2011 Diplomarbeit_Wawra.pdf - ÖIN
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folgendes Bild: 71% sind Mitglieder eines Vereines oder Verbandes und 25% sind ehrenamtlich<br />
engagiert. Jene Jugendlichen, die in Vereinen tätig sind (unabhängig ob in Form einer Mitgliedschaft<br />
oder eines Ehrenamtes) interessieren sich auch vermehrt für Politik (vgl. Friesl et al. 2008, 70f; vgl.<br />
Shell Jugendstudie 2010, 155; vgl. ÖGJ-Jugendstudie 2005, 21f).<br />
Bei den Motiven und Gründen für Engagement steht laut der ÖGJ- Jugendstudie 2005 an erster Stelle<br />
der „Einsatz für andere“, was im Gegensatz zu der oft prolongierten Meinung, Jugendliche führen<br />
einen hedonistisch-egoistischen Lebensstil, steht. Danach findet sich jedoch eine Reihe von Ich-<br />
bezogenen Motiven wie „persönliches Interesse“, „eigene Fähigkeiten“ und „weil es mir Spaß macht“<br />
usw. Nur wenige Jugendliche engagieren sich, weil sie „selbst betroffen“ sind. Das Engagement<br />
Jugendlicher speist sich also heute nicht mehr aus einem Gefühl der Verpflichtung gegenüber<br />
traditionellen Gemeinschaftsbindungen, sondern auch aus Eigeninteresse mit dem Ziel der<br />
Identitätssuche und Selbstentfaltung. Dabei kann das Eigeninteresse durchaus im Sinne des<br />
Gemeinwesens liegen. Jugendliche wollen sich beim Einsetzen für andere selbst mit einbringen,<br />
eigene Kompetenzen entwickeln, dabei Spaß haben und Kontakte knüpfen (vgl. ÖGJ-Jugendstudie<br />
2005, 23f; vgl. Hurrelmann 2007, 152).<br />
2.4 Nachhaltigkeitskommunikation in Bezug auf Jugendliche<br />
Wie in Kapitel 2.3.1 ausgeführt, ist die Jugendphase heute durch die Spannung zwischen<br />
soziokultureller Selbstständigkeit und sozioökonomischer Unselbstständigkeit charakterisiert. Dies<br />
gilt es auch in der Nachhaltigkeitskommunikation mit Jugendlichen zu beachten. Vor allem bei<br />
ökonomischen Entscheidungen müssen die jungen Männer und Frauen oft in Abhängigkeit der Eltern<br />
oder anderer Bezugspersonen entscheiden, und eine fehlende Gestaltungskompetenz kann auch zu<br />
Frustration und Demotivation führen. Gleichzeitig kann diese Handlungsbeschränktheit auch eine<br />
Ausrede für die Jugendlichen sein, selbst nicht aktiv zu werden. Zweifellos muss die<br />
Nachhaltigkeitskommunikation auf die spezielle Situation der Jugendlichen Rücksicht nehmen und<br />
die alltägliche Lebensführung analysieren. Dies erfordert „die Gesamtheit von Handlungspotentialen<br />
im Verhältnis zu den Handlungsanforderungen aus den verschiedenen Lebensbereichen (z.B.<br />
Erwerbstätigkeit, Familie und Hausarbeit, Freizeit usw.) zu sehen, in die jeder Mensch eingebunden<br />
ist und die er/sie nur beschränkt beeinflussen kann“ (Voß/Weihrich 2001 zit. nach Brunner et al.<br />
2007, 19).<br />
Das folgende Kapitel handelt von verschiedenen Aspekten der Nachhaltigkeit in jugendlichen<br />
Lebenswelten. Zuerst werden nachhaltigkeitsrelevante Einstellungen und Werte dargestellt und das<br />
Nachhaltigkeitsverständnis der Jugendlichen erörtert. Danach wird nachhaltigem Handeln und<br />
dessen Beeinflussungsfaktoren nachgegangen. Im Anschluss werden drei Möglichkeiten der<br />
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