Mechanismen und On-line Dosimetrie bei selektiver RPE Therapie
Mechanismen und On-line Dosimetrie bei selektiver RPE Therapie
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Kapitel 6: Ergebnisse <strong>und</strong> Diskussion______________________________________________ 115<br />
Bestrahlung [mJ/cm²]<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
1,7µs 500Hz 1,7µs 100Hz 200ns 500Hz 200ns 100Hz<br />
Abbildung 6.32 :Direkter Vergleich der <strong>bei</strong>den Parameter 1.7 µs <strong>und</strong> 200 ns mit je<br />
100 Pulsen <strong>und</strong> 100 Hz oder 500 Hz Wiederholrate in <strong>bei</strong>den Augen eines<br />
Kaninchen.<br />
Analyse der Tierversuchsstudie 2 (100 Hz)<br />
Parameter<br />
ED 50 opht.<br />
ED 50 ang.<br />
Auch in dieser zweiten Versuchsstudie zeigt sich, dass sich die angiographische Schadensschwelle<br />
zu kürzeren Pulslängen hin verringert (Abb. 6.29). Da <strong>bei</strong> kürzeren Laserpulsen<br />
weniger Wärme während des Laserpulses durch Wärmediffusion von den<br />
Melanosomen abgegeben wird, reicht eine niedrigere Pulsenergie aus, um die Melanosomen<br />
zu erwärmen. Erstaunlich ist genau das umgekehrte Verhalten <strong>bei</strong> den <strong>bei</strong>den Parametern<br />
8 ns <strong>und</strong> 200 ns Einzelpuls. Die kürzere Pulsdauer liegt 17 % oberhalb der<br />
angiographischen Schwelle für 200 ns Einzelpuls. Der Gr<strong>und</strong> hierfür bleibt unklar, da<br />
auch ohne weitere Annahmen zu Schadensmechanismus nicht geklärt werden kann, ob<br />
die angiographische Schwelle <strong>bei</strong> 8 ns Einzelpuls zu hoch, oder die angiographische<br />
Schwelle <strong>bei</strong> 200 ns Einzelpuls zu tief liegt. Die angiographische Schwelle verringert sich<br />
<strong>bei</strong> allen applizierten Pulslängen <strong>bei</strong> Erhöhung der Pulszahl, <strong>und</strong> ergeben eine gute Übereinstimmung<br />
mit dem empirisch gef<strong>und</strong>enen n -1/4 Gesetz für Mehrfachpulse (Abb. 6.30).<br />
Bei den in der Literatur vorgestellten Ergebnissen wurde dieses empirische Gesetz <strong>bei</strong><br />
Retinaschäden nur für den ophthalmoskopisch sichtbaren Schaden beschrieben<br />
[102,108]. In diesen Ar<strong>bei</strong>ten wird von einem rein thermischen Schaden am F<strong>und</strong>us <strong>bei</strong><br />
kleinem Bestrahlungsdurchmesser (~20 µm) ausgegangen. Bei größeren Bestrahlungsdurchmessern<br />
zeigte sich diese Abhängigkeit nicht [107], was sich auch in diesen Experimenten<br />
für die ophthalmologisch sichtbare Schwelle darstellt. Diese<br />
Pulszahlabhängigkeit ergab sich aber sowohl für thermische Schäden [102,108] im<br />
ms-zeitbereich, wie auch <strong>bei</strong> thermomechanische Schäden in ns- bis fs-Zeitbereich<br />
[105,107].<br />
Die ophthalmoskopischen Schadensschwellen sinken mit der Anzahl der applizierten<br />
Pulse ab (Abb. 6.30). Jedoch ergibt sich nicht das n -1/4 Gesetz für Mehrfachpulse, das <strong>bei</strong><br />
der angiographischen Schwelle gute Übereinstimmung zeigte. Die ophthalmoskopischen