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2011 Diplomarbeit_Wawra.pdf - ÖIN

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damit auch von der Alltagssprache Deutsch bewusst distanzieren oder abgrenzen. Immer mehr kann<br />

auch beobachtet werden, dass englische Ausdrücke in die deutsche Sprache integriert werden – vor<br />

allem der Jugendjargon beinhaltet sehr viele dieser Anglizismen. Aufgrund der tendenziell kürzeren<br />

Worte im Englischen wirken außerdem Slogans oder kurze Statements stärker und sind klarer.<br />

Englisch ist eine globale Sprache über Grenzen hinweg und das angesprochene globale Denken der<br />

Jugendlichen in Bezug auf Nachhaltigkeitsthemen kann durch ihre Wahl dieser Weltsprache erneut<br />

festgestellt werden.<br />

4.7.4 Nachhaltigkeitskommunikation aus Sicht der Jugendlichen<br />

Neben der Gestaltung von T-Shirts geben auch noch Kommentare der SchülerInnen in den<br />

Workshops und Antworten auf eine schriftliche Befragung Hinweise darauf, wie aus ihrer Sicht<br />

nachhaltigkeitsrelevante Themen an Jugendliche kommuniziert werden können.<br />

Bzgl. der Ausdrucksformen war es den SchülerInnen wichtig, dass die Botschaften nichts<br />

„lehrerhaftes“ oder zu moralisierendes haben: „möchte was Chilliges, Lässiges (Spruch hinten), nichts<br />

lehrerhaftes“, (P3DesMG, 419). Die Kommunikation über Nachhaltigkeit soll auf einer Augenhöhe<br />

und nicht von oben herab stattfinden. Belehrende Botschaften, die an die Wissensvermittlung in der<br />

Schule erinnern haben bei den Jugendlichen keinen sehr großen Effekt. Hier zeigt sich, dass die<br />

Methoden der Nachhaltigkeitskommunikation mit Jugendlichen sich nicht auf Bildung für nachhaltige<br />

Entwicklung (BfNE) beschränken dürfen. Ähnlich dazu meinten die SchülerInnen, dass die Designs<br />

nicht zu offensichtlich, sondern etwas subtiler gestaltet werden sollen: „…möchte nichts zu Plakatives<br />

machen...lieber was Subtiles, aber auch nicht kompliziert“, (P3DesMG, 276-269).<br />

An den Wortmeldungen ist klar zu erkennen, dass die SchülerInnen bei der Kommunikation<br />

Betroffenheit auslösen wollen. Dabei wählen sie auch Elemente darstellender Gewalt oder<br />

schockierende Tatsachen. Diese sind fixer Bestandteil des jugendlichen medialen Alltags geworden<br />

und somit auch ein mögliches Ausdrucksmittel für nachhaltigkeitsrelevante Themen. So äußerte sich<br />

ein Schüler zu diesem Thema: „wollen nicht harmlos rüber kommen, BetrachterIn soll sich durch T-<br />

Shirt eingeschüchtert fühlen. Provokantes bleibt länger im Gedächtnis“, (P3DesMG, 434).<br />

In den Werbekampagnen mancher Unternehmen finden sich auch gewisse Schock-Elemente wieder:<br />

Man denke an die Benetton-Plakate 169 , die durch ihre provokante und schockierende Art bei den<br />

BetrachterInnen zumindest sehr lange im Gedächtnis bleiben.<br />

169 Siehe http://www.benetton.com/portal/web/guest/home; http://www.spiegel.de/wirtschaft/a-<br />

171443.html, 11.04.<strong>2011</strong>.<br />

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