Mechanismen und On-line Dosimetrie bei selektiver RPE Therapie
Mechanismen und On-line Dosimetrie bei selektiver RPE Therapie
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Kapitel 4: <strong>Mechanismen</strong> <strong>und</strong> Detektion <strong>selektiver</strong> <strong>RPE</strong>-Schädigung __________________ 25<br />
Effekte wie eine Schädigung der Zellorganellen zum Zellschaden führt, konnte nicht<br />
geklärt werden. Die Bildung von Schockwellen konnte nur <strong>bei</strong> ps-Laserpulsen <strong>und</strong> einer<br />
vierfachen Bestrahlung der Mikroblasenbildungsschwelle nachgewiesen werden. Die<br />
Ar<strong>bei</strong>ten wurden mit Hilfe von fast-flash Photographie <strong>und</strong> transmittierter Lichtstreuung<br />
durchgeführt.<br />
Bereits Roider wies auf die mögliche Bildung von Mikroblasen <strong>bei</strong> der selektiven<br />
Bestrahlung von Kaninchen mit 200 ns Nd:YAG-Laserpulsen hin [6]. Da<strong>bei</strong> wurde nur<br />
die ophthalmoskopisch sichtbare Blasenbildung ab 250 mJ/cm² (532 nm, 200 ns,<br />
500 Pulse 500 Hz) beschrieben, was schon zweifach über der Schwelle von 120 mJ/cm²<br />
für ophthalmoskopische Sichtbarkeit <strong>und</strong> <strong>bei</strong>nahe ein zehnfaches über der angiographischen<br />
Schwelle von 30 mJ/cm² für diesen Parameter lag [7]. Diese “Makroblasen” mit<br />
minimalen Durchmesser von 20 µm waren intraretinal lokalisiert <strong>und</strong> nicht transient, bleiben<br />
also über einen längeren Zeitraum erhalten.<br />
Abbildung 4.5 :Mikroblasenbildung um Melaningranula <strong>bei</strong> Bestrahlung mit 20 ns Laserpulsen;<br />
A: Aufnahme vor Bestrahlung / B: 125ns nach Laserpuls mit<br />
55mJ/cm² / C: 125ns nach Laserpuls mit 77 mJ/cm² / D: 125ns nach<br />
Laserpuls mit 121 mJ/cm² ; Strich 10 µm, aus [8].<br />
Im µs-Zeitbereich wurde in der Ar<strong>bei</strong>t von Rögener gezeigt, dass die <strong>RPE</strong>-Schadensschwelle<br />
von 140 mJ/cm² für Schweine-<strong>RPE</strong> für einzelne 1 µs Laserpulse unterhalb der<br />
Schwelle von 285 mJ/cm² für Mikroblasenbildung um einzelne isolierte Melanosomen ist<br />
[11,12]. Dieser Unterschied konnte aber durch die Wärmeleitung der nahe aneinander liegenden<br />
Melanosomen im <strong>RPE</strong> während des Laserpulses erklärt werden. In der selben Versuchsreihe<br />
mit ns-Laserpulsen, <strong>bei</strong> denen ein thermischer Einschluß der Melanosomen<br />
vorliegt, ergaben sich gleiche Schwellen von 95 mJ/cm² für Zellschaden wie für Blasenbildung<br />
an isolierten einzelnen Melanosomen. Ein direkter Beweis für einen thermomechanischen<br />
Zellschaden durch Mikroblasen <strong>bei</strong> Bestrahlung von µs-Laserpulsen wurde<br />
der Ar<strong>bei</strong>t von Rögener [11] nicht erbracht.<br />
Der Begriff der Kavitation wird klassisch zur Beschreibung kurzlebiger, durch Unterdruck<br />
erzeugter Gasblasen verwendet [53]. Durch die Bestrahlungszeiten im µs-Bereich<br />
<strong>und</strong> dem dadurch fehlenden akustischen Einschluß ist es nur möglich, Drücke im mbar-<br />
Bereich zu erzeugen [12]. Eine Blasenentstehung durch Kavitation ist somit ausgeschlossen.<br />
Deshalb wurde für die durch Verdampfung an der Melanosomenoberfläche entstehenden<br />
Blasen der Begriff der Mikroblasen eingeführt, auch um sich von den mit<br />
Kavitationsblasen assoziierten Effekten abzugrenzen [8].