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2011 Diplomarbeit_Wawra.pdf - ÖIN

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(Lass/Reusswig 2001, 170f). Ohne einen fortgesetzten wissenschaftlichen Diskurs wird der<br />

Nachhaltigkeitsdiskurs mit seinen Inhalten wahrscheinlich vorschnell verblassen. Außerdem ist<br />

wissenschaftliche Betätigung notwendig, um den Diskurs zu beobachten, zu erklären und<br />

gegebenenfalls kritisch zu hinterfragen. Diese Strategievorschläge sind auch ihrerseits<br />

konkretisierungsbedürftig und sollen als Paket gesehen und gemeinsam implementiert werden. Lass<br />

und Reuswigg schreiben der Politik bzw. speziell dem Staat dabei eine wichtige Rolle zu, da Politik<br />

den Rahmen setzt und eine gestaltende, initiierende Funktion hat, die auch darauf achten soll, dass<br />

keine allzu großen Ungleichheiten auftreten (vgl. Lass/Reusswig 2001, 171f).<br />

Die Kommunikation bzw. Kommunikationsprozesse im Allgemeinen sind also ein wichtiger Schlüssel<br />

hin zu einer Entwicklung in Richtung Nachhaltigkeit. Es reicht nicht, wenn technische Innovationen<br />

und Know-How für diesen Perspektivenwechsel vorhanden sind, die Menschen müssen eine<br />

Veränderung auch wirklich wollen. „Diese Idee muss den Menschen attraktiver erscheinen als das<br />

Weitermachen in der bisherigen Spur des Wachstums“ (Kuckartz 1998, 88). Will die Kommunikation<br />

über die Idee der Nachhaltigkeit fruchtbare und dauerhafte Veränderungsprozesse anstoßen, so gilt<br />

es noch einige Punkte zu beachten. Die Forschungen auf dem Gebiet der Umweltbewusstseins-<br />

forschung liefern hierbei wichtige Erkenntnisse, die im Folgenden verkürzt und zusammengefasst<br />

dargestellt werden (vgl. Kuckartz 1998, 89f):<br />

• Durch Individualisierung und Pluralisierung der Lebensstile empfiehlt es sich,<br />

lebensstilspezifische Strategien zu verfolgen.<br />

• Einer Verhaltensveränderung muss nicht notwendigerweise ein Wissenszuwachs<br />

vorausgehen.<br />

• Die Selbsteinschätzung umweltgerechten Verhaltens ist kritisch zu betrachten.<br />

• Es bedarf nicht nur einer „Ökologie der Sparsamkeit“ sondern auch einer „Ökologie der<br />

Verschwendung“ (Da die Trendsetter-Milieus einen hohen Ressourcenverbrauch aufweisen).<br />

• Kostenverursachende Strategien versprechen aufgrund sinkender Zahlungsbereitschaft keine<br />

Aussicht auf Erfolg.<br />

• Ökologische Gefährdungen werden eher in der Ferne verortet, die eigene Umgebung wird<br />

weitgehend positiv wahrgenommen.<br />

• Die Medien spielen in Bezug auf das Umweltbewusstsein eine dominierende Rolle.<br />

Es empfiehlt sich daher, Umsetzungskonzepte unter Einbeziehung der Medien anzulegen.<br />

• Vertrauen ist eine zentrale Kategorie in Bezug auf Umweltbewusstsein und -verhalten.<br />

• Eine Unterscheidung zwischen mittel- und langfristigen Zielen, das Mitdenken einer<br />

Zeitachse, ist bei der Kommunikation von Nachhaltigkeit empfehlenswert.<br />

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