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2011 Diplomarbeit_Wawra.pdf - ÖIN

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diesem Abschnitt des Lebens im Grunde alle für die Lebensbewältigung typischen Anforderungen ein<br />

erstes Mal erprobt (vgl. Hurrelmann 2007, 18). Auch aus diesem Grund ist unter<br />

Nachhaltigkeitsgesichtspunkten eine zielgruppenspezifische Kommunikation mit Jugendlichen<br />

sinnvoll und empfehlenswert.<br />

2.3.2 Kommunikationsverhalten und Mediennutzung der Jugendlichen<br />

Kinder und Jugendliche wachsen heute in und mit komplexen und pluralen Medienwelten 33 auf. Sie<br />

wachsen wie selbstverständlich in die globale Informations- und Mediengesellschaft hinein, die ihr<br />

Kommunikationsverhalten entscheidend prägt. Medien aller Art sind gegenwärtig ein lebensweltlich<br />

zentrales Element im Prozess des Heranwachsens und moderne Medien sind auch eine mächtige<br />

Sozialisationsinstanz (vgl. Hurrelmann 2007, 142f). Neben Familie, Schule und Peergroups 34 bilden<br />

die Medien heute eine vierte wichtige Sozialisationsinstanz, die die Welterfahrung von Jugendlichen<br />

nachhaltig prägt und strukturiert (vgl. Vollbrecht 2002, 1). Die meisten Jugendlichen verfügen frei<br />

über vielfältige Medien mit denen sie flexibel, virtuos und souverän umzugehen verstehen. Vor allem<br />

über die Massenmedien 35 ist Jugendlichen heute eine informative Teilnahme an allen<br />

Lebensbereichen möglich. Das Aufwachsen mit zahlreichen, schnell wechselnden Medienwelten hat<br />

Jugendliche daran gewöhnt, meist mit mehreren Medien gleichzeitig umzugehen. So ist es nicht<br />

ungewöhnlich, am Schreibtisch vor dem PC zu sitzen, daneben läuft der Fernseher und man unterhält<br />

sich. Die meisten können sich ein „menschenwürdiges Leben ohne modernste Technik“ gar nicht<br />

mehr vorstellen (vgl. Ferchhoff 2007, 377). So stimmen im Jahr 2002 der Aussage „ohne PC geht<br />

heute nichts mehr“ 80% der Jugendlichen zu und halten auch das Internet al.s Zukunftsmedium für<br />

unverzichtbar (Feierabend/Klingler 2003, 458 zit. nach Zubke 2006, 48).<br />

Jugendliche nutzen die ganze Bandbreite und eine Vielzahl von Medien zu unterschiedlichen Zeiten<br />

und verschiedenen Zwecken. Die neuen Medien 36 , vorwiegend der Computer, haben dazu<br />

33<br />

„Medienwelten sind in der Regel durch ein Medium oder mehrere (auch verschiedene) Medien und durch<br />

den (auch übergreifenden) vernetzten räumlichen und sozialen Kontext definiert, in dem sich die Medien (als<br />

Gerätschaften, Übertragungskanäle, Server, Institutionen, Software-Anbieter) befinden“ (Ferchhoff 2007, 366).<br />

34<br />

Peergroups ist ein aus der amerikanischen Jugendsoziologie stammender Begriff für spontan gebildete Spielund<br />

Freizeitgruppen von Kindern und Jugendlichen mit großer Bedeutung für die Sozialisation; kurz auch<br />

"Gruppe von Ähnlich-Altrigen" oder "Gruppe von Gleichgestellten" (vgl. Das Lexikon für Österreich 2006, Bd.<br />

13, 474).<br />

35<br />

Massenmedien sind technische Mittel für die Massenkommunikation durch Bild, Schrift und/oder Ton, d. h.<br />

Kommunikationsprozesse bei denen Aussagen öffentlich (d.h. allgemein zugänglich), indirekt und einseitig über<br />

technische Übertragungsmittel an ein weit verstreutes anonymes Publikum verbreitet werden. Unterschieden<br />

werden auditive Medien (Hörfunk, CD), audiovisuelle Medien (TV, Film, Fernsehen, Video, DVD), und<br />

Printmedien (Buch, Zeitung, Zeitschrift). Hinzu kommen die meist multimedialen neuen Medien (vgl. Das große<br />

Weltlexikon 2007, Bd. 12, 281).<br />

36<br />

Neue Medien ist ein Sammelbegriff für computergestützte Kommunikationsmittel und digitale elektronische<br />

Medien, interaktive und multimediale Kommunikationsformen, das Internet und darüber zu nutzende Dienste<br />

(z.B. Informationsabfragen, Downloads, Email, Chat, Onlineshopping, Datenbankdienste usw.) sowie<br />

Mobilfunkanwendungen und durch die UMTS-Technik ermöglichte Kommunikationsformen (MMS,<br />

Bildtelefonie) (vgl. Das große Weltlexikon 2007, Bd. 13, 380).<br />

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