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2011 Diplomarbeit_Wawra.pdf - ÖIN

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Untersuchung zeigt jedenfalls, dass die Jugendlichen kritisch reflektieren und auch hinterfragen. Mit<br />

der Vorstellung, dass alle Jugendlichen diesbezüglich gleich sind und möglichen Gefahren blind<br />

gegenüber stehen, kann auf Grundlage dieser Ergebnisse aufgeräumt werden. Natürlich darf die<br />

wachsende Zahl computersüchtiger Teenager nicht klein geredet werden, die Ursachenforschung<br />

wird aber zeigen, so die Einschätzung der Autorin, dass die Gründe vielmehr in gesellschaftlichen<br />

Veränderungen zu suchen sind, als in der Existenz der modernen Medien generell.<br />

Können im qualitativen Material durchaus viele Hinweise auf die eben beschriebene kritische Haltung<br />

gefunden werden, so zeigt sich in der quantitativen Erhebung, dass das Internet trotzdem von allen<br />

häufig genutzt wird. Nur 1,3% geben an, null Stunden pro Woche, also keine Zeit, im Internet zu<br />

verbringen. 175 Gerade in der AHS Rahlgasse, wo deutlich mehr SchülerInnen kritisch eingestellt<br />

waren, gibt es eine häufigere Internetnutzung als im BRG Marchettigasse. Das zeigt uns, dass eine<br />

kritische Haltung keine Auswirkung auf das tatsächliche Verhalten hat bzw. haben muss. Daher kann<br />

also resümiert werden, dass sich die Kritik der Jugendlichen am Web 2.0 nicht auf eine generelle<br />

Ablehnung der Technologie, sondern eher auf die Intensität der Nutzung, bestimmte<br />

Nutzungsformen oder auf die Gefahren des Internets bezieht.<br />

Im Zuge der durchgreifenden Digitalisierung kommt es immer mehr zur Medienkonvergenz, das heißt<br />

zu einer „Verschmelzung von Kommunikationsdiensten und Endgeräten“ sowie zur Verschmelzung<br />

der Funktionen verschiedener Einzelmedien in einem Gerät 176 (vgl. Tsvasman 2006, 131). Insgesamt<br />

lässt sich sagen, dass es immer schwieriger wird, Kommunikationsmedien von<br />

Kommunikationsdiensten zu unterscheiden, da sich die Funktionalität der Geräte annähert. Ist ein<br />

Handy ein Gerät, ein Kommunikationsmedium, ein Kommunikationsmittel oder eine Ansammlung<br />

von Softwarefunktionen oder eben alles gleichzeitig? Hier kann gesehen werden wie schwer es ist,<br />

die verschiedenen Begrifflichkeiten zu definieren und voneinander abzugrenzen. Begriffe ändern sich<br />

schnell, wechseln ihre Bedeutung, Neue kommen hinzu. Auch in vorliegender Arbeit war es schwer,<br />

Begrifflichkeiten in Bezug auf die Kommunikation bei der Verwendung voneinander abzugrenzen.<br />

Technische Geräte wachsen zu einer multifunktionalen Einheit zusammen und ermöglichen den<br />

Zugriff auf Inhalte, die bisher über unterschiedliche Wege übertragen wurden. Hardware und<br />

Software verschmelzen zunehmend mehr, mögliche Anwendungen sind sehr vielfältig und neue<br />

Funktionen kommen hinzu, sodass man immer weniger sagen kann, welches<br />

Kommunikationsverhalten mit welchem Kommunikationsmittel genau gemacht wird. Gerade die<br />

Jugendlichen trennen hier tendenziell weniger - Radiohören mit dem Handy, Fernsehen am<br />

175<br />

Und auch da bleibt unsicher, ob sich die SchülerInnen bei der Angabe vielleicht nur auf die letzte Woche<br />

bezogen haben.<br />

176<br />

Weiterführend siehe http://www.media.nrw.de/imblickpunkt/themen/medienkonvergenz/, 11.10.2010.<br />

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