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Mechanismen und On-line Dosimetrie bei selektiver RPE Therapie

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Kapitel 3: Laserbestrahlung des F<strong>und</strong>us _______________________________________________19<br />

rate <strong>und</strong> 5 µs Laserpulse lagen für 1 / 25 / 500 Pulse <strong>bei</strong> <strong>bei</strong> 57 / 27 / 16 mJ/cm² <strong>und</strong> die<br />

opthalmoskopischen ED 50 Schwellen (> 100mJ/cm²) konnten aufgr<strong>und</strong> der begrenzten<br />

Laserleistung nicht bestimmt werden. Die angiographische ED 50 Schadensschwelle <strong>bei</strong><br />

ebenfalls 500 Hz Pulswiederholrate <strong>und</strong> 200 ns Pulslänge wurde <strong>bei</strong> 10 <strong>und</strong> 500 Pulsen<br />

auf 43 mJ/cm² <strong>und</strong> 26 mJ/cm², die ophthalmoskopische ED 50 Schadensschwellen mit<br />

110 mJ/cm² <strong>und</strong> 105 mJ/cm² bestimmt. Wichtig ist zu beachten, dass die gemessenen<br />

Schwellen die mittlere Bestrahlung im Spot wieder geben, <strong>und</strong> nicht auf die maximale<br />

Bestrahlung durch Spekelbildung <strong>bei</strong> der fasergeführte Applikation normiert wurden.<br />

Bei dem ersten klinischen Einsatz an Patienten konnte mit Hilfe der Mikroperimetrie<br />

gezeigt werden, dass die Photorezeptoren im Laserareal intakt <strong>und</strong> funktionsfähig sind<br />

[3]. In einer klinischen Pilotstudie wurden in den Augenkliniken Lübeck <strong>und</strong> Regensburg<br />

bereits über 160 Patienten mit DMP, RCS <strong>und</strong> die Drusenmakulopathie behandelt.<br />

Abschließende Ergebnisse konnten bisher von 70 Patienten dokumentiert werden, die alle<br />

eine Nachbeobachtungszeit von mehr als einem halben Jahr, in Einzelfällen bis zu zwei<br />

Jahren besaßen. Die angiographische ED 50 Schadensschelle <strong>bei</strong> den Patientenbehandlungen<br />

mit 1.7 µs Nd:YLF (527 nm) Laserpulsen <strong>bei</strong> 500 Hz Pulswiederholrate <strong>und</strong> 100<br />

applizierten Pulsen lag <strong>bei</strong> 450 mJ/cm². Die ophthalmoskopische ED 50 Schwelle wurde<br />

nicht erreicht <strong>und</strong> lag somit oberhalb der maximal applizierten Bestrahlung von<br />

650 mJ/cm². Die angiographische ED 50 Schadensschwelle lag <strong>bei</strong>m Menschen somit um<br />

den Faktor 10 höher wie in den Kaninchenversuchen. Der Gr<strong>und</strong> für diese Differenz ist<br />

unklar, da die Absorptionseigenschaften des menschlichen <strong>und</strong> Kaninchen-<strong>RPE</strong>s sich nur<br />

um 10 % <strong>bei</strong> den verwendeten Wellenlängen unterscheidet [28].<br />

Die primären Zielkriterien <strong>bei</strong>m diabetischem Makulaödem waren die Veränderung von<br />

harten Exsudaten <strong>und</strong> Veränderungen des Flüssigkeitsaustrittes in die Netzhaut. Das Zielkriterium<br />

<strong>bei</strong> AMD war eine Änderung der Zahl der Drusen <strong>und</strong> <strong>bei</strong> RCS eine Reduktion<br />

des Flüssigkeitsaustritts aus dem retinalen Pigmentepithel. Klinisch zeigte sich <strong>bei</strong> ca.<br />

einem Drittel der Patienten (38 %) mit Drusenmakulopathie ein Rückgang der Drusen,<br />

was deutlich geringer ist als nach konventioneller Bestrahlung. Die Ursache mag in der<br />

geringen Anzahl der applizierten Laserläsionen liegen. Weiterhin ist auch nicht klar, ob<br />

ein Rückgang der Drusen mit einem verringerten Risiko der Ausbildung von chorioidealen<br />

Neovaskularisationsmembranen - also den Übergang in eine feuchte Form der AMD<br />

mit schwerwiegenden schnellen Visusverlust - einhergeht. Dies kann aber nur durch eine<br />

langfristig angelegte Placebo kontrollierte Studie geklärt werden. Bei der diabetischen<br />

Makulopathie konnten Verbesserungsraten von über 57 % erzielt werden, die derjenigen<br />

mit konventioneller Bestrahlung nahezu gleich kommt. Bei Patienten mit RCS konnte<br />

meistens ein therapeutischer Effekt erzielt werden. Die punktuelle Leckage war in der<br />

Regel nach spätestens 2 Wochen geschlossen <strong>und</strong> der Visus stieg schnell wieder auf 1.0 .<br />

Dieses ist insbesondere deshalb wichtig, da es sich <strong>bei</strong> diesem Krankheitsbild meistens<br />

um junge männliche Erwachsene handelt, die im Ar<strong>bei</strong>tsleben stehen <strong>und</strong> auf gutes <strong>bei</strong>däugiges<br />

Sehen angewiesen sind, <strong>und</strong> daher in besonderem Maße vom Ausbleiben der<br />

Laserskotome profitieren.

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