Mechanismen und On-line Dosimetrie bei selektiver RPE Therapie
Mechanismen und On-line Dosimetrie bei selektiver RPE Therapie
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Kapitel 6: Ergebnisse <strong>und</strong> Diskussion______________________________________________ 143<br />
Der Wert Ej ist ein Maß für die Abweichung der j-ten Transiente von der gemittelten<br />
Transiente<br />
durch<br />
Pt () . Der größte Wert der Abweichungen Ej wird als OA-Wert definiert<br />
OA– Wert = max[ Ej] ; j = 1…n.<br />
(42)<br />
Dieser Wert ist ein Maß für die maximalen Druckdifferenzen der Transienten eines Pulszuges<br />
untereinander in einem durch das Integral zeitlich vorgegebenen Fenster.<br />
Da <strong>bei</strong> der Anwendung <strong>bei</strong> Patientenbehandlung keine Referenztransiente zur Verfügung<br />
steht, wird in Gl. (39) die Mittelwerttransiente als Referenztransiente jedes einzelnen<br />
Pulszuges errechnet. Wegen der geringen Augenbewegungen während der 300 ms<br />
Bestrahlungszeit kommt es zu keiner Änderung der akustischen Transferfunktion während<br />
des Pulszuges. Durch die Subtraktion in Gl. (40) fällt der thermoelastische Teil der<br />
Transienten weg, da dieser sich von Puls zu Puls nicht ändert. Im Falle einer unterschwelligen<br />
Bestrahlung erhält man nach diesem Schritt nur noch das Rauschen der Signale. Bei<br />
überschwelliger Bestrahlung wird ebenfalls das stabile thermoelastische Signal entfernt,<br />
nur die Abweichungen durch die Blasentransienten bleiben. Mit Gl. (42) wird sichergestellt,<br />
dass wenn nur <strong>bei</strong> einer Transiente ein Blasenanteil gemessen wurde, dieser auch<br />
Ausschlaggebend für die Beurteilung ist. Mit diesem Algorithmus wurden alle optoakustischen<br />
Messungen ausgewertet.<br />
6.7.3 Ergebnisse der OA-<strong>Dosimetrie</strong> <strong>bei</strong> in vitro Bestrahlungen<br />
Es wurden sechs <strong>RPE</strong>-Proben mit Pulsenergien von 5-50 µJ, 30 Pulse <strong>bei</strong> 100 Hz<br />
bestrahlt <strong>und</strong> anschließend mit CalceinAM angefärbt. Nach einer Inkubationszeit von 30<br />
Minuten wurde die Anzahl der geschädigten <strong>RPE</strong>-Zellen pro Spot unter dem Fluoreszenzmikroskop<br />
ausgezählt. Die gemessenen OA-Transienten wurden in dem Zeitbereich von<br />
3 µs nach dem ersten bipolaren Peak mit dem beschriebenen Algorithmus (Kap. 6.7.2)<br />
ausgewertet. In Abb. 6.56 sind die pro Bestrahlungsareal erhaltenen OA-Werte über der<br />
Anzahl der geschädigten <strong>RPE</strong>-Zellen in Prozent aufgetragen. Es ergibt sich eine klar definierte<br />
Grenze von OAvitro = 2.4 10 -10 ⋅ [bar ⋅<br />
s] mit der man zwischen <strong>RPE</strong> Schädigung<br />
<strong>und</strong> ungeschädigtem <strong>RPE</strong> unterscheiden kann. Es ist sogar möglich, die Mikroblasen einzelner<br />
geschädigter Zellen unter dem thermoelastischen Signal der insgesamt 80 bestrahlten<br />
<strong>RPE</strong>-Zellen herauszufiltern. Unter den 142 bestrahlten Arealen kam es da<strong>bei</strong> zu<br />
insgesamt sechs falsch detektierten Bestrahlungsarealen. Bei den drei falsch/positiv<br />
detektierten Fällen, <strong>bei</strong> denen zwar stärkere Puls-zu-Puls Abweichungen aber keine Zellschädigung<br />
festgestellt wurden, waren entweder die Pulsform der 30 applizierten Laserpulse,<br />
<strong>und</strong> damit die thermoelastische Transiente unregelmäßig, oder es kam zu<br />
elektro-magnetischen Störungen. In den ebenfalls drei falsch/negativ gewerteten Fällen<br />
haben sich eventuell die akustischen Transienten der einzelnen Mikroblasen destruktiv<br />
überlagert <strong>und</strong> konnten somit nicht detektiert werden. Die Schadensschwellenwerte wurden<br />
in ihre dichotomen Einzelwerte umgerechnet, wodurch jede bestrahlte <strong>RPE</strong>-Zelle als