
Laserpulsdauer<br />
ED 50 Schaden<br />
[mJ/cm²]<br />
ED 15 Schaden<br />
[mJ/cm²]<br />
ED 85 Schaden<br />
[mJ/cm²]<br />
ED 50 Blase<br />
[mJ/cm²]<br />
ED 15 Blase<br />
[mJ/cm²]<br />
ED 85 Blase<br />
[mJ/cm²]<br />
5 µs 252 166 359 223 168 277<br />
50 µs 439 340 567 483 396 570<br />
500 µs 1279 1075 1519 2242 1871 2613<br />
3 ms 4346 3488 5414 12106 9397 14815<br />
Tabelle 5: Gemessene <strong>RPE</strong>-Schadens- <strong>und</strong> Blasenbildungsschwellen <strong>und</strong> die jeweiligen<br />
ED 15 <strong>und</strong> ED 85 Werte <strong>bei</strong> Einzelpulsbestrahlung im µs- bis ms-Zeitbereich<br />
um den Faktor 1.8 (500 µs) <strong>und</strong> 2.8 (3 ms) oberhalb der <strong>RPE</strong>-Schadensschwelle<br />
(Abb. 6.22). Da die minimal gemessenen Druckamplituden der Blasentransienten für<br />
diese Pulsdauern (Abb. 6.16) immer um den Faktor 25 größer sind als <strong>bei</strong> Bestrahlung mit<br />
5 µs (Abb. 6.15), <strong>und</strong> die Lebensdauer der Blasen von 20 µs aus den Reflexionssignalen<br />
bestimmt wurde, kann davon ausgegangen werden, dass das gesamte bestrahlte<br />
<strong>RPE</strong>-Volumen überhitzt wird, <strong>und</strong> es zur Bildung großer Blasen kommt.<br />
Bei 50 µs Pulsdauer ist ein <strong>RPE</strong>-Schaden sowohl mit, wie auch ohne Mikroblasenbildung<br />
möglich. In den Fällen, <strong>bei</strong> denen keine Mikroblasenbildung gemessen werden kann, ist<br />
wie <strong>bei</strong> den längeren Pulsdauern von einer rein thermischen <strong>RPE</strong>-Schädigung auszugenen.<br />
Da dies in 84 % der geschädigten <strong>RPE</strong>-Zellen der Fall ist (Abb. 6.19), ist kommt es<br />
auch <strong>bei</strong> dieser Pulslänge vorherrschend zu einer thermischen Denaturierung. Bei 16 %<br />
der geschädigten <strong>RPE</strong>-Zellen (Abb. 6.19) konnte auch <strong>bei</strong> schwellennaher Bestrahlung<br />
Mikroblasenbildung gemessen werden. Die Schwelle für Mikroblasenbildung liegt um<br />
den Faktor 1.1 höher liegt als die <strong>RPE</strong>-Schadensschwelle (Abb. 6.22). Es kommt <strong>bei</strong><br />
50 µs Pulsdauer wohl primär noch zu einer thermischen Denaturierung, die aber sehr nahe<br />
der Schwelle für Mikroblasenbildung ist. Es ist experimentell schwierig diesen minimalen<br />
Unterschied der Schwellen <strong>bei</strong> biologischen Proben signifikant herauszuar<strong>bei</strong>ten.<br />
Bei 5µs Pulsdauer kann immer Mikroblasenbildung <strong>bei</strong> <strong>RPE</strong>-Schädigung nachgewiesen<br />
werden (Abb. 6.19). Die Schwelle für <strong>RPE</strong>-Zellschädigung liegt um den Faktor 1.1 oberhalb<br />
der Schwelle für Mikroblasenbildung. Da Mikroblasenbildung auch ohne <strong>RPE</strong>-Schädigung<br />
auftritt, <strong>und</strong> auch immer Mikroblasenbildung <strong>bei</strong> Zellschädigung nachgewiesen<br />
werden kann, ist <strong>bei</strong> dieser Pulslänge eine Beteiligung der Mikroblasen an der <strong>RPE</strong>-Schädigung<br />
wahrscheinlich. Andere Schädigungsmechanismen wie z.B. eine weiterhin rein<br />
thermische Schädigung ist denkbar, erscheint aber aufgr<strong>und</strong> der experimentellen Ergebnisse<br />
ebenfalls unwahrscheinlich. Ein Zusammenwirken mehrerer Schadensmechanismen<br />
kann aber auch nicht ausgeschlossen werden.<br />
Möglicherweise kommt es durch die Volumenzunahme <strong>bei</strong> der intrazellulären Mikroblasenbildung<br />
zur Überdehnung <strong>und</strong> damit zur Zerreißung der <strong>RPE</strong>-Zellwand. Bei Bestrahlung<br />
mit ns-Laserpulsen konnte Kelly ebenfalls an Schweine-<strong>RPE</strong> Präparaten<br />
photographisch zeigen, dass Mikroblasenbildung mit einer Zerreißung der Zellmembran