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2011 Diplomarbeit_Wawra.pdf - ÖIN

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Friede ein für alle Menschen anzustrebender Zustand ist, egal welcher Kultur sie angehörig sind oder<br />

welche Sprache sie sprechen. T-Shirt 14 behandelt das Thema Krieg und Frieden aus einer<br />

persönlicheren Sicht, indem es sich auf den Einsatz von KindersoldatInnen bezieht. Das Design zeigt<br />

ein junges Mädchen mit einer Waffe und einem Soldatenhelm auf einer langen Straße ohne Ende mit<br />

dem Text „I´ve got to find a better way“. Die Botschaft soll heißen, dass es einen anderen Weg gibt<br />

bzw. geben muss, als Kinder in den Krieg zu schicken. Es zeigt Hoffnung auf, dass, auch wenn dieser<br />

Weg vielleicht noch nicht gefunden wurde, andere Lösungen als Krieg und Kindersoldaten möglich<br />

sind und denkbar sein müssen.<br />

Bzgl. der Ausdrucksformen lässt sich feststellen, dass Stilmittel und Motive bei mehreren T-Shirts<br />

immer wiederkehren. Auffällig war, dass bei einigen T-Shirts mit dem Stilmittel des Kontrasts<br />

gearbeitet wurde (T-Shirts 1, 2, 8, 9, 11, 12). Dabei handelt es sich um Kontraste auf grafischer als<br />

auch auf assoziativer Ebene. Bei diesen geht es entweder um die Zusammenführung von zwei<br />

verschiedenen Perspektiven, die Infragestellung einer Perspektive durch die andere oder das<br />

Aufzeigen eines Zusammenhangs, der bei einer oberflächlichen Betrachtung verborgen bleibt (2<br />

Seiten einer Medaille). Oft wird bei den Motiven der Kontrast zwischen „heiler Welt“ und „realer<br />

Welt“ deutlich sichtbar. Besonders stark kann dieser Effekt bei den T Shirts 1 und 2 beobachtet<br />

werden, wo die Superkräfte der Comicfigur „Superman“ oder die heile Welt der Comicfigur „Heidi in<br />

den Alpen“ in Frage gestellt werden. Durch die Bekanntheit der beiden Figuren wird ein Kontext<br />

mitgeliefert, der mit positiven Eigenschaften besetzt ist und in starkem Kontrast zum Dargestellten<br />

steht. Die heile und unantastbare Welt der Kindheit wird bröckelig und die Botschaft der T-Shirts<br />

enthält auch implizit eine Aufforderung, hinter gewisse Illusionen zu blicken. Dieser Prozess steht<br />

sicher auch in Zusammenhang mit dem Prozess des Erwachsenwerdens. Beim Stilmittel des Kontrasts<br />

geht es um eine Wahrnehmungserweiterung durch eine weitere Perspektive, die sehr<br />

aufmerksamkeitsgenerierend wirkt und sich daher für die Nachhaltigkeitskommunikation sehr gut<br />

eignet.<br />

Die Verwendung der Erd- bzw. Weltkugel bzw. der Weltkarte ist ein weiteres grafisches Element, das<br />

sich in vielen Designs wiederholt hat (Erdkugel in 6, 7, 8, 9; Weltkarte in 12, 13). Diese häufige<br />

Verwendung in Zusammenhang mit Nachhaltigkeit deutet darauf hin, dass die Globalität bzw.<br />

globales Denken ein wesentliches Prinzip ist beim Verständnis der Jugendlichen von Nachhaltigkeit.<br />

Zudem wird die Erde als Einheit wahrgenommen und als Symbol für einen intakten Urzustand<br />

ausgewählt, den es wiederherzustellen gilt. Diese Motive drehen sich auch um das Verhältnis der<br />

Menschheit zur Erde oder zur Natur. Die Weltkarte wird auch dazu benutzt, etwas global Trennendes<br />

und Verbindendes zu symbolisieren. Beispielsweise trennt die Sprache die Menschen, der Wunsch<br />

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