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Christina Kosbü - repOSitorium - Universität Osnabrück

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dann stelle sich die Frage, wie der Begriff im Verstand sein könne. 22 Darauf soll an dieser<br />

Stelle aber nicht näher eingegangen werden.<br />

2.1.2 Thomas von Aquins kosmologischer Gottesbeweis<br />

Thomas von Aquin geht davon aus, dass aus den erforschbaren Wirkungen Gottes in der Welt<br />

beweisbar ist, dass Gott existiert. In den fünf Wegen legt er seinen Beweis dar.<br />

Erster Weg<br />

Der erste Weg geht von der Bewegung aus. Es gibt etwas in dieser Welt, das bewegt wird.<br />

Aber alles, was bewegt wird, wird von etwas anderem bewegt. Thomas unterscheidet<br />

zwischen Dingen, die der Möglichkeit nach sind und von anderen diesbezüglich bewegt<br />

werden können, und Dingen, die der Verwirklichung nach sind, d.h. die selbst die Bewegung<br />

auslösen. Es ist dabei aber unmöglich, dass ein Ding zugleich der Möglichkeit wie auch der<br />

Verwirklichung nach ist. Als Beispiel führt er Holz und Feuer an. Holz ist der Möglichkeit<br />

nach warm, Feuer aber der Verwirklichung nach, d.h. durch Feuer kann Holz warm werden.<br />

Es ist aber unmöglich, dass etwas in derselben Hinsicht bewegend und bewegt ist. Folglich<br />

muss es von etwas anderem bewegt werden und diese Kette kann immer weiter fortgesetzt<br />

werden, jedoch nicht bis ins Unendliche. Denn es ist notwendig, zu einem ersten Beweger zu<br />

gelangen, der selbst durch nichts bewegt wird, und den nennen nach Thomas alle Gott. 23<br />

Zweiter Weg<br />

Der zweite Weg geht von der bewirkenden Ursache als Beweisgrund aus. In dem, was wir<br />

sinnlich erfahren, gibt es nach Thomas eine Ordnung der bewirkenden Ursachen. Es ist nicht<br />

möglich, dass etwas sich selbst bewirkt, denn dann müsste es früher als es selbst gewesen<br />

sein, was nicht möglich ist. Bei den bewirkenden Ursachen ist es unmöglich, ins Unendliche<br />

fortzuschreiten, denn die bewirkenden Ursachen stehen in einer Ordnung, sodass das Erste<br />

das Mittlere und das Mittlere das Letzte bewirkt. Daher ist es notwendig, dass es eine erste<br />

bewirkende Ursache gibt und die nennt Thomas Gott. 24<br />

22 Vgl. Bromand / Kreis, Gottesbeweise (2011), S. 39.<br />

23 Vgl. a.a.O., S. 94.<br />

24 Vgl. a.a.O., S. 95.<br />

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