2011 Diplomarbeit_Wawra.pdf - ÖIN
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Jugendlichen kaum bekannt waren bzw. gelesen oder erstellt wurden. Auch das Lesen von<br />
Nachrichten im Internet wurden von einigen SchülerInnen als „zu anstrengend“ angesehen<br />
(P3WebMG, 237). Allerdings war das Interesse an Blogs im Web 2.0 Workshop sehr groß. Dies ist vor<br />
allem darauf zurückzuführen, dass die SchülerInnen beim Bloggen selbst entscheiden können, was sie<br />
schreiben und in ihrem Blog die „Experten“ sind. Diese Gedanken und die Einflussmöglichkeiten, die<br />
damit verbunden sind, haben für reges Interesse an diesem Thema gesorgt. Die konkrete Erstellung<br />
der Blogs in den Workshops ging spielerisch vor sich, das dazu benötigte Know-How der Programme<br />
konnten sich die Jugendlichen rasch aneignen.<br />
Zusammengefasst haben die SchülerInnen am Internet und Web 2.0 folgende Nutzen und Vorteile<br />
herausgestrichen:<br />
• Zugang zu vielen Informationen<br />
• Austausch (von Informationen, Musik, Bilder, Videos usw.)<br />
• Kontakt halten zu Freunden und Bekannten, die wo anders wohnen<br />
• Einflussmöglichkeiten und Teilnahme (Partizipation)<br />
• Menschen für gemeinsame Interessen finden<br />
• Bestellen (Waren, Essen, Kleidung usw.) über das Internet<br />
• Musik hören und downloaden<br />
Trotz dieser Vorteile, über die ein großer Konsens herrscht, gibt es eine Reihe von Jugendlichen, die<br />
dem Internet und dem Kommunikationsverhalten über das Internet sehr kritisch gegenüber stehen.<br />
Manche der Web 2.0-Kritischen halten sich von dieser gängigen Art zu kommunizieren absichtlich<br />
fern, indem sie Abstinenz praktizieren und z.B. keinen Facebook-Account haben. Web 2.0 spielt aber<br />
gegenwärtig eine große Rolle im Alltag aller Jugendlichen, auch jene die kritisch eingestellt sind<br />
bekommen neueste Trends und Entwicklungen mit. Die Bandbreite der Zustimmung zu Web 2.0 und<br />
der Einschätzung der Gefahren reicht in den Projektklassen von ‚sehr kritisch‘ bis ‚gar nicht kritisch‘.<br />
Die kritische Haltung gegenüber diesem Medium geht vor allem mit der Kritik einher, dass es nur ein<br />
„virtuelles Leben“ ist und kein „physisches“, wo man seine Freunde angreifen kann, oder mit der<br />
Angst und Erfahrung, dass sich manche Leute im Internet „verlieren“. Ein Schüler formulierte diese<br />
Befürchtung in jugendlichem Sprachjargon „Viele Leute freaken viel zu sehr aufs Internet ab,<br />
verändern ihre eigene Persönlichkeit dadurch. Deswegen hab ich ein negatives Bild“ (P3WebRG, 426).<br />
Weitere Punkte, die von den Jugendlichen kritisch erwähnt wurden:<br />
• Die Qualität und der Charakter der Internetfreundschaften auf sozialen Plattformen: „Im<br />
Internet sind alle möglichen Freunde deine Freunde“ (P1.1RG, 178).<br />
• Der Voyeurismus: „Das ist doch eher ein ausspechteln“ (P1.1RG, 181).<br />
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