2011 Diplomarbeit_Wawra.pdf - ÖIN
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teilweise paraphrasierend, teilweise wörtlich schriftlich festgehalten wurden 116 . Bei den als<br />
„Protokoll-Textstellen“ zitierten Statements ist also darauf zu achten, dass es sich hier nicht immer<br />
um vollständige wörtliche, sondern teilweise um paraphrasierte Zitate handelt (vgl. Leitner et al.<br />
<strong>2011</strong>, 47). Zum qualitativen Material, zählen neben den Protokollen noch Transkripte von<br />
Veranstaltungen, Zitate der SchülerInnen aus den Forschungstagebüchern, Befragungen der<br />
SchülerInnen der Marchettigasse sowie Ideensammlungen und abgetippte Plakate, die von den<br />
SchülerInnen gestaltet wurden. Sämtliches Material wurde codiert und ausgewertet. Das Codieren<br />
erfolgte in Zusammenarbeit mit Mag. Michaela Leitner vom <strong>ÖIN</strong>. Die Bearbeitung des Textmaterials<br />
erfolgte mithilfe der QDA-Software Atlas.ti. 117 . Das zentrale Konzept von Atlas.ti besteht in der<br />
Hermeneutik Unit (HU), was bedeutet, dass alles, was zu einem konkreten Forschungsprojekt gehört,<br />
eine untrennbare Einheit bildet. So wurden auch in diesem Projekt alle zu analysierenden<br />
Dokumente in eine Hermeneutik Unit gegeben. Im Anhang befindet sich ein Verzeichnis der<br />
Abkürzungen des analysierten qualitativen Materials nach Projektphasen. Bei Textstellen in der<br />
Ergebnisdarstellung kann in diesem Verzeichnis nachgesehen werden, auf welches Protokoll und<br />
welche Absatznummer die Aussage zurückgeht. Der Arbeitsprozess der Analyse qualitativer Daten<br />
findet in Atlas.ti auf zwei miteinander verbundenen Ebenen statt: Auf der Textebene wird das zu<br />
analysierende Material segmentiert, codiert, gegebenenfalls kommentiert und relevante<br />
Textpassagen zueinander in Beziehung gesetzt oder miteinander verglichen. Auf der konzeptionellen<br />
Ebene werden diese Beziehungen dann visualisiert, interpretiert und zu theoretischen Modellen<br />
verdichtet (vgl. Larcher 2010, 7). Für jeden durchzuführenden Arbeitsschritt stehen in Atlas.ti<br />
entsprechende Tools zur Verfügung.<br />
Den Textstellen wurden verschiedene Codes, also inhaltliche Überkategorien, zugewiesen, die<br />
wiederum Teil übergeordneter Code-Families sind. Die Codierung orientierte sich an dem von Kelle<br />
und Kluge vorgeschlagenen Verfahren der Fallkontrastierung bzw. der thematischen Indizierung mit<br />
anschließender synoptischer Analyse. Auf Basis der Forschungsfragen wurde ein Codierschema<br />
entwickelt, anhand dessen Textstellen subsumptiv indiziert, also durch die Zuordnung zu einer Klasse<br />
116<br />
Audioaufnahmen mit anschließender Transkription waren aus zeitökonomischen Gründen nicht möglich.<br />
117<br />
Für EDV-Programme zur Analyse von qualitativem Text- und Bildmaterial hat sich auch im<br />
deutschsprachigen Raum die Bezeichnung Qualitative Data Analysis Software (QDA Software) durchgesetzt.<br />
Obgleich sich die Produkte einzelner Anbieter im Detail unterscheiden, so steht bei allen die systematische<br />
Auswertung qualitativer Daten im Zentrum. Durch eine Reihe zur Verfügung stehender Werkzeuge wird eine<br />
methodische Offenheit gestattet, die den Einsatz von QDA Software für verschiedenen Analysestile und<br />
Fragestellungen in unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen erlaubt (vgl. Larcher 2010, 6). Aus Perspektive<br />
der technischen Umsetzung geht es bei der Analyse qualitativer Daten mit QDA-Software um das Identifizieren,<br />
Markieren, Sortieren, Aufbewahren und Wiederfinden von Textpassagen mittels eines Sets an Werkzeugen.<br />
Atlas.ti ist eine Ende der 1980er Jahre in Berlin erdachte QDA-Software, die seither kontinuierlich<br />
weiterentwickelt wurde und derzeit in der aktuellen Version 6.0 vorliegt. Weiterführend siehe<br />
http://www.atlasti.com/, 29.10.2010.<br />
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