Mechanismen und On-line Dosimetrie bei selektiver RPE Therapie
Mechanismen und On-line Dosimetrie bei selektiver RPE Therapie
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Kapitel 6: Ergebnisse <strong>und</strong> Diskussion______________________________________________ 123<br />
Extrapoliert man die Temperaturberechnungen an Melanosomen <strong>bei</strong> verschiedenen Pulslängen<br />
aus der Ar<strong>bei</strong>t von Brinkmann [12], so erhält man, dass für einen <strong>RPE</strong>-Schaden<br />
durch Mikroblasenbildung <strong>bei</strong> angenommenen 150 °C Oberflächentemperatur [12] an<br />
den Melanosomen, die angiographische Schwelle gerade <strong>bei</strong> 8 ns Laserpulsen im Vergleich<br />
zu 200ns um 35 %, <strong>und</strong> <strong>bei</strong> 1.7 µs um 60 % niedriger sein sollten, da <strong>bei</strong> 8 ns Pulslänge<br />
ein thermischer Einschluß der Melanosomen vorliegt. Bei 200 ns Einzelpulse ergab<br />
sich statt der erwarteten 35 % niedrigeren Schwelle eine 15 % höhere Schadensschwelle,<br />
<strong>und</strong> <strong>bei</strong> 10 Pulsen 26 % niedrigere Schwelle für 8 ns Einzelpulse. Im Vergleich zu 1.7 µs<br />
war die Schwelle <strong>bei</strong> 8 ns Einzelpulsen um 50 %, <strong>und</strong> <strong>bei</strong> 10 Pulsen um 42 % erniedrigt.<br />
Die angenommen Werte werden mit Ausnahme von <strong>bei</strong> 200 ns Einzelpuls alle etwa um<br />
10 - 20 % unterschritten. Diese Abschätzung der notwendigen Schwellenänderung läßt<br />
sich <strong>bei</strong> einer thermischen Denaturierung wegen der extremen nicht<strong>line</strong>arität des Temperatur-Zeit-Verhaltens<br />
nicht direkt machen. In diesem Fall müßte eine Arrhenius-Berechnung<br />
wie in Kap. 6.5.2 für multiple Pulse durchgeführt werden um genauere Aussagen<br />
treffen zu können.<br />
Der <strong>RPE</strong>-Schadensmechanismus der zu einer angiographischen Leckage führt, kann aus<br />
den Ergebnissen der Tierversuchsstudie nicht eindeutig geklärt werden.<br />
6.6 Fluoreszenzbasierte <strong>On</strong>-<strong>line</strong> <strong>Dosimetrie</strong><br />
6.6.1 A2E Fluoreszenz <strong>und</strong> thermische Stabilität<br />
Es sollte mit dem in Kap. 5.4.1 vorgestellten Aufbau untersucht werden, ob es möglich<br />
ist, A2E thermisch zu denaturieren, <strong>und</strong> ein Zusammenhang zur Schädigung der <strong>RPE</strong>-Zellen<br />
während der selektiven <strong>RPE</strong> Behandlung hergestellt werden kann.<br />
A2E hat ähnlich wie Lipofuszin ein breites Anregungs- <strong>und</strong> Emissionsspektrum<br />
(Abb. 6.38). Das Exzitationsmaximum liegt breitbandig zwischen 420 nm <strong>und</strong> 530 nm<br />
<strong>und</strong> das Emissionsmaximum zwischen 570 nm <strong>und</strong> 700 nm. Die Messungen wurden <strong>bei</strong><br />
der Exzitationswellenlänge 467(5) nm <strong>und</strong> Emissionswellenlänge 632(20) nm durchgeführt.<br />
Bei 467 nm hat die anregende Quecksilber-Hochdruckdampflampe des Fluoreszenzspektrometers<br />
ein Maximum, wodurch mehr Fluoreszenzlicht zur Verfügung steht als<br />
<strong>bei</strong>m Exzitationsmaximum des A2E von 480 nm.