Mechanismen und On-line Dosimetrie bei selektiver RPE Therapie
Mechanismen und On-line Dosimetrie bei selektiver RPE Therapie
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Kapitel 3: Laserbestrahlung des F<strong>und</strong>us _______________________________________________17<br />
Mainman stand eine neue, vielversprechende Lichtquelle zur Verfügung, die durch die<br />
geringe Strahldivergenz sehr einfach durch Fokussierung eine hohe Leistungsdichte<br />
erreichte, die zur Koagulation verwendet werden konnte [49]. Histologische Untersuchungen<br />
zeigten, dass die Effekte des Laserlichts an der Netzhaut durch die Absorption<br />
an unterschiedlichen Strukturen erklärt werden können. Mit der Einführung des Argonlasers<br />
stand Anfang der 70er Jahre ein Laser zur Verfügung, der aufgr<strong>und</strong> seiner wählbaren<br />
Wellenlänge (514 nm, 488 nm) <strong>und</strong> bis zu einigen Watt cw-Leistung<br />
(cw = continous wave) einen breiten klinischen Einsatz ermöglichte. Die Durchführung<br />
der “Diabetic Retinopathy Study”, einer groß angelegten prospektiven, randomisierten<br />
<strong>und</strong> multizentrischen klinischen Studie zeigte klar, dass die Behandlung der diabetischen<br />
Retinopathie durch Laserkoagulation deutliche Vorteile bringt <strong>und</strong> so das Risiko eines<br />
massiven Visusverlustes halbiert werden kann [50]. Mit der Weiterentwicklung der Lasertechnik<br />
kamen neue Lasertypen hinzu, die sich generell nur in ihrer emittierten Wellenlänge<br />
unterschieden. Wegen der unterschiedlichen Wellenlänge der Lasertypen sind<br />
aufgr<strong>und</strong> der unterschiedlichen Absorptionsverhältnisse theoretisch zunächst geringe<br />
Unterschiede bezüglich des histologischen Effektes zu erwarten. Bei längeren Wellenlängen<br />
nimmt die Absorption von Blut zu, gleichzeitig sinkt die Absorption des <strong>RPE</strong><br />
(Abb. 3.1). Bei 800 nm kommt es zu einer effektiven Erwärmung chorioidealer Gefäße,<br />
was zu einer ungewollten Schädigung dieser Strukturen führt [30]. Deshalb wird heutzutage<br />
hauptsächlich der grüne Spektralbereich mit maximaler Absorption im <strong>RPE</strong> für die<br />
Laserphotokoagulation verwendet.<br />
Bei der Photokoagulation wird die Laserleistung oder die Expositionszeit so variiert, dass<br />
eine ophthalmoskopisch sichtbare, weiß-gräuliche Läsion entsteht. Der Durchmesser des<br />
Bestrahlungsareals wird da<strong>bei</strong> je nach Anwendung zwischen 50 - 500 µm eingestellt. Die<br />
Expositionszeiten sind länger als 50 ms, typischerweise 100 - 200 ms. Histologisch zeigt<br />
sich nach einer Laserkoagulation ein irreversibler Gewebeschaden, wo<strong>bei</strong> <strong>bei</strong> milden ophthalmoskopisch<br />
sichtbaren Läsionen die Choriokapillaris, das <strong>RPE</strong> <strong>und</strong> die Photorezeptoren<br />
einschließlich der äußeren Körnerschicht zerstört werden [51]. Bei stärkeren<br />
Läsionen, wie sie klinisch üblicherweise verwendet werden, zeigen sich zusätzliche Schäden<br />
in den inneren Netzhautanteilen. Unabhängig von der verwendeten Wellenlänge<br />
ergibt sich <strong>bei</strong> allen histologischen Untersuchungen, dass <strong>bei</strong> der Photokoagulation die<br />
Schädigung des <strong>RPE</strong>s auch immer mit einer Destruktion der Photorezeptoren einhergeht.<br />
Die damit verb<strong>und</strong>enen Gesichtsfelddefekte sind nicht erwünscht, lassen sich aber <strong>bei</strong><br />
Bestrahlung im Millisek<strong>und</strong>en (ms) Bereich nicht verhindern.<br />
Die cw-Photokoagulation geht immer einher mit massiven Nebeneffekten wie lokale Skotome<br />
durch die Zerstörung der Photorezeptoren.<br />
3.3 Die selektive <strong>RPE</strong> <strong>Therapie</strong> (SRT)<br />
Bei der Drusenmakulopathie <strong>und</strong> der RCS wird, wie in Kap. 2.4 näher dargelegt, davon<br />
ausgegangen, dass ihnen eine pathologischen Veränderung des <strong>RPE</strong> zugr<strong>und</strong>e liegt. Eine<br />
selektive Schädigung der <strong>RPE</strong>-Zellen <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>ene Proliferation neuer <strong>RPE</strong>-