06.08.2013 Aufrufe

Christina Kosbü - repOSitorium - Universität Osnabrück

Christina Kosbü - repOSitorium - Universität Osnabrück

Christina Kosbü - repOSitorium - Universität Osnabrück

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Die folgende Arbeit wird im Sommersemester 2012 als Masterarbeit an der <strong>Universität</strong><br />

<strong>Osnabrück</strong> im Fach Evangelische Theologie Herrn Prof. Dr. Arnulf von Scheliha vorgelegt.<br />

Sie ist in drei Teile untergliedert. Im ersten Teil wird zunächst eine Einführung in die Gottes-<br />

beweise gegeben, in der die wichtigsten Gottesbeweise ebenso wie Kants Kritik an ihnen vor-<br />

gestellt wird. Im zweiten Teil werden die Gedanken Gerhardts und Spaemanns zum Thema<br />

Gott denken dargelegt und miteinander verglichen. Den Abschluss dieses Teils bilden zwei<br />

Gottesbeweise, die von den Philosophen aufgestellt wurden. Im dritten Teil werden zunächst<br />

die grundlegenden Gedanken beider Philosophen zur Ethik vorgestellt. Anschließend erfolgt<br />

nach einer Vorstellung von drei aktuellen ethischen Problemfeldern – PID, Schwanger-<br />

schaftsabbruch und Sterbehilfe – eine Konkretisierung der ethischen Positionen von Robert<br />

Spaemann und Volker Gerhardt.<br />

2. Einführung in die Gottesbeweise<br />

Gottesbeweise lassen sich grob in zwei Arten unterteilen. Es gibt apriorische Gottesbeweise,<br />

die erfahrungsunabhängig sind, und es gibt aposteriorische Gottesbeweise, die von<br />

Erfahrungen abhängen. Das klassische Beispiel eines apriorischen Gottesbeweises ist der<br />

ontologische Beweis. Hier soll die Existenz eines göttlichen Wesens rein aus Begriffen<br />

bewiesen werden. Der älteste Beweis dieser Art stammt von Anselm von Canterbury aus dem<br />

11. Jahrhundert. Descartes, Spinoza und Leibniz haben seinen Beweis später umgestaltet und<br />

reformuliert. Allein aufgrund einer angemessenen Definition des Gottesbegriffs, einiger<br />

weniger zusätzlicher Annahmen und allein durch die Macht des Denkens soll gezeigt werden,<br />

dass Gott existieren muss. 2 Die aposteriorischen Beweise lassen sich in zwei Unterklassen<br />

aufteilen: den kosmologischen Gottesbeweis, der die Organisation der Wirklichkeit nach<br />

Ursache und Wirkung in den Mittelpunkt stellt, und den teleologischen Beweis, an dessen<br />

Anfang die Einrichtung der Wirklichkeit nach Zwecken und Zielen steht.<br />

Den kosmologischen Beweis kann man wiederum in drei Formen untergliedern. Zum einen<br />

gibt es den Beweis für eine letzte Ursache aller Bewegung, den sogenannten unbewegten<br />

Beweger, den Aristoteles Gott nennt. 3 In der Antike war dieser Beweis von zentraler Bedeu-<br />

tung. Die zweite Form ist der Beweis für eine letzte Wirkursache, der von der Beobachtung<br />

2 Vgl. Bromand / Kreis, Gottesbeweise (2011), S. 13.<br />

3 Vgl. a.a.O., S. 14.<br />

6

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!