2011 Diplomarbeit_Wawra.pdf - ÖIN
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Anders als bei der Globalisierung wird der Klimawandel von der Mehrheit der Jugendlichen als<br />
ernstes Problem wahrgenommen. Mit 95% hat so gut wie jeder Jugendliche schon einmal etwas vom<br />
Klimawandel gehört. 47% der Jugendlichen halten den Klimawandel für ein großes, weitere 29% für<br />
ein sehr großes Problem. Nur ein kleineres Problem sehen hier 19% und explizit kein Problem sehen<br />
4% der Jugendlichen, die schon vom Klimawandel gehört haben. Zusammengenommen betonen<br />
demnach drei von vier Jugendlichen die Bedeutung des Klimawandels als relevantes Problem.<br />
Geschlechtsspezifische Unterschiede ergeben sich darin, dass Burschen eher weniger ein Problem<br />
sehen als Mädchen. Bildungs- und Schichteffekte sind in diesem Zusammenhang nicht bedeutsam,<br />
was zeigt, dass der Klimawandel offenbar kein primäres Thema der gehobenen Schichten ist, sondern<br />
für alle Jugendliche bedrohlich wirkt. 80% der Jugendlichen, die schon einmal etwas vom<br />
Klimawandel gehört haben, teilen die Auffassung, dass dieser unmittelbar von Menschen verursacht<br />
ist. 65% sehen die Hauptverantwortung hierfür bei den reichen Industrieländern und weitere 59%<br />
glauben, dass vor allem die armen Länder die Folgen tragen müssen. Zwei von drei Jugendlichen<br />
sehen durch den Klimawandel die Existenz der Menschen bedroht und nur 14% setzen auf<br />
Wissenschaft und Technik als Lösung und sehen keine Veranlassung für eine Verhaltensveränderung.<br />
Die große Mehrheit (71%) lehnt diese Aussage ab. Auch bei der Sichtweise zu diesem Thema lassen<br />
sich drei unterschiedliche Typisierungen vornehmen: die Kritiker des Klimawandels (53%), die den<br />
reichen Industrieländern die Schuld für die ökologischen Veränderungen geben; die Klimaoptimisten<br />
(26%), die, auch wenn sie den Klimawandel für ein Problem halten, die öffentliche Darstellung dieses<br />
Phänomens übertrieben finden und schließlich die fatalistischen Beobachter (21%), die davon<br />
ausgehen, dass es bereits zu spät sei, etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen.<br />
2.4.1.2 Nachhaltiges Handeln von Jugendlichen<br />
Jugendliche verfügen nicht über dieselben Dispositionsspielräume und finanziellen Mittel wie<br />
Erwachsene und in Bezug auf das Umweltverhalten erklärt dies, wieso sich Jugendliche in ihrem<br />
Umweltverhalten untereinander ähnlicher sind als die Erwachsenen. Nimmt man beispielsweise das<br />
Verkehrsverhalten, so fehlt ihnen die entscheidende Zugangserlaubnis, der Führerschein. Schon<br />
alleine aus dem genannten Grund verhalten sich Jugendliche „automatisch“ umweltfreundlicher – sie<br />
fahren keine Autos, bauen keine Häuser, nur wenige benutzen das Flugzeug für Reisen und bis zur<br />
Pubertät verbrauchen sie auch nicht Mengen an Warmwasser (vgl. de Haan/Kuckartz 1996, 164;<br />
166). Weil sie dadurch nur in beschränkten Maße in der Lage sind umweltschonende Maßnahmen<br />
eigenverantwortlich, d.h. ohne Anleitung oder Unterstützung der Eltern oder anderer<br />
Bezugspersonen, auszuführen, ist umwelt- bzw. nachhaltigkeitsorientiertes Handeln von<br />
Jugendlichen schwer zu messen. Im Haushalt und beim Konsum gibt es jedoch Handlungsspielräume.<br />
In einer vom ÖIJ 2004 durchgeführten Studie zum „Umweltverhalten im Alltag österreichischer<br />
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