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2011 Diplomarbeit_Wawra.pdf - ÖIN

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2.4.2.3 Bildung für nachhaltige Entwicklung<br />

Bildungsprozesse sind, weil es sich um Aneignungsprozesse handelt, auch Kommunikationsprozesse.<br />

Daher zählen Bildungsstrategien, wie schon in Kapitel 2.2.1 erwähnt, zur Kommunikation der<br />

Nachhaltigkeit. Die Vereinten Nationen haben die Jahre 2005 bis 2014 zur Weltdekade Bildung für<br />

nachhaltige Entwicklung (BfNE) ausgerufen und folgendes Ziel definiert: „Die UN-Dekade‚ Bildung für<br />

nachhaltige Entwicklung‘ möchte allen Menschen Bildungschancen eröffnen, die es ihnen<br />

ermöglichen, sich Wissen und Werte anzueignen sowie Verhaltensweisen und Lebensstile zu<br />

erlernen, die für eine lebenswerte Zukunft und eine positive Veränderung der Gesellschaft<br />

erforderlich sind“ (International Implementation Scheme for the UN-Decade of Education for<br />

Sustainable Development 83 , UNESCO 2005, 6). 2009 fand in Bonn die Weltkonferenz „Bildung für<br />

Nachhaltige Entwicklung“ statt. Während der Konferenz wurde die Relevanz von Bildung für<br />

Nachhaltige Entwicklung für Bildung allgemein hervorgehoben 84 .<br />

Eine nachhaltige Entwicklung beinhaltet eine weitreichende Veränderung in den Lebensweisen der<br />

Menschen wie auch einen tiefgreifenden Wandel der dominanten Produktions- und Konsummuster,<br />

wobei dies alles nicht ohne eine Neuorientierung von Planungs- und Entscheidungsprozessen zu<br />

erreichen ist. Die grundlegenden Neuorientierungen und Veränderungen erfordern einen ebenso<br />

weitreichenden Bewusstseinswandel in der Bevölkerung. Dieser kann nur über Lernen verwirklicht<br />

werden, sodass der Mentalitätswandel, der mit einer nachhaltigen Entwicklung einhergehen muss,<br />

systematisch initiiert und als Aufgabe des Bildungssystems definiert werden soll. Die „Agenda 21“ 85<br />

macht es in Kapitel 36 deutlich: Für die Realisierung einer nachhaltigen Entwicklung ist Bildung eine<br />

zentrale Voraussetzung (vgl. Michelsen 2009, 6).<br />

Speziell für die Gruppe der Jugendlichen haben Bildungseinrichtungen auch einen großen<br />

Sozialisationseinfluss. Die für das Jugendalter typische Balance zwischen Integrationsanforderungen<br />

und Individuationsprozessen verlagert sich im Lebensbereich „Bildung und Qualifizierung“ in die<br />

Sozialisationsinstanzen Schule, Ausbildungseinrichtungen und Hochschule. Diese Instanzen<br />

übernehmen wichtige Teilaufgaben der Integration von Jugendlichen in die gesellschaftlichen<br />

Strukturen, zugleich sind sie für die Jugendlichen soziale Bezugssysteme, mit denen sie sich subjektiv<br />

auseinandersetzen und damit ihre individuelle Persönlichkeit aufbauen. Da sich der Übergang in das<br />

83 Download unter http://www.unesco.at/bildung/nachhaltigkeit.htm, 24.03.<strong>2011</strong>.<br />

84 Zudem wurde die bisherige Implementierung der UN-Dekade resümiert. Am Ende der Konferenz, die über<br />

700 TeilnehmerInnen aus 150 Ländern zählte, wurde die Bonner Erklärung verabschiedet. In ihr wird dazu<br />

aufgerufen, weltweit die Bildungssysteme neu auszurichten, um die Weichen für eine menschenwürdige<br />

Zukunft zu stellen. Weiterführend siehe http://www.unesco.at/bildung/esd2009_bonn_declaration_de.<strong>pdf</strong>,<br />

24.03.<strong>2011</strong>.<br />

85 Ist ein Leitpapier zur nachhaltigen Entwicklung, als entwicklungs-und umweltpolitisches Aktionsprogramm<br />

für das 21. Jahrhundert. Siehe auch in Kapitel 2.1.1.<br />

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