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Mechanismen und On-line Dosimetrie bei selektiver RPE Therapie

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Kapitel 7: Folgerungen <strong>und</strong> Ausblick ______________________________________________163<br />

auch für retinale Schäden mit ps-Laserpulsen [107] <strong>und</strong> fs-Laserpulsen [105] mit vorherrschendem<br />

thermomechanischen Schaden gef<strong>und</strong>en werden. Welcher statistische Prozeß<br />

<strong>bei</strong> einem thermomechanischen Schaden zur Erniedrigung der Schadensschwelle führt,<br />

ist unklar.<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong>, dass <strong>bei</strong> SRT immer Mikroblasen entstehen, wenn ein<br />

<strong>RPE</strong>-Schaden erreicht wird, ist die Verwendung von µs-Laserpulsen, <strong>bei</strong> denen 60 % der<br />

von den Melanosomen absorbierten Energie während des Laserpulses durch Wärmediffusion<br />

an das umliegende Gewebe abgegeben wird [11], nicht die ausgezeichnete Pulslänge<br />

zur Erzeugung von Mikroblasen <strong>bei</strong> gleichzeitig möglichst geringer thermischer<br />

Belastung der anliegenden Photorezeptoren. Es sollten möglichst kurze Pulslängen in<br />

Betracht gezogen werden, die aber keine weiteren mechanischen Sek<strong>und</strong>äreffekte wie<br />

Schockwellen oder große Kavitationsblasen mit sich bringen. Es ist eine Balance zwischen<br />

minimaler thermischer <strong>und</strong> minimaler mechanischer Belastung für die Photorezeptoren<br />

<strong>bei</strong> Schädigung der <strong>RPE</strong>-Zellen zu finden.<br />

7.2 Behandlungsparameter<br />

In den Tierversuchstudien konnte gezeigt werden, dass auch <strong>bei</strong> der Verwendung von<br />

zehn repetitiven 8 ns Laserpulsen ein ophthalmoskopisch nicht sichtbarer <strong>RPE</strong>-Schaden<br />

möglich ist. Die therapeutische Breite (ED 85 ang /ED15 oph ) von 1.6 ist so groß wie <strong>bei</strong> der<br />

klinisch verwendeten Pulslänge von 1.7 µs, <strong>bei</strong> 100 Pulsen. Bei Bestrahlung mit repetierenden<br />

5 µs Laserpulsen (100 Pulse, 500 Hz) ergibt sich eine therapeutische Breite von<br />

1.2 . Es muß jedoch beachtet werden, daß <strong>bei</strong> ähnlichen Versuchen mit repetitierenden<br />

5 µs Laserpulsen (100 Pulse, 500 Hz) von Roider <strong>und</strong> Birngruber eine therapeutische<br />

Breite größer 3.2 ebenfalls an Kaninchen bestimmt wurde [2]. Die Diskrepanz der<br />

Schwellenwerte kann in Ansätzen durch Speklebildung an dem fasergeführten Aufbau<br />

erklärt werden (Kap. 6.5.3). Bei der Bestrahlung mit 200 ms cw-Einzelpulsen ist keine<br />

therapeutische Breite gegeben. Bei allen Parametern kommt es durch die starke Streuung<br />

der Meßwerte zu einer effektiven Verringerung der therapeutischen Breite.<br />

In Abhängigkeit von der Pulszahl ergab sich für die angiographische Schwelle das empirische<br />

n -1/4 Gesetz für alle verwendeten Pulslängen. Die ophthalmologische Schwelle<br />

fällt deutlich schwächer mit n -1/12 ab. Dadurch kommt es immer zu einer größeren therapeutischen<br />

Breite <strong>bei</strong> Erhöhung der Pulszahl. Für eine Erhöhung der therapeutischen<br />

Breite sind somit möglichst viele Laserpulse zu applizieren. Bei der Patientenbehandlung<br />

ist die Anzahl der applizierbaren Laserpulse <strong>bei</strong> gegebener Pulswiederholrate auf die<br />

durch die Augenbewegungen limitierte maximale Bestrahlungszeit von 300 ms begrenzt.<br />

Eine Erhöhung der Pulszahl pro Läsion, kann <strong>bei</strong> vorgegebener Bestrahlungszeit nur<br />

durch eine Steigerung der Pulswiederholrate erreicht werden. Diese ist wiederum durch<br />

die Gr<strong>und</strong>temperaturerhöhung repetitiv applizierter Laserpulse <strong>bei</strong> großen Bestrahlungsdurchmessern<br />

beschränkt. Durch Verringerung des Bestrahlungsdurchmessers kann eine

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