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Mechanismen und On-line Dosimetrie bei selektiver RPE Therapie

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162___________________________________________Kapitel 7: Folgerungen <strong>und</strong> Ausblick<br />

von 200 µbar wie <strong>bei</strong> der Bestrahlung mit 5 µs Einzelpulsen gemessenen optoakustische<br />

Transienten (Abb. 6.15) <strong>bei</strong> Mikroblasenbildung. Es konnte in vitro gezeigt werden<br />

(Kap. 6.7.3), dass die Schwelle für Puls-zu-Puls Abweichungen mit der im CalceinAM-Vitalitätsassay<br />

nachgewiesenen Schadensschwelle übereinstimmt (Abb. 6.56).<br />

Bei Patientenbehandlungen in vivo konnte mit Hilfe des OA-Kontaktglases die durch die<br />

Mikroblasenbildung erzeugten Puls - zu - Puls Abweichungen gemessen werden<br />

(Abb. 6.61). In einer direkten Korrelation nahe der angiographischen Schadensschwelle<br />

stimmt die mit dem OA-Kontaktglas ermittelte Schadensschwelle zu 95 % mit dem<br />

angiographisch gezeigten Leckagenachweis überein (Abb. 6.62).<br />

Aus den histologischen Ergebnissen der tierexperimentellen Studien konnte, wie auch<br />

schon in den Ar<strong>bei</strong>ten von Roider [2], kein Hinweis auf einen primären Schadensmechanismus<br />

sowohl <strong>bei</strong> Einfach-, wie auch <strong>bei</strong> Mehrfachpulsen gef<strong>und</strong>en werden. Es ergab<br />

sich sowohl <strong>bei</strong> 8 ns wie auch <strong>bei</strong> 200 ns <strong>und</strong> 1.7 µs eine Verringerung der angiographischen<br />

Schwelle <strong>bei</strong> Erhöhung der Pulszahl.<br />

Da <strong>bei</strong> Einzelpulsbestrahlung mit 5µs Laserpulsen <strong>bei</strong> <strong>RPE</strong>-Schädigung immer Mikroblasen<br />

gemessen wurden, ist ein primärer <strong>RPE</strong>-Schaden durch Mikroblasen für diese<br />

Pulslänge naheliegend. Andere Schädigungsmechanismen wie z.B. durch die entstehenden<br />

Drucktransienten sind aufgr<strong>und</strong> der geringen Drücke im mbar-Bereich <strong>und</strong> Druckgradienten<br />

von 4 10-7 ⋅<br />

bar/ns eher unwahrscheinlich (Kap. 6.5.1), können aber nicht<br />

ausgeschlossen werden. Auch eine weiterhin rein thermische Schädigung ist denkbar,<br />

erscheint aber aufgr<strong>und</strong> der Denaturierungsberechnungen <strong>und</strong> der experimentellen Ergebnisse<br />

ebenfalls unwahrscheinlich. Ein Zusammenwirken mehrerer Schadensmechanismen<br />

kann aber auch nicht ausgeschlossen werden.<br />

Eine primär rein thermische <strong>RPE</strong>-Schädigung <strong>bei</strong> 3ms, <strong>bei</strong> der keine Mikroblasenbildung<br />

im schwellenahen Bereich gemessen werden konnte, ist in guter Übereinstimmung<br />

mit den Ergebnissen anderen Ar<strong>bei</strong>ten [13, 51, 90, 92]. Bei 500 µs ergibt sich somit ebenfalls<br />

eine primär rein thermische <strong>RPE</strong>-Schädigung. Bei 50 µs kommt es in 84 % der<br />

schwellennah geschädigten <strong>RPE</strong>-Zellen zu einer rein thermischen Schädigung. Bei 16 %<br />

der schwellennahen <strong>RPE</strong>-Schädigung werden aber auch Mikroblasen gebildet. Welcher<br />

Schadensmechanismus in diesem Fall primär ist, kann nicht eindeutig gesagt werden.<br />

Da sowohl <strong>bei</strong> der in vitro Bestrahlung von Schweine-<strong>RPE</strong> als auch <strong>bei</strong> Patientenbehandlungen<br />

in vivo mit multiplen 1.7 µs Pulsen optoakustisch gemessene Puls-zu-Puls<br />

Abweichungen <strong>bei</strong> erzeugtem <strong>RPE</strong>-Schaden auftraten, ist auch da<strong>bei</strong> ein primärer<br />

<strong>RPE</strong>-Schaden durch Mikroblasen naheliegend. Wie <strong>bei</strong> den Einzelpulsversuchen kann<br />

es auch hier zur Überlagerung mehrerer Schadensmechanismen kommen, da weitere<br />

Effekte mit diesen Experimenten nicht ausgeschlossen werden können.<br />

Die in den Tierversuchen für alle applizierten Pulslängen gemessene Verringerung der<br />

angiographischen Schadensschwelle <strong>bei</strong> Erhöhung der Pulszahl, läßt sich mit einem thermischen<br />

Schadensmechanismus assoziieren, da sich <strong>bei</strong> einem thermischen Schaden eine<br />

Additivität direkt ergibt. Jedoch konnte die Pulszahlabhängigkeit der Schadensschwellen

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