Mechanismen und On-line Dosimetrie bei selektiver RPE Therapie
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Kapitel 7: Folgerungen <strong>und</strong> Ausblick ______________________________________________161<br />
7 Folgerungen <strong>und</strong> Ausblick<br />
7.1 <strong>RPE</strong>-Schadensmechanismus<br />
Schweine-<strong>RPE</strong> Proben wurden in vitro mit Einzelpulsen von 5 µs, 50 µs, 500 µs <strong>und</strong><br />
3 ms Laserpulsdauer bestrahlt. Ein Nachweis von Mikroblasen erfolgte unter der<br />
Annahme, dass <strong>bei</strong> Entstehung von Mikroblasen einerseits die optoakustischen Signale<br />
<strong>und</strong> andererseits auch eine transiente Erhöhung des reflektierten Lichtes gemessen werden<br />
können (Abb. 5.25). Die <strong>RPE</strong>-Zellvitalität wurde nach Bestrahlung mit dem Vitalitätsmarker<br />
CalceinAM bestimmt (Kap. 5.3.2). Werden <strong>RPE</strong>-Zellen geschädigt <strong>und</strong> keine<br />
Mikroblasenbildung gemessen, so ist <strong>bei</strong> den verwendeten Pulsdauern von einer rein thermischen<br />
Schädigung auszugehen (Kap. 6.5.1).<br />
Bei 500 µs <strong>und</strong> 3 ms Pulslänge kommt es primär im schwellennahen Bereich zu keiner<br />
nachgewiesenen Mikroblasenbildung (Abb. 6.19). Bei 500 µs Pulslänge kommt es erst<br />
<strong>bei</strong> 1.7-facher Schadensschwelle, <strong>bei</strong> 3 ms erst <strong>bei</strong> 2.8-facher Schadensschwelle zur<br />
Mikroblasenbildung (Abb. 6.22). Dies konnte sowohl mit optoakustischen, als auch mit<br />
Reflexionsmessungen nachgewiesen werden. Bei diesen Pulslängen ist von einem rein<br />
thermischen Schaden auszugehen.<br />
Ein Wechsel von einem rein thermischen Schaden zu einem Schaden, <strong>bei</strong> dem auch<br />
Mikroblasen entstehen, ergibt sich <strong>bei</strong> einer Pulslänge von 50 µs (Kap. 6.5.1). Da<strong>bei</strong><br />
kommt es <strong>bei</strong> 18 % der geschädigten <strong>RPE</strong>-Zellen zu Mikroblasenbildung (Abb. 6.19).<br />
Bei 5 µs Pulsdauer konnte immer Mikroblasenbildung nachgewiesen werden, wenn<br />
<strong>RPE</strong>-Zellen geschädigt sind (Abb. 6.19). Die Schwelle für Mikroblasenbildung liegt<br />
unter der <strong>RPE</strong>-Schadensschwelle.<br />
Mit den Arrhenius-Parametern [13] einer sichtbaren thermischen Schädigung der Retina<br />
wurden Temperatur- <strong>und</strong> thermische Denaturierungsberechnungen nach Arrhenius innerhalb<br />
eines Melanosomenfeldes durchgeführt. Diese zeigten, dass für 3 ms <strong>und</strong> 500 µs eine<br />
thermische Denaturierung innerhalb <strong>und</strong> außerhalb des Melanosomenfeldes mit den<br />
gemessen Schadensschwellenparametern möglich ist (Abb. 6.24). Bei 50 µs ist an der<br />
Melanosomenoberfläche eine Denaturierung nur mit 1.5-facher Schwellenenergie wahrscheinlich.<br />
Schon zwischen zwei Melanosomen wäre eine thermische Denaturierung nur<br />
<strong>bei</strong> doppelter Schadensschwellenenergie gegeben. Bei 5 µs wäre selbst für die Melanosomenoberfläche<br />
die doppelte, zwischen den Melanosomen die dreifache Schwellenenergie<br />
für eine thermische Denaturierung erforderlich.<br />
Bei der Bestrahlung mit multiplen Laserpulsen <strong>bei</strong> gegebenen Behandlungsparametern<br />
(1.7 µs, 30 Pulse 100 Hz, 160 µm Spot) kann Mikroblasenbildung mit Hilfe optoakustischer<br />
Techniken gemessen werden. Die <strong>bei</strong> Bestrahlung von Schweine-<strong>RPE</strong> in vitro Versuch<br />
gemessenen minimalen Puls-zu-Puls Abweichungen von der thermoelastischen<br />
Transiente (Abb. 6.55) <strong>bei</strong> nachgewiesenem <strong>RPE</strong>-Schaden haben die gleiche Amplitude