2011 Diplomarbeit_Wawra.pdf - ÖIN
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2.3.2.1 Digital Natives<br />
„Sie sind überall. Das ‚Girlie‘ mit dem Ipod in der U-Bahn, das mit dem Handy eine sms nach der<br />
anderen verschickt, der Praktikant im Büro, der gekonnt Abhilfe schafft, wenn das Emailprogramm<br />
mal spinnt, der Achtjährige der jeden Erwachsenen beim Computerspiel besiegt und obendrein<br />
schneller tippen kann, oder auch das Neugeborene der weit entfernt wohnenden Nichte, das sie<br />
noch nie gesehen haben aber trotzdem schon gut kennen, weil jede Woche eine neue Ladung<br />
digitaler Babyfotos auf eine gemeinsam Plattform geladen wird“ (Palfrey/Gasser 2008, 2). Sie alle<br />
sind das, was man Digital Natives nennt – Menschen, die nach 1980 direkt in das digitale Zeitalter<br />
hineingeboren wurden. Sie sind bestens vernetzt, mit neuen digitalen Medien vertraut, haben keine<br />
Berührungsängste mit neuen Technologien und eine hohe Mediennutzungskompetenz. Sie eignen<br />
sich neue Computerprogramme im Handumdrehen an. Die Digital Natives beeindrucken mit ihren<br />
Fähigkeiten, doch gleichzeitig beunruhigen sie viele Menschen oder machen ihnen sogar Angst.<br />
Sicher ist, dass diese Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen anders lernen, arbeiten, und<br />
miteinander kommunizieren als es die Generation vor ihnen in ihrer Kindheit getan hat. Sie verbindet<br />
eine gemeinsame Kultur. Wichtige Bereiche ihres Lebens – Sozialkontakte, Freundschaften,<br />
Freizeitaktivitäten – sind allesamt digital geprägt. Ungeachtet der enormen Verbreitung in vielen<br />
Kulturen hat noch keine Generation ihr gesamtes Leben im digitalen Zeitalter verbracht. Wohin uns<br />
diese Entwicklung führt, welche langfristigen Änderungen jene Generation mit ihrer Denk- und<br />
Arbeitsweise einläutet und wie das soziale Beziehungen verändert und beeinflusst, wird man erst in<br />
einigen Jahrzehnten sehen. Am deutlichsten haben sich im digitalen Zeitalter der Lebenswandel und<br />
die Beziehungen der Menschen zueinander und zu ihrer Umwelt verändert (vgl. Palfrey/Gasser 2008,<br />
2ff). Den Digital Natives gegenüber stehen die Digital Immigrants, Menschen die Email und soziale<br />
Plattformen erst recht spät in ihrem Leben kennen und nutzen gelernt haben und von bisherigen<br />
Mediennutzungen umlernen müssen. Digital Natives gelten als sehr kreativ, verleihen jedoch dieser<br />
Kreativität ganz anders Ausdruck, als das ihre Eltern in diesem Alter taten. So verstehen sie<br />
Information zunehmend als etwas Formbares, das ihnen zur Verfügung steht, um etwas Neues und<br />
Spannendes daraus zu gestalten 41 . Im Weiteren wird auf die wichtigsten Medien im Lebensalltag der<br />
Digital Natives eingegangen.<br />
2.3.2.2 Internet<br />
Das Internet wird inzwischen so intensiv genutzt und aktiv mitgestaltet, dass es in vielen Bereichen zu<br />
einem regelrechten Jugendmedium geworden ist. Die Shell Jugendstudien haben die rasante<br />
Entwicklung des Internets schon in früheren Studien thematisiert. Im Trend zeigt sich, dass bei<br />
inzwischen 96% Reichweite von einer fast vollständigen Verbreitung des Internets bei Jugendlichen<br />
41<br />
Weiterführend zu Digital Natives siehe Palfrey/Gasser 2008 oder unter<br />
http://youthandmedia.org/projects/digital-natives/, 10.02.<strong>2011</strong>.<br />
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