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Mechanismen und On-line Dosimetrie bei selektiver RPE Therapie

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Kapitel 8: Zusammenfassung ________________________________________________ 167<br />

8 Zusammenfassung<br />

In der vorliegenden Ar<strong>bei</strong>t wurden sowohl in vitro als auch in vivo Untersuchungen zu<br />

<strong>Mechanismen</strong> der selektiven <strong>RPE</strong>-Zellschädigung <strong>bei</strong> Bestrahlung mit Einzelpulsen <strong>und</strong><br />

Pulszügen durchgeführt, <strong>und</strong> zwei Ansätze einer nichtinvasiven <strong>On</strong>-<strong>line</strong> <strong>Dosimetrie</strong> <strong>bei</strong><br />

SRT untersucht <strong>und</strong> validiert.<br />

In in vitro Experimenten an Schweine-<strong>RPE</strong> wurden sowohl die <strong>RPE</strong>-Schadens- als auch<br />

die Mikroblasenbildungsschwelle <strong>bei</strong> Einzelpulsbestrahlung im Milli- bis Mikrosek<strong>und</strong>en<br />

Zeitbereich untersucht. Bei 5 µs Laserpulsdauer konnte <strong>bei</strong> <strong>RPE</strong>-Zellschädigung<br />

immer intrazelluläre Mikroblasenbildung an den stark absorbierenden Melanosomen<br />

nachgewiesen werden. Da<strong>bei</strong> wurden sowohl die <strong>bei</strong> Blasenbildung entstehenden Drucktransienten<br />

als auch die durch Lichtreflexion an der Mikroblasenoberfläche entstehenden<br />

Signale gemessen. Bei 500 µs <strong>und</strong> 3 ms Pulslänge fand primär eine <strong>RPE</strong>-Schädigung<br />

ohne Mikroblasenbildung statt, die auf einen rein thermischen Schaden schließen läßt.<br />

Erst <strong>bei</strong> Bestrahlung mit zwei- bis dreifacher Schadensschwellenenergie konnte <strong>bei</strong> diesen<br />

Pulslängen Mikroblasenbildung gemessen werden. Bei 50 µs Laserpulslänge zeigte<br />

sich ein Übergangsbereich. So konnte <strong>bei</strong> dieser Pulslänge Mikroblasenbildung <strong>bei</strong> 16 %<br />

geschädigten <strong>RPE</strong>-Zellen gemessen werden. Bei 84 % wurde keine Blasenbildung nachgewiesen.<br />

Diese experimentellen Ergebnisse wurden durch ein mathematisches Modell nach Arrhenius<br />

zur thermischen Denaturierung innerhalb eines Melanosomenfeldes mit den gemessenen<br />

Schwellenparametern verglichen. Bei den <strong>bei</strong>den langen Pulsdauern 3 ms <strong>und</strong><br />

500 µs ist eine thermische Denaturierung des <strong>RPE</strong>s wahrscheinlich. Bei 50 µs Pulslänge<br />

ist für die berechnete thermische Denaturierung direkt auf der Melanosomenoberfläche,<br />

also der wärmsten Stelle, schon die 1.7-fache, zwischen den Melanosomen die doppelte<br />

Bestrahlung nötig. Bei der kürzesten Pulslänge 5 µs ist eine berechnete thermische Denaturierung<br />

auf der Melanosomenoberfläche erst mit doppelter, zwischen den Melanosomen<br />

mit dreifacher Bestrahlung möglich. Dies deutet auf andere Schädigungsmechanismen<br />

als eine rein thermische Schädigung hin.<br />

Da <strong>bei</strong> Einzelpulsbestrahlung mit 5 µs Laserpulsen <strong>bei</strong> <strong>RPE</strong>-Schädigung immer Mikroblasen<br />

gemessen wurden, ist ein primärer <strong>RPE</strong>-Schaden durch Mikroblasen für diese<br />

Pulslänge naheliegend. Eine primär thermische <strong>RPE</strong>-Schädigung kann <strong>bei</strong> 500 µs <strong>und</strong><br />

3 ms angenommen werden, da hier im schwellennahen Bereich keine Mikroblasenbildung<br />

vorliegt.<br />

Für die <strong>bei</strong> <strong>selektiver</strong> <strong>RPE</strong> <strong>Therapie</strong> verwendeten Behandlungsparameter mit repetierenden<br />

1.7 µs Laserpulsen konnten immer, sowohl in vitro an Schweine-<strong>RPE</strong> als auch <strong>bei</strong><br />

Patientenbehandlung, Puls-zu-Puls Abweichungen von den thermoelastischen Transienten<br />

<strong>bei</strong> erzeugtem <strong>RPE</strong>-Schaden optoakustisch gemessen werden. Die in vitro gemesse-

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