Mechanismen und On-line Dosimetrie bei selektiver RPE Therapie
Mechanismen und On-line Dosimetrie bei selektiver RPE Therapie
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168 _______________________________________________ Kapitel 8: Zusammenfassung<br />
nen Abweichungen hatten die gleichen Amplituden wie die <strong>bei</strong> 5 µs Einzelpuls<br />
gemessenen Druckamplituden der Mikroblasen. Auch hier ist ein primärer <strong>RPE</strong>-Schaden<br />
durch Mikroblasen naheliegend.<br />
Die Gr<strong>und</strong>temperaturerhöhung des F<strong>und</strong>us durch repetitive Laserpulse, wie sie <strong>bei</strong> der<br />
selektiven <strong>RPE</strong> <strong>Therapie</strong> verwendet werden, wurden nichtinvasiv mittels optoakustischer<br />
Techniken bestimmt. Aufgr<strong>und</strong> der Temperaturabhängigkeit des thermischen Ausdehnungskoeffizienten<br />
kann aus den mit den Bestrahlungspulsen selbst generierten thermoelastischen<br />
Transienten die im <strong>RPE</strong> induzierte Gr<strong>und</strong>temperaturerhöhung durch den<br />
Pulszug bestimmt werden. An Schweine-<strong>RPE</strong> Proben wurde gezeigt, dass die thermoelastische<br />
Druckamplitude <strong>line</strong>ar mit der <strong>RPE</strong>-Probentemperatur ansteigt. Es konnte sowohl<br />
in vitro an Schweine-<strong>RPE</strong> als auch <strong>bei</strong> Patientenbehandlung eine Gr<strong>und</strong>temperaturerhöhung<br />
um 60 ± 9 °C <strong>bei</strong> Bestrahlung mit 500 Hz Pulswiederholrate <strong>und</strong> 100 applizierten<br />
Pulsen nichtinvasiv bestimmt werden. Temperaturberechnungen waren in guter Übereinstimmung<br />
mit den gemessenen Temperaturwerten für angenommene 50 % Absorption im<br />
<strong>RPE</strong>. Demgegenüber ergab sich <strong>bei</strong> der erniedrigten Pulswiederholrate von 100 Hz mit<br />
30 applizierten Laserpulsen eine Gr<strong>und</strong>temperaturerhöhung von nur 6 ±<br />
2 °C.<br />
Da die am <strong>RPE</strong> gesetzten selektiven Schäden für den Ophthalmologen unsichtbar sind,<br />
<strong>und</strong> nur durch eine invasive Fluoreszein- oder ICG-Angiographie postoperativ nachgewiesen<br />
werden können, ist eine <strong>On</strong>-<strong>line</strong> <strong>Dosimetrie</strong> für eine industrielle Umsetzung <strong>und</strong><br />
eine breitere Akzeptanz dieser neuen <strong>Therapie</strong> wünschenswert. Es wurden zwei unterschiedliche<br />
Ansätze zur <strong>On</strong>-<strong>line</strong> <strong>Dosimetrie</strong> verfolgt. Einerseits die Änderung der durch<br />
die Laserpulse selbst angeregten retinalen Autofluoreszenz <strong>bei</strong> Behandlung, <strong>und</strong> andererseits<br />
der optoakustische Nachweis entstehender Mikroblasen.<br />
Bei Behandlung mit 500 Hz Pulswiederholrate konnte eine Verringerung der mit dem<br />
Behandlungslaser selbst angeregten Autofluoreszenzintensität um 10 % über der Anzahl<br />
der applizierten Laserpulse gemessen werden, die sich <strong>bei</strong> 100 Hz Pulswiederholrate verringerte.<br />
Es konnte keine Korrelation zwischen der gemessen Fluoreszenzabnahme <strong>und</strong><br />
der angiographisch bestimmten Schadensschwelle gef<strong>und</strong>en werden. Auch <strong>bei</strong> spektral<br />
aufgelösten Messungen ergab sich keine wellenlängenspezifische Korrelation. An A2E,<br />
einem synthetisch herstellbaren Hauptbestandteil des retinalen Fluorophors Lipofuszin,<br />
konnte gezeigt werden, dass die Fluoreszenzintensität sich reversibel <strong>und</strong> <strong>line</strong>ar mit steigender<br />
Temperatur verringert. Daher liegt es nahe, dass der <strong>bei</strong> Patientenbehandlung<br />
gemessene Autofluoreszenzabfall <strong>bei</strong> 500 Hz Pulswiederholrate ein Effekt der starken,<br />
auch optoakustisch nachgewiesenen Gr<strong>und</strong>temperaturerhöhung ist.<br />
Mit Hilfe eines selbst entwickelten Kontaktglases mit integriertem Schallsensor konnten<br />
<strong>bei</strong> Patientenbehandlungen die durch die Behandlungspulse entstehenden Drucktransienten<br />
gemessen werden. Unterhalb der angiographischen Schadensschwelle wurden rein<br />
thermoelastische Transienten gemessen, die keine Puls-zu-Puls Abweichungen innerhalb<br />
eines Pulszuges zeigten. War ein angiographisch sichtbarer Schaden nachweisbar, so<br />
zeigten sich statistisch verteilte Puls-zu-Puls Abweichungen von den bipolaren thermoelastischen<br />
Transienten. Schallfeldsimulationen zur Empfangscharakteristik des Kon-