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Mechanismen und On-line Dosimetrie bei selektiver RPE Therapie

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58 ____________________________________________ Kapitel 5: Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Danach wurden Fluoreszenzangiographien <strong>und</strong> ICG-Angiographien des behandelten<br />

Auges aufgenommen um die Behandlung zu dokumentieren. Bei 5 Patienten wurden die<br />

<strong>bei</strong> der Behandlung entstehenden optoakustischen Transienten gemessen.<br />

5.10 Temperaturbestimmung mit optoakustischen Methoden<br />

Während der Bestrahlung mit Laserlicht <strong>bei</strong> den verschiedenen <strong>Therapie</strong>formen der Ophthalmologie<br />

kommt es immer zu einer Erwärmung des bestrahlten Gewebes durch<br />

Absorption des Lichtes <strong>und</strong> der Umwandlung in Wärme. Da gerade an der Retina mit<br />

ihren Photorezeptoren eine thermische Schädigung durch eine Bestrahlung in vertretbaren<br />

Grenzen bleiben sollte, ist die laserinduzierte Temperaturerhöhung ein kritischer Faktor.<br />

In den meisten Fällen werden die induzierten Temperaturen über Berechnungen<br />

abgeschätzt. Zur Verifizierung der Berechnungen wurden Temperaturmessungen der<br />

Retina während der cw-Koagulation mit invasiven Verfahren durchgeführt. Da<strong>bei</strong> wurde<br />

einerseits ein Mikro-Thermoelement nahe der Retina plaziert [42]. Damit konnte mit<br />

guter thermischer <strong>und</strong> zeitlicher Auflösung gemessen werden. Diese Methode ist durch<br />

ihren höchst invasiven Charakter nur in Tierversuchen durchführbar.<br />

Andererseits konnte mit einem fluoreszierenden temperaturempfindlichen Liposome-Dye<br />

ebenfalls Temperaturerhöhungen an der Retina gemessen werden [84]. Diese Methode<br />

erlaubt keine zeitliche, dafür aber eine räumliche Temperaturauflösung des bestrahlten<br />

Areals. Die Temperaturauflösung ist deutlich geringer als <strong>bei</strong> [42] <strong>und</strong> der Messbereich<br />

ist auf ein Detektionslimit des Dyes von 42 °C bis 65 °C beschränkt. Diese Methode<br />

wurde bisher nur in Tierversuchen verifiziert, ist aber durch den weit weniger invasiven<br />

Charakter auch am Menschen vorstellbar.<br />

Ebenfalls wäre eine Temperaturmessung mittels Ultraschall durchführbar [85, 86]. Da<strong>bei</strong><br />

wird die Temperaturabhängigkeit der Schallgeschwindigkeit ausgenützt. Dies führt zu<br />

einer Laufzeitverschiebung der unterhalb des erwärmten Bereichs liegenden Gewebestrukturen.<br />

Durch zurückrechnen auf das Ausgangsbild läßt sich damit die Temperaturerhöhung<br />

nachweisen. Diese Methode wird bereits zum Monitoring <strong>bei</strong> der LITT (Laser<br />

Induced Thermo Therapy) eingesetzt [85, 86]. Die an der Retina benötigte Ortsauflösung<br />

von mindestens 100 µm würde Schallfrequenzen von ca. 40 MHz zur Folge haben. Aufgr<strong>und</strong><br />

der hohen Schallabsorption von Wasser <strong>und</strong> okularen Medien in diesem Frequenzbereich<br />

ist eine Transmission des Schallwelle durch die dicke des Augapfels von 25 mm<br />

nicht realisierbar. Eine reale Umsetzung erscheint aus physikalischen Gründen schwierig.<br />

Mit einem auf optoakustischen Methoden basierenden System zur nichtinvasiven Temperaturbestimmung<br />

konnte die Temperaturverteilung während der LITT gemessen werden<br />

[87, 88, 89]. Es konnte eine gute Übereinstimmung der räumlichen <strong>und</strong> zeitlichen Verteilung<br />

der Temperaturen mit Thermoelementen nachgewiesen werden. Zur Erzeugung der<br />

optoakustischen Transiente wurden mehrere Joule Pulsenergie verwendet, was für eine<br />

Anwendung im Auge nicht tragbar ist. Da das <strong>RPE</strong> mit seiner Absorptionsdicke von ca.<br />

10 µm eine viel effektivere Umsetzung der Laserenergie in Schallwellen zuläßt, sollte am

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