Mechanismen und On-line Dosimetrie bei selektiver RPE Therapie
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Kapitel 2: Anatomie <strong>und</strong> Autofluoreszenz des F<strong>und</strong>us_____________________________________9<br />
2 Anatomie <strong>und</strong> Autofluoreszenz des F<strong>und</strong>us<br />
In diesem einleitenden Kapitel sollen die anatomischen Strukturen des Augenhintergr<strong>und</strong>es<br />
<strong>und</strong> die im Rahmen dieser Ar<strong>bei</strong>t vorkommenden Krankheitsbilder erklärt werden.<br />
2.1 Die Retina<br />
Die Retina enthält die Sinneszellen, die den Lichtreiz aufnehmen. Durch Weiterverar<strong>bei</strong>tung<br />
entstehen Signale, welche die Sehinformation an das Sehzentrum des Gehirns weiterleiten.<br />
Die Netzhaut besteht aus drei hintereinander geschalteten Neuronen, den<br />
Photorezeptoren, den Bipolarzellen <strong>und</strong> den Ganglienzellen (Abb. 2.1).<br />
Das erste Neuron sind die Kerne der Photorezeptoren. Sie setzen sich aus 6 Mio. Zapfen<br />
<strong>und</strong> 120 Mio. Stäbchen zusammen. Diese tauchen mit ihren Außensegmenten in das<br />
dahinterliegende retinale Pigmentepithel (<strong>RPE</strong>) ein. Zapfen <strong>und</strong> Stäbchen unterscheiden<br />
sich in Aufbau <strong>und</strong> Funktion. Die Stäbchen liegen in der Peripherie <strong>und</strong> sind für das Dämmerungssehen<br />
<strong>und</strong> <strong>bei</strong> Helligkeit für die Wahrnehmung von Bewegungen in der Peripherie<br />
verantwortlich, während sich die Zapfen in der Netzhautmitte befinden <strong>und</strong> für das<br />
Sehen <strong>bei</strong> Tage <strong>und</strong> das Farbsehen zuständig sind. Im Zentrum befindet sich die Stelle des<br />
schärfsten Sehens, die als Makula lutea, "gelber Fleck", bezeichnet wird. Die Fovea centralis,<br />
die sich im Zentrum der Makula befindet, besteht nur aus Zapfen. Im Zentrum der<br />
Fovea centralis, der Foveola, mit einem Durchmesser von 100 Mikrometern ist die Sehschärfe<br />
am größten. Zwischen dem ersten <strong>und</strong> dem zweiten Neuron liegen die Horizontalzellen,<br />
die mit ihren Enden quer zu den übrigen Zellschichten liegen, sowie die<br />
Amakrinzellen. Das zweite Neuron bilden die bipolaren Zellen. Ihre Fortsätze sind mit<br />
dem dritten Neuron verb<strong>und</strong>en, der Ganglienzellschicht. Die Neuriten der Ganglienzellschicht<br />
bündeln sich in der Papille, dem Sehnervenkopf ("blinden Fleck"), <strong>und</strong> verlaufen<br />
in Sehnerven weiter bis in die Sehrinde im Gehirn. Zum strukturellen <strong>und</strong> funktionellen<br />
Zusammenhalt der Zellschichten dienen die Gliazellen bzw. Müller-Stützzellen.