Mechanismen und On-line Dosimetrie bei selektiver RPE Therapie
Mechanismen und On-line Dosimetrie bei selektiver RPE Therapie
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116_________________________________________ Kapitel 6: Ergebnisse <strong>und</strong> Diskussion<br />
Schadensschwellen fallen weniger stark über der Anzahl der applizierten Pulse ab. Die<br />
verschiedenen Laserpulszeiten im Vergleich ergeben kein einheitliches Bild der ophthalmoskopischen<br />
Schadensschwelle <strong>bei</strong> gleichen Pulszahlen.<br />
Neben der Pulszahlabhängigkeit der angiographischen wie auch ophthalmoskopischen<br />
Schwelle zeigt sich auch eine Verringerung der Streuung der Schwellenwerte <strong>bei</strong> Erhöhung<br />
der Pulszahl (Abb. 6.29), was sich in einer steileren Steigung der an die Schwellenwerte<br />
angepaßten logarithmischen Normalverteilung niederschlägt. Die ED 15 <strong>und</strong><br />
ED 85 -Werte, die in Abb. 6.29 als Fehlerbalken eingezeichnet sind, liegen näher an den<br />
ED 50-Werten.<br />
Dadurch, dass die angiographische Schadensschwelle stärker über der Anzahl der applizierten<br />
Pulse abfällt als die ophthalmoskopische Schadensschwelle, <strong>und</strong> auch die<br />
Schwankungen der Schwellenwerte <strong>bei</strong> höheren Pulszahlen abnehmen, vergrößert sich<br />
die therapeutische Breite für alle Pulslängen <strong>bei</strong> Erhöhung der Pulszahl (Abb. 6.31). Die<br />
größte therapeutische Breite von Faktor 2.9 ergibt sich für 200 ns Pulsdauer <strong>und</strong><br />
100 applizierte Pulse. Die derzeit klinisch verwendete Pulslänge von 1.7 µs hatte <strong>bei</strong> 10<br />
applizierten Pulsen eine therapeutische Breite von 1 <strong>und</strong> erhöhte sich <strong>bei</strong> 100 Pulse auf<br />
den Faktor 1.7 . Selbst die 8 ns Laserpulse, der mit 10 Hz Pulswiederholrate appliziert<br />
wurden, hatten <strong>bei</strong> nur 10 Pulsen schon eine therapeutische Breite von ebenfalls 1.7 . In<br />
<strong>bei</strong>den Tierversuchsstudien hatten jeweils die längsten Laserpulse die niedrigsten therapeutischen<br />
Breiten.<br />
6.5.4 Histologische Ergebnisse<br />
Wie aus den Ergebnissen von Kap.6.5.3 hervorgeht, ist die therapeutische Breite <strong>bei</strong> Verwendung<br />
von 200 ns Laserpulsen immer größer als der bereits klinisch verwendete Parameter<br />
mit 1.7 µs Pulsdauer. Da in den Untersuchungen von Roider <strong>und</strong> Birngruber [3]<br />
bereits histologisch gezeigt wurde, dass mit 5 µs Laserpulsen ein <strong>selektiver</strong> <strong>RPE</strong> Schaden<br />
gesetzt werden kann, wurden hier nun die klinisch verwendeten Parameter<br />
1.7 µs / 10 Pulse (behandelt wird z. Z. mit 30 Pulsen) <strong>und</strong> 200 ns / 10 Pulse histologisch<br />
untersucht. Die klinische Verwendung von 100 Pulsen, die eine größere therapeutische<br />
Breite in der Studie aufweisen, haben aufgr<strong>und</strong> der langen Bestrahlungszeit von einer<br />
Sek<strong>und</strong>e keine klinische Relevanz. Es wurden <strong>bei</strong> den gewählten Parametern jeweils die<br />
1.2-fache ED 50 ang als auch 0.8-fache ED50 oph untersucht. Mit diesen Parametern sollte<br />
einerseits, wie auch klinisch erwünscht, gesichert ein <strong>RPE</strong>-Schaden gesetzt werden<br />
(1.2-fache ED 50 ang ), <strong>und</strong> andererseits der selbe Parameter <strong>bei</strong> hoher Bestrahlung, aber mit<br />
noch nicht ophthalmoskopisch sichtbaren Schaden (0.8-fache ED 50 oph , behandelnder<br />
Arzt sieht noch keinen Effekt) histologisch untersucht werden. Zum Vergleich wurde<br />
noch der Parameter 200 ns 100 Pulse sichtbare Läsion untersucht. Es konnte leider aus<br />
den Präparaten zu <strong>bei</strong> dem Parameter 1.2-fache ED 50 ang für 1.7 µs keine Histologie<br />
erstellt werden.