2011 Diplomarbeit_Wawra.pdf - ÖIN
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Nachhaltigkeitskommunikation mit Jugendlichen dargestellt und der letzte Abschnitt beschäftigt sich<br />
mit Defiziten der Nachhaltigkeitskommunikation in der bisherigen Praxis, woraus Empfehlungen für<br />
die Zukunft abgeleitet werden können.<br />
Bzgl. dargestellter Studien, Forschungsergebnisse oder Beispiele zum Thema Nachhaltigkeit und<br />
Jugendliche wird an einigen Stellen auf Erkenntnisse aus der Umweltbewusstseinsforschung oder<br />
Umweltbildung zurückgegriffen, da es hier viele Untersuchungen und umfangreiche Literatur gibt.<br />
Auch wenn jene auf den Bereich Ökologie beschränkt sind, dienen sie dennoch sehr gut dazu um<br />
Zusammenhänge zu verstehen, die für den gesamten Bereich der Nachhaltigkeit gelten und wichtig<br />
sind. Der Grund wieso die Beispiele aus dem Bereich Umwelt dominieren, liegt an der längeren<br />
Forschungstradition.<br />
2.4.1 Nachhaltigkeit in jugendlichen Lebenswelten<br />
2.4.1.1 Nachhaltigkeitsrelevante Einstellungen und Nachhaltigkeitsverständnis<br />
Wie in Kapitel 2.1.3 und in Kapitel 2.2.2 erwähnt, trägt die Unschärfe und die inflationäre<br />
Verwendung des Begriffes Nachhaltigkeit stark zur Schwierigkeit bei der Vermittlung von<br />
Nachhaltigkeit bei. Auch bei den mit Nachhaltigkeit assoziierten Begriffen, wie z.B. der<br />
Globalisierung, zeigt sich, dass die Jugendlichen darunter Unterschiedliches verstehen bzw. damit<br />
verbinden. Daher ist es auch nicht möglich, ein eindeutiges und klares Nachhaltigkeitsverständnis der<br />
Jugendlichen zu definieren. Nachhaltigkeit – so der Eindruck – kann gleichzeitig alles oder nichts sein.<br />
Sich auf eine klare Definition festzulegen und in einem Satz zu erklären, worum es sich bei dem<br />
Konzept handelt, ist den Jugendlichen ebenso wenig möglich wie den meisten ExpertInnen, die sich<br />
damit auseinandersetzen. Bei dem Versuch, Nachhaltigkeit zu erklären und auch für sich selbst zu<br />
erfassen, greifen Jugendliche auf Informationsquellen wie die Medien oder den Schulunterricht<br />
zurück. Der private Medienkonsum stellt eine wichtige Quelle für Information dar. Viele reagieren<br />
auf Nachfragen nach dem Begriff mit Unsicherheit oder sehr vagen Aussagen und<br />
Verallgemeinerungen. Wenn sie jedoch Antwort geben müssen, dann verweisen die meisten<br />
Jugendlichen auf Formen umweltverträglichen Handelns sowie Trennung von Müll, Nutzung<br />
öffentlicher Verkehrsmittel oder den Konsum von Bioprodukten – alles Themen, die in der<br />
öffentlichen Wahrnehmung eine lange Tradition haben und häufig in Verbindung mit alltäglichen<br />
Handlungsmustern stehen. Die begriffliche Unsicherheit in Bezug auf die Nachhaltigkeit bedeutet<br />
aber nicht, dass die Jugendlichen sich nicht trotzdem mit gesellschaftlichen Problematiken, Themen<br />
und Handlungsweisen auseinandersetzen, die unter dem Begriff der Nachhaltigkeit einzuordnen sind.<br />
Allerdings beziehen sich die Jugendlichen dann häufig nicht konkret auf den Begriff der<br />
Nachhaltigkeit, sondern sie sprechen von Umwelt, Gerechtigkeit etc. oder verwenden andere<br />
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