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2011 Diplomarbeit_Wawra.pdf - ÖIN

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Gestik sowie die Stimme beeinflussen den Kommunikationsprozess maßgeblich und mehrere<br />

Kommunikationskanäle können angesprochen werden. Die Kommunikation über das Internet ist<br />

diesbezüglich um viele Sinnesreize ärmer (vgl. Barth 2007, 265ff). Dieser Schwäche steht jedoch eine<br />

Reihe von Vorteilen gegenüber: Internetbasierte Kommunikation ist räumlich und zeitlich<br />

unabhängig, sie bietet viele erweiterte und individuelle Beteiligungs- und Gestaltungsmöglichkeiten,<br />

die Einstiegshürde ist durch Anonymität sehr gering und die aktive Beteiligung hoch. Auch Merkmale<br />

wie der soziale Status oder hierarchische Strukturen, die die Kommunikation beeinflussen, sind im<br />

Internet weniger bedeutend. Bei den neuen Anwendungen, die auch unter den Begriff Web 2.0<br />

fallen, ist der/die NutzerIn nicht mehr nur bloße/r EmpfängerIn von Informationen, sondern<br />

PartnerIn im Aufbau einer neuen Ressource. Alle diese Spezifika machen die Online-Kommunikation<br />

für die Kommunikation über Nachhaltigkeit mit Jugendlichen sehr interessant. Internetgestützte<br />

Angebote haben sich mittlerweile gut etabliert und einen festen Platz in der<br />

Nachhaltigkeitskommunikation eingenommen. In ihrer Art und ihrem Umfang unterscheiden sie sich<br />

jedoch erheblich. Die meisten Angebote begnügen sich mit der Vermittlung von Informationen, echte<br />

Kommunikationsangebote sind die Ausnahme. Die Szene unterliegt jedoch einem hochdynamischen<br />

Wandel und für die Nachhaltigkeitskommunikation der Zukunft wird es wichtig sein, das große<br />

Potential internetbasierter Kommunikation für die Nachhaltigkeitskommunikation besser zu nutzen<br />

und interaktive Kommunikations- und Informationsangebote zu entwickeln und voranzutreiben (vgl.<br />

Barth 2007, 273f).<br />

2.4.2.2 Nachhaltigkeitskommunikation in Fernsehen und Hörfunk<br />

Trotz der Entwicklung vieler neuer Medien hat das Fernsehen über die letzten Jahrzehnte seine<br />

Bedeutung im Medienmix der Jugendlichen behalten können (siehe Kapitel 2.3.2.4). Dies macht es<br />

bei der Beschäftigung mit der Nachhaltigkeitskommunikation junger Menschen unumgänglich.<br />

Fernsehen und Hörfunk sind zunächst Unterhaltungsmedien – der primäre Effekt ist die Unterhaltung<br />

und Entspannung des Publikums. Eine Studie über die Vermittlung von Nachhaltigkeit, die das Adolf<br />

Grimme Institut 78 im Auftrag des Rates für nachhaltige Entwicklung 79 in Deutschland 2004 in Auftrag<br />

gegeben hat, bestätigt, dass „es gegenwärtig kein Agenda-Setting für das Thema Nachhaltigkeit im<br />

Fernsehen gibt. Eine explizite Berücksichtigung in der Programmplanung bildet die Ausnahme“ (RNE<br />

2004, 3f zit. nach Hagedorn/Meyer 2007, 254). Hagedorn und Meyer sprechen davon, dass<br />

Nachhaltigkeit in den Rundfunkanstalten noch keine institutionalisierte Adresse bzw. (noch) kein<br />

Gesicht hat (vgl. Hagedorn/Meyer 2007, 253). Doch auch wenn nie oder selten explizit von<br />

Nachhaltigkeit die Rede ist, befassen sich manche Programmpunkte mit nachhaltigkeitsrelevanten<br />

78 http://www.grimme-institut.de/html/, 24.03.<strong>2011</strong>.<br />

79 http://www.nachhaltigkeitsrat.de/, 24.03.<strong>2011</strong>.<br />

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