01.08.2013 Aufrufe

2011 Diplomarbeit_Wawra.pdf - ÖIN

2011 Diplomarbeit_Wawra.pdf - ÖIN

2011 Diplomarbeit_Wawra.pdf - ÖIN

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Aufgaben in einer sich immer mehr funktional ausdifferenzierten Gesellschaft gesehen werden (vgl.<br />

Michelsen 2007a, 40). Es gibt noch keine Theorie der Nachhaltigkeitskommunikation, dazu ist sie<br />

noch ein zu junges wissenschaftliches Gebiet. Es wird jedoch mit Anleihen aus anderen<br />

wissenschaftlichen Disziplinen gearbeitet. So gibt es einige kommunikationstheoretische<br />

Überlegungen, wie auch im oben zitierten Aufsatz von Andreas Ziemann angesprochen, in denen der<br />

Bedeutung von Sprache, Werten und Normen nachgegangen wird und die Besonderheiten des<br />

Nachhaltigkeitsdiskures in Hinsicht auf die Kommunikation dargestellt werden 14 . Die wohl häufigste<br />

Theorie im Zusammenhang mit Nachhaltigkeitskommunikation entstammt der Soziologie. Es handelt<br />

sich dabei um Ansätze aus der Lebensstilforschung (siehe Kapitel 2.2.3). Die Ausdifferenzierung und<br />

Pluralisierung der Lebensstile in der gegenwärtigen Zeit spielen im Kontext der<br />

Nachhaltigkeitskommunikation eine essentielle Rolle. Die Überwindung traditioneller, sowie die<br />

Ausbildung neuer Lebensstile sind zu einem Schlüsselelement der aktuellen Debatte geworden.<br />

2.2.2 Potentiale und Schwierigkeiten der Nachhaltigkeitskommunikation<br />

„Die Idee der Nachhaltigkeit ist in der Welt; doch es gilt sie allseits zu kommunizieren – auf<br />

subtile wie auf provokative Art und Weise (Udo E. Simonis zit. nach Michelsen 2007a,<br />

Klappentext).“<br />

Obwohl die Sustainability-Idee spätestens seit der UN-Konferenz in Rio de Janeiro gesellschafts-,<br />

wissenschafts-, und bildungspolitisch diskutiert wird, obwohl die Idee als Leitbild und<br />

Orientierungsrahmen erklärte Politik ist, obwohl zahlreiche Initiativen aktiv sind und eine wahre Flut<br />

an Büchern und Aufsätzen den Markt überschwemmt, wirkt die Auseinandersetzung mit<br />

Nachhaltigkeit noch immer mühsam und oft wenig inspirierend. Vielleicht liegt dies auch daran, dass<br />

Nachhaltigkeit eben kein präzises Handlungskonzept darstellt und die daraus resultierende<br />

Flexibilität und Offenheit mehr überfordert als fordert. Die abstrakte Idee muss erst in einem Diskurs<br />

konkretisiert werden, bevor eine Umsetzung stattfinden kann, Kommunikation ist in diesem<br />

Zusammenhang ein Schlüsselelement und oft harte Arbeit (vgl. Fischer/Hahn 2001, 7f).<br />

SkeptikerInnen befürchten, dass der über die Idee der Nachhaltigkeit erreichte Konsens im<br />

Unverbindlichen stehen bleiben könnte und der Begriff zur Leerformel verkommt. Optimisten<br />

unterstreichen jedoch, dass gerade diese Offenheit das Vergnügen ausmacht und finden es reizvoll,<br />

darüber zu debattieren, zu forschen, Visionen zu denken und Strategien zu entwickeln, um die Idee<br />

mit Inhalten zu füllen. Andreas Fischer und Gabriela Hahn haben daher als Herausgeber einem Buch<br />

14<br />

Weiterführend siehe Ziemann, Andreas (2007): Kommunikation der Nachhaltigkeit. Eine kommunikationstheoretische<br />

Fundierung in: Michelsen, Gerd [Hrsg.] (2007) Handbuch Nachhaltigkeitskommunikation –<br />

Grundlagen und Praxis, 2. Aufl., München: Oekom-Verl.<br />

- 13 -

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!