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Christina Kosbü - repOSitorium - Universität Osnabrück

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lungsstufen zu. Als mögliche würderelevante Entwicklungszeitpunkte werden die Einnistung<br />

in die Gebärmutter, durch welche der Embryo erst entwicklungsfähig sei, oder die Bildung<br />

des Primitivstreifens genannt, der die Individuation beende, sodass damit die Bildung von<br />

Mehrlingen ausgeschlossen sei. Die Argumente für eine volle oder abgestufte Schutz-<br />

würdigkeit des Embryos können in vier Kategorien unterteilt werden 290 :<br />

1. Speziesargument<br />

Dieses Argument geht davon aus, dass Embryonen, da sie biologisch der Spezies<br />

homo sapiens zugehörig sind, Würde besitzen und deshalb wie alle anderen Mitglieder<br />

dieser Spezies schutzwürdig sind. Folglich haben sie das gleiche Recht auf Leben wie<br />

geborene Menschen.<br />

2. Kontinuitätsargument<br />

Dieses Argument ist eng mit der Frage des Speziesarguments nach dem biologischen<br />

Beginn individuellen menschlichen Lebens verbunden. Es wird davon ausgegangen,<br />

dass Embryonen sich kontinuierlich entwickeln und innerhalb dieser Entwicklung zum<br />

geborenen Menschen keine moralisch relevanten Einschnitte bestehen, sodass ihnen<br />

die gleichen Rechte wie geborenen Menschen zukommen müssen.<br />

3. Identitätsargument<br />

Dieses Argument geht davon aus, dass aus der unter moralrelevanter Hinsicht<br />

bestehenden Identität eines geborenen Menschen mit dem Embryo, aus dem er sich<br />

nach der Verschmelzung von Samen- und Eizelle entwickelt hat, sowie aus der<br />

Tatsache, dass der Geborene Menschenwürde hat, darauf zu schließen ist, dass dem<br />

Embryo ebenfalls Würde zukommen muss.<br />

4. Potentialitätsargument<br />

Das Potentialitätsargument besagt, dass bereits die befruchtete Eizelle die volle<br />

Potentialität besitzt, ein geborener Mensch zu werden. Im Prozess der<br />

Menschwerdung hat der Embryo somit von Anfang an die Potentialität, sich zu einem<br />

personalen Dasein und sittlichen Subjektsein zu entwickeln. Aufgrund dieses von<br />

Anfang an vorhandenen Potentials ist der Embryo uneingeschränkt schützenswert.<br />

290 Vgl. http://www.drze.de/im-blickpunkt/pid/ethische-aspekte, 8.7.2012.<br />

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